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Rio Pará ist die Bezeichnung einer schmalen, tief ins Land greifenden Meeresbucht zwischen der Amazonasmündung und dem weiter südöstlich gelegenen Mündungsgebiet des Rio Tocantins. Verbindungen mit der Amazonasmündung bestehen über teilweise schiffbare Gezeitenkanäle, sogenannte Furos. Sie trennen auch die Insel Marajó, die das Nordufer des Rio Pará bildet, vom Festland ab.

Satellitenbild Amazonasmündung,der Rio Pará erstreckt sich entlang des unteren Bildrandes.
Satellitenbild Amazonasmündung,
der Rio Pará erstreckt sich entlang des unteren Bildrandes.
Rio Pará
Rio Pará
Der Rio Pará mit der Insel Marajó zwischen Amazonasmündung im NW und der Mündung des Tocantins im SO
Der Rio Pará mit der Insel Marajó zwischen Amazonasmündung im NW und der Mündung des Tocantins im SO

Verlauf


Die langgestreckte, 4–20 Kilometer breite und rund 180 Kilometer lange Bucht erstreckt sich in westlicher Richtung von etwa 49°45’ bis etwa 50°15' westlicher Länge landeinwärts. Im östlichen Drittel zweigt nach Süden die etwas breitere, aber kürzere Mündungsbucht des Rio Tocantins ab, der sie mit seinen Sedimenten von Süden her immer weiter ausfüllt und so zahlreiche Inseln entstehen lässt. Weitere Flüsse münden besonders nahe dem westlichen Ende der Bucht, so Rio Anapu, Rio Pacajá, Rio Camaraipi und Rio Jacundá (etwa auf der Höhe von Breves). Außerdem gibt es die zahlreichen, im Wechsel der Gezeiten strömenden Querverbindungen zur Amazonasmündung im Norden. Die meiste Sedimentfracht gelangt in den Rio Pará, wenn das Hochwasser des Amazonas seinen Weg durch diese Furos bis in diese Bucht findet. Im Osten geht der Rio Pará in die Baía de Marajó über, die sich ihrerseits in den Südatlantik öffnet. Durch die einmündenden Flüsse ist das Wasser der Bucht, landeinwärts zunehmend, brackig.

Die Hauptstadt des nach dem Rio Pará benannten brasilianischen Bundesstaates Pará, der Seehafen Belém, liegt am Ostufer des gemeinsamen Mündungstrichters der von Osten kommenden Flüsse Guajará und Moju, die sich in die Baía de Marajó öffnet.

Als Teil des Schifffahrtsweges Amazonas–Belém wird der Rio Pará gelegentlich als Canal de Breves bezeichnet.


Geologische Situation und Entstehung


Der Rio Pará liegt im Bereich eines an der Erdoberfläche sich kaum noch abzeichnenden, nach Nordnordwest verlaufenden Grabens, der sich ab dem Miozän bildete und vom Rio Tocantins durchflossen und mit Sedimenten aufgefüllt wurde. Die heutige Bucht scheint sich erst in jüngster geologischer Vergangenheit gebildet zu haben infolge einer Blattverschiebung, die seit der Mitte de Holozäns nachweisbar ist.[1] Eine zeitweilige Überformung des Rio Pará durch einen südlichen Mündungsarm des Amazonas wurde mehrfach erwogen. Heute gelangt nur ein kleiner Teil des Amazonaswassers über die Furos in den Rio Pará. Bei der Einmündung in die Bucht hat sich ein Delta gebildet. Die von Westen kommenden Flüsse Rio Anapu und Rio Pacajá sind in ihren Oberläufen nach Norden gerichtet und flossen früher via Rio da Laguna weiter in Richtung der Amazonasmündung. Seit etwa 6000 Jahren[2] sind ihre einstigen flachen Täler vom Wasser der Seen Baia de Caxiuana und Baia Pacajaí bedeckt, und ihr Wasser erreicht überwiegend über ebenfalls abgesunkene einstige Wasserscheiden hinweg nach Osten die Wasserfläche des Rio Pará.


In die Bucht mündende Flüsse


Zu den größten Flüssen gehören (von West nach Ost):[3]


Siehe auch




Commons: Rio Pará – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Dilce de Fátima Rossetti, Márcio M. Valeriano: Applying SRTM topographic data to characterize a Quaternary paleovalley in northern Brazil (PDF; 1,0 MB). Anais XIII Simposio Brasileiro de Sensoriamento Remoto, Florianopolis, Brasil, 2007, INPE, S. 2125–2132
  2. Hermann Behling, Marcondes Lima da Costa: Holocene Environmental Changes from the Rio Curua´ Record in the Caxiuana˜ Region, Eastern Amazon Basin, Quaternary Research 53, 369–377 Washington 2000
  3. Kümmerly+Frey Rand McNally: Internationaler Atlas. Herausgegeben von Georg Westermann Verlag ISBN 3-07-508962-1


На других языках


- [de] Rio Pará

[en] Pará River

The Pará River (Portuguese: Rio Pará), also called Parauaú River, Jacaré Grande River, Marajó River Channel, Macacos River Channel, Santa Maria River Channel and Bocas Bay, is a watercourse and immense estuarine complex that functions as a canal between the rivers Amazon (Amazon delta), Tocantins, Campina Grande (or Portel Bay) and Marajó Bay, in addition to numerous other smaller rivers. It can also be considered a distributary channel of the Tocantins River.

[es] Río Pará

El río Pará, también llamado río Parauaú, río Jacaré Grande, canal Marajó, agujero del Macacos, agujero del Santa María y bahía de Bocas, es un curso de agua y un inmenso complejo estuarino que funciona como un río de distribución entre el los ríos Amazonas (delta del Amazonas), Tocantins, Campina Grande (o la bahía de Portel) y la bahía de Marajó, además de otros ríos más pequeños. También se puede considerar una bifurcación en el río Tocantins.[1]

[it] Rio Pará

Il Rio Pará (in italiano: fiume Pará), chiamato anche fiume Parauaú, fiume Jacaré Grande, canale Marajó, canale Macacos, canale Santa Maria e baia di Bocas, è un corso d'acqua e un immenso complesso di estuari che funziona come un canale fluviale tra i fiumi Amazzoni (delta del fiume delle Amazzoni), Tocantins, Campina Grande (o baia di Portel) e baia di Marajó, oltre a numerosi altri fiumi minori. Può anche essere considerato un bivio nel fiume Tocantins.[1]

[ru] Пара (река, впадает в Маражо)

Пара́ (порт. Pará) — река в Бразилии. В настоящее время установлено[1], что воды Амазонки практически не участвуют в её формировании (основной вклад даёт Токатинс), поэтому бытовавшее ранее мнение, что она является южным рукавом Амазонки, ошибочно. Река начинается из бухты Бокас (которая на севере через небольшие протоки в районе Бревиса действительно соединяется с Амазонкой), и течёт на восток, отделяя расположенный на севере остров Маражо от материка. Через 125 км в Пару с юга впадает река Токатинс. После этого река течёт на северо-восток, и ещё через 185 км впадает через залив Маражо в Атлантический океан [2].



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