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Der Rentbach ist ein etwa drei Kilometer langer, nordnordwestlicher und linker Zufluss des Sauerbornsbach im hessischen Taunus.

Rentbach
Kurz nach dem Verlassen des Opelzoos
Kurz nach dem Verlassen des Opelzoos

Kurz nach dem Verlassen des Opelzoos

Daten
Gewässerkennzahl DE: 24898214
Lage Taunus
  • Vortaunus
    • Königsteiner Taunusfuß
    • Kronberger Taunusfuß[1]

Deutschland

  • Hessen
    • Hochtaunuskreis
Flusssystem Rhein
Abfluss über Sauerbornsbach Schwalbach Sulzbach Nidda Main Rhein → Nordsee
Offizieller Ursprung im Opelzoo zwischen Königstein und Kronberg
50° 10′ 59″ N,  29′ 16″ O
Quellhöhe ca. 306 m ü. NHN
Mündung südöstlich von Kronberg-Kronthal in den Sauerbornsbach
50° 10′ 6″ N,  30′ 52″ O
Mündungshöhe ca. 176 m ü. NHN
Höhenunterschied ca. 130 m
Sohlgefälle ca. 43 
Länge 3 km[2]

Geographie



Verlauf


Der Rentbach entsteht aus einer Anzahl von kleinen Quellbächen zwischen Königstein und Kronberg am nordöstlichen Fuße des 408,7 m ü. NHN hohen Hardtbergs.[3]

Der Rentbach beim Opelzoo
Der Rentbach beim Opelzoo

Offiziell jedoch beginnt er auf dem Gebiet von Kronberg direkt nördlich der Grenze zu Mammolshain auf einer Höhe von 306 m im 1956 auf Initiative von Georg von Opel als Forschungsgehege gegründeten Opelzoo.[4]

Er durchfließt den Zoo und speist dort zuletzt den kleinen Hardtweiher. Nachdem er den Zoo verlassen hat, läuft er sogleich in ein vom Abwasserverband Kronberg 2015 für rund 750.000 Euro gebautes Dämpfungsbecken[5]. Südlich davon liegt der Staatsforst Königstein, ein ausgewiesener Schutzwald.

Der Bach fließt nun am nördliche Fuße des mit Mischwald bedeckten Hardtbergs in Richtung Ostsüdosten zunächst in der Flur Untere Eichen durch ein locker und vorwiegend laubbewaldetes tief eingeschnittenes Kerbtal. In der folgenden Flur In dem Rentbach befindet sich ein kleiner Wald mit Erlen und anderen Gehölzen feuchter bis nasser Standorte. Dort befand sich nördliche Bereich eine früher intensiv genutzte Streuobstwiese und viele der alten Äpfel-, Mirabellen-, Kirsch-, Birn- und Zwetschgenbäume haben sich noch bis heute erhalten.[6] Im Norden begleitet in dabei der von Kronberg zum Opelzoo führende öffentliche Philosophenweg und im Süden durch den durch den Wald laufenden Scheibenbuschweg. Bei der Flur Im Tal wird er vom Rentbachweg überbrückt. Der Bach läuft nun begleitet von dichtem Gehölz südostwärts durch Grünland. Er fließt dann auf seiner linken Seite an einem kleinen Teich vorbei. Auf der anderen Seite liegt dort der Esskastanienhain Buchholz, um den sich die beiden Städte Frankfurt und Kronberg im Jahre 1389 befehdeten. In diesem Hain stehen Bäume mit einer Stammbreite bis zu einem Meter.[6]

Die Villa Bonn
Die Villa Bonn

Er unterquert dann die Talstraße. Südlich der Talstraße in der Flur Neunmorgen betrieb er früher die Thalmühle.[7] Der Bach zieht nun östlich des vorwiegend mit in den 50er–70er Jahren des 20. Jahrhunderts entstandenen Ein- und Zweifamilienhäusern gesäumten Talwegs entlang und passiert dabei die auf seiner linken Seite am östlichen Ortsrand von Kronberg liegende 1901 bis 1905 vom Frankfurter Bankier Wilhelm Bonn errichtete und heute unter Denkmalschutz stehende Villa Bonn in der sich jetzt das Kronberger Rathaus befindet. Um das Rathaus herum liegt in der Flur Auf dem Pfaffenstück der Rathausgarten, ein großzügig angelegter parkähnlicher Garten mit altem Baumbestand, der sich bis auf gut fünfzig Meter an den Bach annähert. Neben der Villa steht die vom Frankfurter Architekten Max Merkel entworfene katholische St. Peter und Paul Kirche, deren Grundsteinlegung am 7. Mai 1876 von Pfarrer Johannes Ehrlich vorgenommen wurde.[8] Zwischen Rathaus und der Kirche steht ein denkmalgeschütztes Pfarrhaus und südlich der Kirche befindet sich die Villa Frank, ein in den 60er Jahren des 19. Jahrhundends im Stile des Historismus erbautes Gebäude. Westlich des Talwegs liegt dort eine weitere große Streuobstwiese.

Die Villa Haub
Die Villa Haub

Etwas bachabwärts, dort, wo der Talweg sich in den Oberen und Unteren Talfeldweg teilt, zweigt vom Rentenbach auf der rechten Seite ein Mühlgraben ab. Westlich davon, knapp hundert Meter vom Bach entfernt liegt der 2,8 ha große Friedhof Thalerfeld. Zwischen dem Bach und seinem Graben sind Feuchtwiesen mit einem hohen biotopischen Entwicklungspotenzialen zu finden und stellenweise ein starker Bewuchs von Feuchtigkeit liebenden Büschen und Bäumen. Westlich des Mühlbachs ist ein Edelkastanienhain und anschließend Baumhecken mit Gehölzen frischer Standorte. Etwas bachabwärts kreuzt dann der Eselpfad, eine Verlängerung des Kronenthaler Wegs die Aue. Am Stadtrand im Osten steht dort die 1905 im Landhausstil vom Kronberger Bauunternehmer Franz Hauber erbaute Villa Haub.[9] Recht und links der beiden Gräben liegen dort wohnungsfernen Gärten

Der Quellenpark Kronthal
Der Quellenpark Kronthal

Südlich der Flur Auf der Birk fließt der Müllgraben wieder mit dem Rentbach zusammen. Der wiedervereinigte Bach zieht nun südsüdostwärts durch einen Laubwaldstreifen, der rechts und links von Grünland begrenzt wird durch das Kronenthal, schlägt dann in der Flur Breitwiese einen kleinen Bogen nach links und nimmt dort auf seiner linken Seite ein Wiesenbächlein auf. Der Rentbach läuft danach, begleitet von Gehölz, durch Grünland in Richtung Südsüdwesten am Ostrand des Seniorenstiftes Kronenthal entlang. Etwas westlich des Stiftes liegt zunächst die Apfelweinkelterei Herberth und dann der Quellenpark Kronthal.

Bei der Straße Im Kronenthal, an deren westlichen Seite dort Schlehensträuche wachsen, wechselt der Bach noch einmal nach Südsüdosten und mündet schließlich bei der Flur Sauerbornwiese etwa hundert Meter westsüdwestlich des schon im Mittelalter als Fronhof entstandenen, später dann zur Schafhaltung genutzten, heutigen Gestüts Schafhof[10] und gut einen halben Kilometer östlich von Mammolshain und südlich etwa gleich weit entfernt von Kronberg auf einer Höhe von ungefähr 176 m in einem spitzen Winkel von links in den von Mammolshain aus dem Westnordwesten heranziehenden Sauerbornsbach.


Einzugsgebiet


Das Einzugsgebiet des Rentbachs liegt im Naturpark Hochtaunus und gehört zum größten Teil zum Naturraum Königsteiner Taunusfuß, nur die letzte Stück bis zur Mündung befindet sich im Bereich des Kronberger Taunusfußes. Es wird über Sauerbornsbach, Schwalbach, Sulzbach, Nidda, Main und Rhein in die Nordsee entwässert.

Das Einzugsgebiet des Rentbachs grenzt

Das Einzugsgebiet ist zum größten Teil bewaldet, im Osten liegt die Stadt Kronberg und im Süden überwiegen im östlichen Mündungsbereich Grünflächen.


Flusssystem Nidda



Geologie und Bodentyp


Geologisch wird der nördliche Bereich des Einzugsgebiets von den Phyllitgesteinen aus Oberordovizium und Silur geprägt, im mittleren Bereich herrschen Grünschiefergesteine und Gneise aus dem Silur vor und am Unterlauf kommt Ton-Schluff, Sand-Kies, Quarzit, Kalkstein und Tuffit aus der Miozän-Serie des Neogens vor.[11] Darüber haben sich Braunerden mit lösslehmhaltigen Solifluktionsdecken und basenarmen Gesteinsanteilen abgelagert und in der engeren Aue herrscht Pseudogley-Parabraunerde vor.[12]


Natur und Umwelt


Das Rentbachtal liegen große Edelkastanienwälder und Streuobstwiesen. Es bietet Lebensraum für seltene Vogelarten, wie den gefährdeten Gartenrotschwanz und den bedrohten Girlitz, Kernbeißer, Klappergrasmücke und Trauerschnäpper. An Fledermausarten wurde die Zwergfledermaus gesehen und auch das Vorkommen von Blindschleichen ist bekannt.[13]


Einzelnachweise


  1. Karte und Legende zu den Naturräumen Hessens (Internet Archive der Online-Kopie von Die Naturräume Hessens, Otto Klausing 1988) im Umweltatlas Hessen des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie
  2. Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  3. Quellbäche des Rentbachs auf der OpenStreetMap (OSM)
  4. Offizielle Quelle des Rentbachs auf dem Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  5. Erosionskraft zügeln, Matthias Pieren, FNP, 22. April 2016
  6. Kulturlandschaftskataster
  7. Umgegend von Frankfurt ca. 1865 (Blatt Rödelheim nach 1865) – 1. Rödelheim. Historische Kartenwerke. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  8. Die Geschichte der Kirche St. Peter und Paul
  9. Villa Haub, Kulturdenkmäler in Hessen (DenkXweb)
  10. Die Geschichte des Schafhofs
  11. Geologie Viewer
  12. BodenViewer Hessen
  13. Talweg, Bebauungsplan NR. 150, Stadt Kronberg, Oktober 2011



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