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Der Oued Loukos (arabisch واد لوكوس, DMG Wād Lūkūs) ist einer der längsten und wasserreichsten Flüsse Marokkos.

Oued Loukos
Loukkos, Rio Lucus
Mündungsbereich des Oued Loukos bei Larache
Mündungsbereich des Oued Loukos bei Larache

Mündungsbereich des Oued Loukos bei Larache

Daten
Lage Marokko Marokko
Flusssystem Oued Loukos
Ursprung Zusammenfluss mehrerer Quellflüsse im Rif-Gebirge südlich von Chefchaouen
35° 1′ 28″ N,  22′ 46″ W
Mündung bei Larache/Lixus in den Atlantik
35° 12′ 8″ N,  9′ 17″ W
Mündungshöhe 0 m

Länge 176 km
Einzugsgebiet 3730 km²[1]
Abfluss[1]
AEo: 3730 km²
an der Mündung
NNQ (Min. Jahres Ø (1948–49))
MQ
Mq
HHQ (Max. Jahres Ø (1968–69))
12,4 m³/s
50,7 m³/s
13,6 l/(s km²)
120 m³/s
Großstädte Ksar-el-Kebir, Larache
Die Flüsse in Nordwest Marokko mit dem Loukos (links mittig)
Die Flüsse in Nordwest Marokko mit dem Loukos (links mittig)

Die Flüsse in Nordwest Marokko mit dem Loukos (links mittig)

Furt über den Oued Loukos bei Ksar el Kebir (Postkarte um 1930)
Furt über den Oued Loukos bei Ksar el Kebir (Postkarte um 1930)

Furt über den Oued Loukos bei Ksar el Kebir (Postkarte um 1930)


Geographie


Der ca. 176 km lange Oued Loukos entspringt im Rif-Gebirge südlich von Chefchaouen, verläuft dann in südwestlicher Richtung, wo er südöstlich von Ksar-el-Kebir zu einem großen Stausee aufgestaut wird. Anschließend schwenkt er nach Nordwesten, um nach einigen Mäandern bei Larache/Lixus in den Atlantik zu münden.


Wirtschaft


Der niemals trockenfallende Oued Loukos ist von großer Bedeutung für die Bewässerung der fruchtbaren landwirtschaftlichen Flächen in der Gharb-Ebene, die zu den ertragreichsten Anbaugebieten ganz Marokkos gehört. In seinem flachen Mündungsbecken wird in Salinen Meersalz gewonnen.


Geschichte


Auf einem Hügel oberhalb der – in der Antike etwa einen Kilometer weiter nördlich gelegenen – Flussmündung gründeten die Phönizier – vielleicht schon um 1100 v. Chr. – ihre Stadt Lixus, die nach der Einnahme Karthagos (146 v. Chr.) bzw. nach dem Ende des Königreichs Mauretanien an die Römer fiel und von diesen mit Bauten (darunter auch ein Theater/Amphitheater) reich ausgestattet wurde. Wichtigste Exportartikel in römischer Zeit waren Getreide, Oliven und Garum, eine Gewürztunke auf Fischbasis, die zu vielen Gerichten der römischen Küche als Beilage gereicht wurde. Der antike Hafen lag unweit der – heute noch sichtbaren – Garum-Becken.

Im Jahre 1578 fand am Oued Makhazen – einem Nebenfluss des Loukos – nördlich von Ksar-el-Kebir eine für die weitere Geschichte Portugals und Marokkos folgenreiche Schlacht statt, in deren Verlauf der erst 24-jährige portugiesische König Sebastian I. getötet wurde. Da er unverheiratet war und keinen Thronfolger hinterließ, wurde Portugal von 1580 bis 1640 in Personalunion mit Spanien vereint. Das Hinterland Marokkos wurde fortan, d. h. bis zum Beginn der Kolonialzeit, von den europäischen Mächten nicht mehr angegriffen.

Bereits im Jahr 1489 hielten die Portugiesen kurzzeitig den südlich der durch Naturkräfte verlagerten neuen Flussmündung gelegenen Hügel mit dem kleinen Ort El Araïch besetzt. Die Spanier übernahmen diesen Platz von 1610 bis 1689 und bauten ihn zu einer Festung aus. Während der spanischen Protektoratszeit nannten Spanier und Franzosen die Stadt „Larache“.


Literatur



Einzelnachweise


  1. Ressources en Eau dans les Bassins du Loukkos, du Tangerois et des Bassins Côtiers Méditerranéens


Commons: Loukkos River – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Oued Loukos

[en] Loukkos River

The Loukkos River (واد لوكوس) (Spanish:Río Luco) is a major river in northern Morocco. Although it is relatively short (about 100 km), the river is the third largest in Morocco with an average flow of 50 m³/s. The Loukkos river's source is located in the Rif Mountains and flows into the Atlantic Ocean in the city of Larache; the city's port is on the river. The Loukkos river basin is 3,730 km² and contains one of the most fertile and productive agricultural lands in the country. One of the river's tributaries, Oued Makhazine, bears great historical importance since it witnessed one of the most decisive battles in the history of Morocco: the Battle of Alcácer Quibir. In the battle on 4 August 1578, the joint army of deposed Moroccan monarch Abu Abdallah Mohammed II Saadi and his ally, King Sebastian of Portugal, was defeated by the army of the new Moroccan sultan from the same Saadi dynasty (who was also Abu Abdallah's uncle).

[es] Río Luco

El río Luco (en árabe, واد لوكوس Wād Lūkūs; en latín, Lucus; del griego Λύκος Loukkos) tiene una longitud aproximada de 100 km, nace en el Rif (Marruecos) y transcurre por la llanura del Garb y desemboca en océano Atlántico, en Larache. En su desembocadura forma extensos meandros donde se mezclan las aguas dulces y saladas, donde todavía hoy se pescan anguilas y angulas. También se explotan salinas, obteniéndose la sal por evaporación.

[ru] Лукос

Лукос[1] (араб. واد لوكوس‎, Уэд-Луккос) — крупная река в северном Марокко. Является третьей по величине расхода воды в Марокко.



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