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Der Marbach ist ein 13 km langer Bach im mittleren Baden-Württemberg im Ostalbkreis und dann vor allem im Landkreis Göppingen, der nach einem zwischen westsüdwestlicher und südlicher Richtung wechselndem Lauf im Stadtteil Faurndau der Kreisstadt Göppingen von rechts in die Fils mündet.

Marbach

Bild gesucht BW
Daten
Gewässerkennzahl DE: 23826
Lage Schwäbisches Keuper-Lias-Land
  • Vorland der Ostalb
  • Schurwald
  • Vorland der mittleren Alb

Baden-Württemberg

Flusssystem Rhein
Abfluss über Fils Neckar Rhein → Nordsee
Quelle am Hetzenhof von Lorch
48° 46′ 49″ N,  41′ 9″ O
Quellhöhe ca. 432 m ü. NHN[LUBW 1]
Mündung im Stadtteil Faurndau von Göppingen von rechts in die untere Fils
48° 42′ 35″ N,  37′ 16″ O
Mündungshöhe ca. 303 m ü. NHN[LUBW 1]
Höhenunterschied ca. 129 m
Sohlgefälle ca. 9,8 
Länge 13,2 km[LUBW 2]
Einzugsgebiet 58,381 km²[LUBW 3]

Geographie



Verlauf


Der Marbach entspringt im westlichen Ostalbkreis auf der linken Randhöhe des Remstales auf etwa 432 m ü. NHN am Hetzenhof der Kleinstadt Lorch neben der B 297 im Bereich eines Golfplatzes und zieht zunächst westsüdwestlich. Schon nach gut einem halben Kilometer tritt er in den Talwald ein und erfährt nach knapp zwei Kilometern auf nur mehr 385,6 m ü. NHN[LUBW 4] seinen ersten bedeutenderen Zulauf an der Gemeinde- und Kreisgrenze zu Wäschenbeuren im Landkreis Göppingen. In bis über kilometerbreiter, völlig unbesiedelter Talmulde reicht dann nach etwa viereinhalb Kilometern die Gemeindegemarkung von Börtlingen ans rechte Ufer, wonach der Bach immer südlicher läuft und schließlich durchs Gebiet von Börtlingen fließt.

Etwa sechs Kilometer nach der Quelle wechselt er in die offene Flur und durchquert gleich den Weiler Zell. Unterhalb des Ortes fließt dann vom nur wenig östlich in dessen Untertal liegenden Dorf Birenbach her mit dem Krettenbach der erste, mit gut vier Kilometern Länge etwas ansehnlichere Nebenfluss zu, begleitet von der B 297. Diese läuft ab hier im Marbachtal, das sich nun auf Südwestkurs zwischen Waldhängen ins Gemeindegebiet von Rechberghausen zieht, sich dort aber bald wieder nach Süden wendet. An der Siedlungsgrenze des Dorfes Rechberghausen mündet der aus dem Nordwesten kommende Herrenbach, der zusammen mit seinem längeren Oberlauf mit einer Gesamtlänge von etwa 9,5 km den hier einen Kilometer kürzeren Marbach-Oberlauf sogar übertrifft und nach Fläche einen dessen Teileinzugsgebiet fast gleichkommenden Teil des Schurwaldes entwässert. Er entsteht im Herrenbachstausee aus seinen zwei Oberläufen.

Ab Rechberghausen ist das Tal des nun noch etwa viereinhalb Kilometer langen Marbachs fast waldfrei und stark besiedelt. Gleich unterhalb der Siedlungsgrenze des Dorfes tritt er aufs Gebiet der Kreisstadt Göppingen über, die Bundesstraße verlässt das Tal und von Ostnordosten läuft der etwa 6,5 km lange Meerbach zu, der am Südfuß des Hohenstaufen (684 m ü. NHN) entsteht. Südwestlich fließt er nun noch zweieinhalb Kilometer weiter, zieht durch den Stadtteil Faurndau und mündet darin auf etwa 303 m ü. NHN[LUBW 1] von rechts in die untere Fils.

Der Marbach ist 13,2 km lang und hat bei einem Gesamtgefälle von etwa 129 Höhenmetern ein mittleres Sohlgefälle von 9,8 ‰.


Einzugsgebiet


Der Marbach hat ein Einzugsgebiet von 58,4 km² Größe, das ungefähr Vierecksgestalt hat. Im Norden reicht es durchweg bis an die linke obere Hangkante des westwärts laufenden Tales der Rems, die nur 1,5–3 km entfernt fließt, vom Schorndorfer Ortsteil Oberberken an der Nordwestspitze bis etwa zum Lorcher Weiler Oberkirneck am Nordosteck. Die sich von dort an südsüdöstlich bis zum Hohenstaufen fortsetzende Wasserscheide trennt danach vom Einzugsgebiet des linken Remszuflusses Beutenbach. Im Bereich des Hohenstaufens biegt sie vor der Krumm nach Westsüdwesten um und läuft anschließend vor kürzeren rechten Zuflüssen der Fils nach Westsüdwesten über den Kamm von Hörnle und Spitalwald, durch den Oberwald und das nördliche Göppingen bis zur Mündung in Faurndau. Von dort zieht die vierte Seite des Einzugsgebiets im Wesentlichen nordwestlich zurück nach Oberberken, anfangs vor dem im Uhingen in die Fils unterhalb mündenden Blaubach, dann vor dem Bachsystem der Nassach, die der Fils weiter abwärts zwischen Uhingen und Ebersbach zumündet.

Der am Mittellauf in den Marbach mündende rechte Zufluss Herrenbach mit seinem zum Marbach-Oberlauf fast gleich großen Einzugsgebiet ebenso wie der am Unterlauf von links zufließende, lange Meerbach weiten die Einzugsgebietskontur des Marbachs so stark aus, dass es sich am längsten quer erstreckt, nämlich über 13 km weit vom Hohenstaufen (684 m ü. NHN[LUBW 4]) im Quellbereich des Meerbachs bis zu seiner Nordwestspitze im Quellbereich des Herrenbach-Oberlaufs Schliffbach (bis 514,7 m ü. NHN[LUBW 4]). Im Nahbereich des Hohenstaufens liegen die anderen höchsten Erhebungen im Einzugsgebiet (ca. 550 m ü. NHN[LUBW 1] westlich auf den Heidäckern, 538 m ü. NHN[LUBW 4] südwestlich auf dem Hörnle), dessen Wasserscheide sonst größtenteils zwischen 400 und 500 m ü. NHN liegt. Vom Nordosteck über der Marbachquelle bis zur Mündung sind es in Luftlinie nur etwa 10 km.

Naturräumlich verteilt sich das Einzugsgebiet auf drei Teilgebiete der Haupteinheitengruppe Nr. 10, Schwäbisches Keuper-Lias-Land. Der Osten mit dem obersten Lauf des Marbachs, fast dem gesamten Krettenbachtal und dem Meerbach bis etwa zur Hälfte śeiner Fließstrecke gehört der Haupteinheit Nr. 102 Vorland der östlichen Schwäbischen Alb an, der größere nordwestliche Teil mit dem Marbach-Mittellauf und dem Bachsystem des Herrenbachs liegt im östlichen Schurwald, der zur Haupteinheit Nr. 107 Schurwald und Welzheimer Wald zählt, der kleinere südwestliche um Rechberghausen und die Mündung zum Vorland der mittleren Schwäbischen Alb, Haupteinheit Nr. 101. Im Schurwald und beidseits des oberen Meerbachtales dominiert der Waldanteil, sonst die Flur, vor allem im städtischen Bereich nahe der Mündung.[1]

Gebiete von neun Städten und Gemeinden liegen im Einzugsgebiet, im Uhrzeigersinn sind es:

Zentral im Inneren liegen:


Zuflüsse und Seen


Hierarchische Liste der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 2], Seefläche[LUBW 5], Einzugsgebiet[LUBW 6] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.

Ursprung des Marbachs auf etwa 432 m ü. NHN am Hetzenhof von Lorch. Der Marbach läuft anfangs in seiner Oberlaufklinge südwestlich.

Mündung des Marbachs von rechts und zuletzt Nordosten auf etwa 303 m ü. NHN im Stadtteil Faurndau von Göppingen in die untere Fils. Der Marbach ist 13,2 km lang und hat ein 58,4 km²[LUBW 3] großes Einzugsgebiet.


Ortschaften


Orte am Lauf mit ihren Zugehörigkeiten. Nur die Namen tiefster Schachtelungsstufe bezeichnen Siedlungsanrainer.


Geologie


Im Einzugsgebiet des Marbachs ist die höchste geologische Schicht meist der Unterjura. Die großen Oberläufe des Bachsystems oberhalb von Rechberghausen – der Marbach selbst, der Herrenbach mit Schliffbach, der Kohlbach – haben in ihren weiten Tälern diese Schicht ganz abgetragen, so dass an ihren Einschnitten der Ober- und Mittelkeuper bis allenfalls hinab zum Kieselsandstein (Hassberge-Formation) ausstreicht. An der äußeren Wasserscheide und auf den trennenden Bergrücken zwischen diesen Tälern liegt jedoch noch Schwarzjura, oft überdeckt von teils großen Inseln aus Lösssediment. Im südlichen Teil dagegen ist der Unterjura durchgehend auch in den Tälern erhalten.

Im nahen Umkreis des Hohenstaufen, eines Zeugenberges der Schwäbischen Alb, setzt sich die Schichtenfolge aufwärts fort im Mitteljura über die Opalinuston-Formation und die Eisensandstein-Formation sowie einen steilen Umring von der Wedelsandstein- bis zur Ornatenton-Formation, die Bergkuppe reicht darüber noch bis zur Wohlgeschichteten-Kalk-Formation des Oberjura.

Der Marbach ab etwa dem Krettenbach-Zufluss, der Herrenbach etwa ab dem Kohlbachzulauf und der Meerbach schon vor der Ortschaft Lerchenberg laufen in Auensedimentbändern.

In Fortsetzung ihrer westsüdwestlichen Richtung am Fuß der Ostalb tritt die langziehende Störungsstruktur des Schwäbische Lineaments am Hohenstaufen ins Einzugsgebiet. Sie spaltet sich dort auf; eine Störung läuft in alter Richtung weiter auf Uhingen an die Fils zu, eine andere zweigt westnordwestlich ab in Richtung Oberberken und versetzt anfangs Keuper im Norden gegen Unterjura im Süden. Beide Störungen laufen hier deutlich vor dem Albtrauf, der bei Göppingen durch die Erosion der Fils und ihrer Zuflüsse schon weit nach Süden zurückgewichen ist.[4]


Einzelnachweise



LUBW


Amtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern: Lauf und Einzugsgebiet des Marbachs
Allgemeiner Einstieg ohne Voreinstellungen und Layer: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)

  1. Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  2. Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN).
  3. Einzugsgebiet nach dem Layer Aggregierte Gebiete 05.
  4. Höhe nach grauer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  5. Seefläche nach dem Layer Stehende Gewässer.
  6. Einzugsgebiet abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  7. Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
  8. Einzugsgebiet aufsummiert aus den Teileinzugsgebieten nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
  9. Höhe nach blauer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.

Andere Belege


  1. Hansjörg Dongus: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 171 Göppingen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1961. → Online-Karte (PDF; 4,3 MB)
  2. Das Waldgewann am linken Hang heißt Füllesbach.
  3. Name Feuersee erschlossen aus dem Namen Am Feuersee der nahen Straße.
  4. Geologie nach Mapserver des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) (Hinweise).

Literatur







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