Melchinger Lauchertquelle: östlich von Burladingen-Melchingen
48°21′42″N, 9°9′23″O48.3617222222229.1565027777778 Willmandinger Lauchertquelle: am Südostrand von Sonnenbühl-Willmandingen 48°21′42″N, 9°9′23″O48.3617222222229.1565027777778765
Quelle östlich von MelchingenOrografisches Einzugsgebiet der Lauchert. Keine Oberflächenabflüsse in den schraffierten Gebieten.
Lauchertquelle
Die Lauchert entspringt mehreren Quellen bei Willmandingen im Landkreis Reutlingen und um Melchingen im Zollernalbkreis. Nur eine offiziell als Lauchertquelle bezeichnete Karstquelle, östlich des Ortes, schüttet das ganze Jahr. Der längere und zeitweise wasserreichere Willmandinger Quellbach versiegt im Sommer.
Verlauf
Die Lauchert verläuft überwiegend in südlicher bis südöstlicher Richtung bis nahe der Stadt Sigmaringen, ab der sie zuletzt eine weite Schlinge nach Nordosten auf Bingen zu schlägt, um dann unterhalb von Sigmaringen in Sigmaringendorf von links und Nordnordosten in die Donau zu münden. Sie ist etwas über 60km lang, hat einige große Zuflüsse und am Unterlauf etliche zulaufende Auengräben auf ihrem dort breiten Talgrund. Wegen des verkarsteten Untergrunds der Alb laufen ihrem Tal außer Zuflüssen auch etliche Trockentäler zu.
Zuflüsse
Liste der Zuflüsse und Seen von der Quelle des Willmandinger Oberlaufastes bis zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 3], Seefläche[LUBW 5], Einzugsgebiet[LUBW 6] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.
Auswahl, ohne Mühl- und Triebwerkskanäle.
Ursprung des Willmandinger Oberlaufastes der Lauchert auf etwa 765mü.NHN am Südostrand von Sonnenbühl-Willmandingen.
(Graben von der Brunnhalde), von rechts und Norden auf etwa 745mü.NHN am Ortsende von Willmandingen, 1,0km und ca. 1,1km².[LUBW 7]
(Salmendinger Quellast), von rechts und Südwesten auf etwa 729mü.NHN, ca. 1,6km und ca. 1,7km².[LUBW 7] Sehr unbeständig.
(Abfluss der Melchinger Lauchertquelle), von links und Nordosten auf etwa 723mü.NHN am Südende von Melchingen, 1,4km und ca. 1,4km².[LUBW 7]
Woog, von rechts und insgesamt Westen auf etwa 714mü.NHN zwischen Melchingen und dem Haldenhof, 6,2km und 21,8km². Am Unterlauf liegt der Quellteich der Woogquelle.
(Graben aus dem Hirschental), von links und Norden auf etwa 710mü.NHN nahe am Haldenhof, ca. 1,0km[LUBW 8] und ca. 1,1km².[LUBW 7]
Durchfließt etwa 675mü.NHN den Lauchertsee kurz vor der folgenden, 2,0ha.
Erpf, von links und Nordosten auf 701,1mü.NHN[LUBW 2] kurz vor Stetten unter Holstein, 3,0km und 32,0km².
Seckach, von links und Nordosten auf 674,1mü.NHN[LUBW 2] etwas südwestlich von Mägerkingen, 6,6km und 51,5km².
Fehla, von rechts und Nordwesten auf 634,4mü.NHN[LUBW 2] nach Hettingen, 18,0km und 72,3km².
(Abfluss der Gallusquelle), von rechts und Nordosten auf etwa 625mü.NHN in Hermentingen, ca. 0,1km[LUBW 8] und unter 0,1km².[LUBW 7]
(Bach aus der Büttnau), von rechts und Nordwesten auf 627mü.NHN[LUBW 2] zwischen Veringenstadt und Veringendorf, 7,8km und 56,3km².
Quellgraben, von links und Nordwesten auf etwa 605mü.NHN am Ortseingang von Jungnau, 0,8km und 1,2km². Auengraben.
Leinertgraben, von rechts und Nordnordwesten auf etwa 603mü.NHN nach Jungnau, 1,0km und 0,3km². Auengraben.
Riedgraben, von rechts und Nordosten auf etwa 600mü.NHN ungefähr unter der Ruine Hertenstein, 2,5km und 13,3km². Auengraben.
Bahndammgraben, von links und Nordwesten zwischen dem Sporn der Ruine Hertenstein und dem Nägelesfelsen, 0,5km und unter 0,2km².[LUBW 7] Auengraben.
Unterbrühlgraben, von links und Nordwesten gegenüber dem Nägelesfelsen, 0,5km und ca. 0,5km².[LUBW 7] Auenrandgraben.
Bullesriedgraben, von links und Westen, 0,8km und ca. 0,3km².[LUBW 7] Auenrandgraben.
Weitenriedgraben, von rechts und Westsüdwesten, 1,3km und 1,1km². Auenrandgraben.
Buttenriedgraben, von links und Norden, 0,6km und unter 0,4km².[LUBW 7]
Mühlhaldengraben, von rechts und Westsüdwesten kurz vor der Bittelschießer Kapelle gegenüber am Beginn des Bittelschießer Täles, 0,5km und ca. 0,3km².[LUBW 7]
Bittelschießer Waldgraben, von links im Bittelschießer Täle, 0,1km und unter 0,1km.[LUBW 7] Kurzer Teilungslauf gegen Ende des Bittelschießer Täles mit Hangzufluss.
Bargengraben, von links und Westnordwesten zwischen Hornstein und Bingen, 0,4km und 0,9km².
Oberseegraben, von links und Westnordwesten zwischen Bingen und Hitzkofen, 0,6km und 6,7km².
Fischbach, von links und Nordosten auf etwa 590mü.NHN in Hitzkofen, 1,8km und 34,0km².
Mündung der Lauchert von links und zuletzt Nordnordosten auf 561,3mü.NHN[LUBW 2] in Sigmaringendorf in die Donau. Die Lauchert ist 60,3km[LUBW 8] lang und hat ein 455,5km²[LUBW 4] großes Einzugsgebiet.
Orte
Nördlich von GammertingenWasserfall Gieß der Lauchert in VeringendorfWasserfall Gieß der Lauchert in Veringendorf bei HochwasserLaucherttal nördlich Sigmaringen vom Nägelesfelsen ausMündung der Lauchert (Mitte) in die Donau (von links) in Sigmaringendorf
Orte am Lauf mit ihren Zugehörigkeiten. Nur die Namen tiefster Schachtelungsstufe bezeichnen Siedlungsanrainer.
Fast auf ihre gesamte Länge fließt die Lauchert durch Schutzgebiete. Das seinerzeitige Regierungspräsidium Südwürttemberg-Hohenzollern in Tübingen hat mit Verordnung vom 13. September 1955 drei Landschaftsschutzgebiete gebildet. Alle drei Gebiete tragen die Bezeichnung Laucherttal mit Nebentälern:
Im ehemaligen Landkreis Hechingen (heute Zollernalbkreis) wurde mit der Nr. 4.17.044 zwischen Melchingen und Hörschwag eine Fläche von 345,0 Hektar unter Landschaftsschutz gestellt.
Im Landkreis Reutlingen entstand im Gebiet der Stadt Trochtelfingen mit der Nr. 4.15.002 ein 213,0 Hektar großes Schutzgebiet.
In ihrem Unterlauf im Landkreis Sigmaringen durchquert die Lauchert zwischen Gammertingen und Sigmaringendorf ein 1204,0 Hektar großes Landschaftsschutzgebiet, das die Nummer 4.37.001 trägt.
Zwischen Stetten und Hörschwag tangiert die Lauchert außerdem das Naturschutzgebiet Bei der Mühle (Schutzgebietsnummer 4087, Größe 7,01 Hektar), das am 23. Februar 1981 unter Schutz gestellt wurde.
Eine große Zahl von Geotopen säumt den Lauf der Lauchert, mit für die Alb typischen Felsspornen, Einzelfelsen, Höhlen, Karstquellen, Bröllern und dem kurzen cañonartigen Bittelschießer Täle. Der Wasserfall in Veringendorf ist als Naturdenkmal eingetragen. Der Karstwasserleiter wird stark für die Trinkwasserversorgung genutzt, weswegen der überwiegende Teil des Einzugsgebietes in Wasserschutzgebieten liegt.[LUBW 9]
Flussgeschichte
→ Hauptartikel: Flussgeschichte der Lauchert
→ Hauptartikel: Urlauchert
Sonstiges
Bei Mägerkingen wird der in den 1970er-Jahren künstlich angelegte Lauchertsee durchflossen.
Die Walzmühle bei Hörschwag wurde durch den am 25. Dezember 1999 in der ARD erstmals ausgestrahlten, 75-minütigen Dokumentarfilm von Rudolf Werner[4] namens „Der Herrgott weiß, was mit uns geschieht - Die Schwestern von der Albmühle“ als „Albmühle“ bundesweit bekannt.[5]
Besonders hervorzuheben sind die Gallusquelle, die Altstadt von Veringenstadt sowie die Ereignisse aus dem klimatisch unruhigen Quartär, als die Alpen mehrfach vergletscherten. Insbesondere in den letzten rund eine Million Jahren war die Lauchert durch gravierende Veränderungen an der oberen Donau davon mehrfach betroffen. Eines der Ergebnisse dieser Veränderungen ist das Bittelschießer Täle mit der Bittelschießer Höhle und der Ruine Bittelschieß.
Der Name soll von den um 400 v. Chr. in der Gegend sesshaften Kelten stammen (Lochert, Luchat, später Luachert).
Das Hochwasser in Mitteleuropa 2013 Ende Mai und Anfang Juni traf nach tagelangen Starkregenfällen auch die Lauchert. Unter anderem standen große Teile von Stetten unter Holstein, Hausen an der Lauchert, Veringenstadt und Jungnau unter Wasser.
Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
Höhe nach grauer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN).
Einzugsgebiet nach dem Layer Aggregierte Gebiete 03.
Seefläche nach dem Layer Stehende Gewässer.
Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
Einzugsgebiet abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
Länge abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
Schutzgebiete nach den einschlägigen Layern.
Andere Belege
Friedrich Huttenlocher: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt178 Sigmaringen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1959. →Online-Karte (PDF; 4,3MB)
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