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Der Kämpfelbach ist ein Bach im baden-württembergischen Enzkreis. Er mündet nach einem über 11 km langen, erst nordwestlichen, dann westlichen Lauf im Ortsteil Singen von Remchingen von rechts in die obere Pfinz. Nach ihm ist die von ihm durchflossene Gemeinde Kämpfelbach benannt.

Kämpfelbach
Die Kämpfelbachquelle
Die Kämpfelbachquelle

Die Kämpfelbachquelle

Daten
Gewässerkennzahl DE: 23762
Lage Kraichgau
  • Pfinzhügelland
    • Östlicher Pfinzgau
    • Westlicher Pfinzgau

Baden-Württemberg

  • Enzkreis
    • Gde. Ispringen
    • Gde. Kämpfelbach
    • Gde. Königsbach-Stein
    • Gde. Remchingen
Flusssystem Rhein
Abfluss über Pfinz Rhein → Nordsee
Quelle in Ispringen
48° 55′ 4″ N,  39′ 54″ O
Quellhöhe 263 m ü. NHN[1]
Mündung in Remchingen-Singen von rechts und insgesamt Südosten in die obere Pfinz
48° 57′ 21″ N,  34′ 4″ O
Mündungshöhe ca. 152 m ü. NHN[LUBW 1]
Höhenunterschied ca. 111 m
Sohlgefälle ca. 9,9 
Länge 11,3 km[LUBW 2] 
ab Kämpfelbachquelle in Ispringen

14,9 km[LUBW 2]
ab Quelle des Lechfeldgraben am Wolfsberg in Pforzheim
Einzugsgebiet 73,211 km²[LUBW 3]
Der Kämpfelbach bei Ispringen
Der Kämpfelbach bei Ispringen

Der Kämpfelbach bei Ispringen


Geographie



Quelle


Der Kämpfelbach entspringt einer gefassten Karstquelle in Ispringen (263 m ü. NHN), das am Rand des Karstgebiets der Bauschlotter Platte liegt. Ein 1977 durchgeführter Färbeversuch ergab, dass über die Quelle das 1,75 Kilometer südlich der Kämpfelbachquelle gelegene Enzenloch entwässert, die Schwinde einer 3,1 Quadratkilometer großen Karstwanne ohne oberirdischen Abfluss im Bereich der Anschlussstelle Pforzheim-West der Bundesautobahn 8 und des Pforzheimer Gewerbegebiets Wilferdinger Höhe. Die bei dem Färbeversuch ermittelte Abstandsgeschwindigkeit lag bei 77 Meter pro Stunde. Heute wird die Umgebung des Enzenlochs, soweit versiegelt, über einen Stollen der Pforzheimer Kanalisation und die Pforzheimer Kläranlage letztlich zur Enz entwässert; nur bei starken Niederschlägen versickert noch Wasser in der Schwinde.[2]

Mit der 10,6 Quadratkilometer großen Katharinentalerhof-Senke liegt eines der größten abflusslosen Gebiete Deutschlands östlich von Ispringen. Ein ebenfalls 1977 durchgeführter Färbeversuch am Fuchsloch, der zentralen Schwinde der Senke, ergab, dass der Hauptaustritt des Wassers am 10 Kilometer weiter nördlich liegenden Enzbrunnen erfolgte. An der 3,8 Kilometer entfernten Kämpfelbachquelle kam es nach fünf Tagen zu einem Nebenaustritt.[3]

Zwischen Februar und Mai 1977 wurde Quellschüttungen zwischen 72 und 148 Liter pro Sekunde gemessen. Dabei erhöhte sich die Schüttung nach starken Niederschlägen schneller und stärker als bei anderen untersuchten Quellen.[4] Eine Informationstafel an der Kämpfelbachquelle gibt die Schüttung mit 30 bis 40 Liter pro Sekunde an.[5]

Die Schüttung der Kämpfelbachquelle ist so groß und gleichmäßig, dass früher bereits 50 Meter nach dem Ursprung eine heute noch erkennbare Mühle betrieben werden konnte.[6]


Verlauf


Von der Quelle nahe der Ispringer Brunnenstraße fließt der Kämpfelbach zunächst lange nordwestlich. Schon nach weniger als einem Kilometer nimmt er am Ortsende den hier bereits 4,5 km langen Lechfeldgraben auf, der auf dem Pforzheimer Wolfsberg seinen Lauf beginnt und zuletzt in Ispringen dicht neben dem Kämpfelbach einherfließt. Weiter abwärts durchläuft er die Ortsteile Ersingen und Bilfingen der Gemeinde Kämpfelbach.

Nach dem Übertritt aufs Gemeindegebiet von Königsbach-Stein mündet von Osten her aus dessen Ortsteil Stein der Bruchbach zu, sein bedeutendster Nebenfluss, fast so lange wie er selbst bis hierher und mit einem sogar größeren Teileinzugsgebiet. Der Kämpfelbach wechselt nun selbst auf Westlauf, durchfließt den anderen Ortsteil Königsbach der Gemeinde, wo jeweils von rechts Ramsbach und dann Frontalgraben zulaufen. Zuletzt durchfließt er noch das Dorf Singen der Nachbargemeinde Remchingen und mündet dort von rechts in die obere Pfinz.


Einzugsgebiet


Das 73,2 km² große Einzugsgebiet des Kämpfelsbachs liegt, naturräumlich gesehen, im Pfinzhügelland genannten Teil des Kraichgaus, mit der Quelle und den höheren Oberlaufabschnitten im Osten und Süden in dessen Unterraum Östlicher Pfinzgau, mit dem etwas weniger umfänglichen nordwestlichen Tallagen in dessen Unterraum Westlicher Pfinzgau.[7] Der höchste Punkt an der südlichen Wasserscheide am Nordabfall des Pforzheimer Schönbühls (394,5 m ü. NHN[LUBW 4]) erreicht knapp 390 m ü. NHN.[LUBW 1]

Im Gebiet steht überwiegend der Muschelkalk an, der am Nordostsaum noch von Lettenkeuper (Erfurt-Formation) überlagert ist, stellenweise liegt dort und auch im westlichen Einzugsgebiet über der höchsten triassischen Schicht auch noch Lösssediment aus viel jüngerer quartärer Ablagerung. Die Hochflächen zwischen den vielerorts tiefer eingegrabenen Tälern bestehen aus Unterem Muschelkalk. Schon die Tallinie aus Lechfeldgraben und Kämpfelbach beginnt im flachen oberen Teil im Mittleren Muschelkalk und abwärts von Ersingen bereits streicht an den unteren Talhängen der Untere Muschelkalk aus. Der noch darunter liegende Buntsandstein wird dagegen nirgends erreicht. Wenige Störungslinien, vermutet oder nachgewiesen, verlaufen etwa von Südwest nach Nordost.[8]

Reihum grenzen die Einzugsgebiete folgender Nachbargewässer an:

Der zentrale Teil des Einzugsgebietes mit dem gesamten Lauf des Kämpfelbaches selbst liegt im Enzkreis; von ihm haben die Gemeinden Ispringen, Kämpfelbach, Königsbach-Stein und Remchingen sowie im Bruchbach-Teileinzugsgebiet Eisingen und Neulingen Anteil daran. Daneben gehört der Südrand zur kreisfreien Stadt Pforzheim und ein schmaler Streifen ganz im Norden zum Landkreis Karlsruhe mit Gebietsanteilen für die Gemeinde Pfinztal und Walzbachtal.


Zuflüsse und Seen


Hierarchische Liste der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 2], Seefläche[LUBW 5], Einzugsgebiet[LUBW 6] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.

Ursprung des Kämpfelbachs in der Karstquelle Kämpfelbachquelle auf 263 m ü. NHN[1] nahe der Brunnenstraße in Ispringen.

Mündung des Kämpfelbachs von rechts und zuletzt Osten auf etwa 152 m ü. NHN an der Marktstraßenbrücke in Singen in die obere Pfinz. Der Kämpfelbach ist ab seiner Karstquelle 11,3 km, vom Ursprung seines längeren Oberlaufs Lechfeldgraben an gerechnet sogar 14,9 km lang und hat ein 73,2 km²[LUBW 3] großes Einzugsgebiet.


Einzelnachweise



LUBW


Amtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern: Lauf und Einzugsgebiet des Kämpfelbachs
Allgemeiner Einstieg ohne Voreinstellungen und Layer: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)

  1. Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  2. Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN).
  3. Einzugsgebiet nach dem Layer Aggregierte Gebiete 05.
  4. Höhe nach schwarzer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  5. Seefläche nach dem Layer Stehende Gewässer.
  6. Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
  7. Einzugsgebiet abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  8. Einzugsgebiet aufsummiert aus den Teileinzugsgebieten nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
  9. Der Bach durchfließt ein Neilinger Grund oder auch Neulinger Grund genanntes Gewann. Die Variation des Gewann- wie des Bachnamens ergibt sich wohl aus der Verschriftlichung in einem Fall der dialektalen („Neilinger Graben“), im anderen der hochsprachlichen Aussprache („Neulinger Graben“).
  10. Der Bachname ist Gennenbach nach den Layern Gewässernetz (AWGN) und Gewässername, jedoch Gengenbach nach der blauen Bachbeschriftung auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte. Gewanne am Lauf tragen beide Namensformen.
  11. Der Eisingerbach nach den Layern Gewässernetz (AWGN) und Gewässername ist auf dem Meßtischblatt 7017 Königsbach von 1875 in der Deutschen Fotothek in schwarz als Hauptgraben beschriftet.

Andere Belege


  1. Tenhaeff, Käss, Karsthydrologische Untersuchungen, S. 222.
  2. Gudrun Tenhaeff, Werner Käss: Karsthydrologische Untersuchungen im Bereich der Bauschlotter Platte (Nordbaden). In: Jahreshefte des Geologischen Landesamts Baden-Württemberg. 29(1987), S. 209–254, hier S. 248.
  3. Tenhaeff, Käss, Karsthydrologische Untersuchungen, S. 244. 246.
  4. Tenhaeff, Käss, Karsthydrologische Untersuchungen, S. 230.
  5. Historischer Ortsrundgang Ispringen, Station 3, Kämpfelbachquelle, Stand 31. Juli 2019.
  6. Enzkreis: Tour 5. Der Kämpfelbachtalweg – zwei Rundwanderungen (PDF). Wanderempfehlung des Enzkreises unter www.enzkreis.de. Abgerufen am 17. Mai 2019.
  7. Friedrich Huttenlocher, Hansjörg Dongus: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 170 Stuttgart. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1949, überarbeitet 1967. → Online-Karte (PDF; 4,0 MB)
  8. Geologie nach den Layern zu Geologische Karte 1:50.000 auf: Mapserver des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) (Hinweise)
  9. Tenhaeff, Käss, Karsthydrologische Untersuchungen, S. 220, 230.

Literatur




Commons: Kämpfelbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Kämpfelbach (Fluss)

[en] Kämpfelbach (river)

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