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Der Krippenbach (tschechisch Napajedla) ist ein linker Nebenfluss der Elbe in Sachsen.

Krippenbach
Napajedla
Der Krippenbach in Krippen
Der Krippenbach in Krippen

Der Krippenbach in Krippen

Daten
Gewässerkennzahl DE: 537116
Lage in Tschechien, Deutschland
Flusssystem Elbe
Abfluss über Elbe → Nordsee
Quelle in der Böhmischen Schweiz
50° 48′ 54″ N, 14° 10′ 0″ O
Quellhöhe 446 m n.m.
Mündung bei Krippen in die Elbe
50° 54′ 47″ N, 14° 9′ 59″ O
Mündungshöhe 117 m ü. NN
Höhenunterschied 329 m
Sohlgefälle 25 
Länge 13,4 km
Einzugsgebiet 39,85 km²
Linke Nebenflüsse Krummstellenbach, Gautzschgraben, Lasengraben, Liethenbach
Rechte Nebenflüsse Königsbach, Schindelbaudenflüsschen, Gliedenbächel, Hertelsgrundbach, Kleingießhübler Bach, Prölitzschbach, Reinhardtsdorfer Bach

Name


Der Fluss wurde bereits um 1445 in der heutigen Schreibweise als dy Krippenbach erwähnt. Die Bezeichnung ist slawischen Ursprungs und wurde von dem an der Mündung liegenden slawischen Fischerweiler Krippen (erstmals 1379 erwähnt) auf den Fluss übertragen. Die Deutung des Namens ist nicht restlos geklärt. Er geht wahrscheinlich auf den slawischen Personennamen Krep (der Starke, der Mutige) zurück.


Geographie


Mündung in die Elbe
Mündung in die Elbe

Der Fluss entspringt in einem Waldgebiet der Böhmischen Schweiz westlich des Dorfes Maxičky (Maxdorf) bei Děčín auf einer Höhe von knapp 450 Metern. In nördliche Richtung fließend hat sich der Krippenbach über nahezu den gesamten Verlauf als Engtal in die Sandsteinschichten des Elbsandsteingebirges eingeschnitten. Die enge Talsohle ließ mit Ausnahme einiger Mühlen die Anlage von Siedlungen nicht zu. Erst im Bereich zwischen der Mündung des Liethenbaches und der Flussmündung in die Elbe weitet sich der Talgrund leicht auf. Hier befindet sich der Großteil der Bebauung von Krippen.


Wirtschaftliche Nutzung


Die Wasserkraft des Krippenbachs wurde in den vergangenen Jahrhunderten von sieben Mühlen und zwei Hammerwerken genutzt. Bereits 1474 wird in Krippen ein moller (Müller) erstmals urkundlich erwähnt. Beginnend von der Quelle an befanden sich folgende Mühlen am Flusslauf:

Königsmühle mit Schneidemühle
Königsmühle mit Schneidemühle

Neben den Mühlen arbeiteten im Tal des Krippenbaches auch zwei kleine Hammerwerke, die gering mächtige Brauneisensteinvorkommen aus dem Umfeld von Kleingießhübel verarbeiteten. Über die Geschichte des Stoltzen Hammer (1379 [?] bis nach 1548) und des Neuen Hammer (vor 1400 bis nach 1548) sind nur sehr wenige Fakten bekannt.

Neben den Mühlen und Hammerwerken waren ehemals auch die Fischvorkommen des Krippenbaches wirtschaftlich bedeutsam. Eine Fischereiordnung existierte für den Fluss bereits 1575. Gefangen wurden vor allem Bachforellen und Krebse.


Verkehrliche Erschließung des Tales


Nach dem Ausbau der Rölligmühle (1812) ließ der damalige Besitzer Christian Gottfried Röllig zur besseren Erschließung 1813/14 die Krippengrundstraße von Krippen bis zur Mühle errichten. Die Baukosten der Straße, die eine der ersten Talstraßen im Elbsandsteingebirge war, beliefen sich auf 1.500 Taler. Der neue Weg lag aber abschnittsweise nur 50 cm höher als der Krippenbach und war deshalb bei Hochwasser rasch überflutet, verschlammt und unpassierbar. 1884 erfolgte deshalb ein Ausbau, der mit einer Höherlegung verbunden war. Heute ist die Talstraße Teil der Staatsstraße S 169 Bad Schandau – Krippen – Cunnersdorf. Sie erschließt das Tal bis zur Forstmühle.


Hochwasser


Das Tal des Krippenbaches war in der Vergangenheit wiederholt von teils schweren Hochwassern betroffen. Diese entstanden entweder nach Starkregen im Quellgebiet oder infolge des Rückstaus von Hochwassern der Elbe in das Seitental. Die Schäden waren selbst bei kleineren Überflutungen beträchtlich, da das enge Tal aufgrund seiner Topographie über keinerlei Retentionsräume verfügt. Der Bau der Elbtalbahn (1848/51) verschärfte die Situation, da der Bahndamm nur wenige Durchlässe zur Elbe bildet und im Falle eines Hochwassers ein rasches Ablaufen der Wassermassen verhindert.

In der jüngeren Vergangenheit blieben vor allem die Fluten von 1897, 1958, 2002, 2006 und 2010 als besonders verheerend in Erinnerung. Starkniederschläge verwandelten den Krippenbach am 30. Juli 1897 binnen kurzer Zeit in einen reißenden Strom, der die Talstraße, die Mühle und zahlreiche Häuser beschädigte. Ein Mann kam in den Wassermassen ums Leben, seine Leiche konnte erst in Söbrigen aus der Elbe geborgen werden. Am 8. September 1958 verursachte ein Starkniederschlag im Gebiet der Zschirnsteine ein Hochwasser, das in Krippen 16 Brücken und Stege zerstörte. Die Sommerhochwasser der Jahre 2002 und 2006 setzte etliche der im unteren Krippengrund befindlichen Häuser tagelang unter Wasser. Am 7. August 2010 kam es erneut zu einem Hochwasser, das eine Brücke zerstörte und am Bachbett und weiteren Brücken Schäden hinterließ, wegen des geringen Hochwasserstandes der Elbe kam es jedoch zu keinem größeren Rückstau.


Siehe auch



Literatur




Commons: Krippenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Krippenbach

[en] Krippenbach

The Krippenbach is a small river of Saxony, Germany. It is a left tributary of the Elbe, which it joins in Krippen, near Bad Schandau. It has an elevation of 136 meters. Its name comes from Krippen, a small fishing hamlet on the river. It was used to power mills in hamlets and villages.



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