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Der Kosi (Nepali सप्तकोशी नदी IAST Saptakōśī nadī; Hindi कोसी नदी IAST Kosī nadī) ist der östlichste größere Nebenfluss des Ganges. Er entspringt in den Himalayabergen Nepals und mündet im indischen Bundesstaat Bihar in den Ganges.

Kosi
Saptakoshi
Der Kosi durchschneidet das Mahabharat-Vorgebirge des Himalaja (Chatraschlucht)
Der Kosi durchschneidet das Mahabharat-Vorgebirge des Himalaja (Chatraschlucht)

Der Kosi durchschneidet das Mahabharat-Vorgebirge des Himalaja (Chatraschlucht)

Daten
Lage Nepal, Bihar (Indien)
Flusssystem Ganges
Abfluss über Ganges Meghna → Golf von Bengalen
Zusammenfluss von Sunkoshi, Arun und Tamor
26° 54′ 38″ N, 87° 9′ 42″ O
Mündung bei Kursela in den Ganges
25° 24′ 16″ N, 87° 15′ 33″ O

Länge ca. 720 km[1] (mit dem Quellfluss Sunkoshi)
Einzugsgebiet 74,5 km²[1]
Abfluss am Pegel in Mündungsnähe MQ
1770 m³/s
Rechte Nebenflüsse Bagmati
Kosi-Sperrwerk
Kosi-Sperrwerk

Kosi-Sperrwerk

Der Fluss entwässert zusammen mit seinen Nebenflüssen bis zu seiner Mündung in den Ganges in Indien bei Kursela östlich von Bhagalpur eine Gesamtfläche von etwa 74.500 km² in Tibet, Nepal und Bihar. Das Gebiet der Wasserscheide liegt in Tibet, noch nördlich der Mount-Everest-Region, die wie das östliche Drittel von Nepal zum Einzugsgebiet gehören. Dieses ist von Bergkämmen umgeben, die es von den Einzugsgebieten des Tsangpo (Brahmaputra) im Norden, des Gandak im Westen, des Mahananda im Osten und des Ganges im Süden trennen.


Verlauf


Der Fluss bildet sich ca. 48 km nördlich der indisch-nepalesischen Grenze in den Mahabharat-Bergen aus drei Flüssen:

Die drei Hauptzuflüsse treffen bei Triveni zusammen, woher auch der Name Saptakosi stammt, was so viel wie „Sieben Flüsse“ bedeutet. Nachdem er durch die 10 km lange Chatraschlucht in südlicher Richtung geflossen ist, wird der Saptakosi durch das Koshi-Sperrwerk auf nepalesischer Seite gestaut, bevor er in die Ganges-Ebene abfließt. Der ebenfalls aus Nepal kommende Bagmati (auch Kareh genannt) ist der wichtigste Nebenfluss des Kosi in Indien. Weitere Zuflüsse in Bihar sind Kamala und Budhigandaki. Bereits auf nepalesischer Seite teilt sich der Kosi in mehrere Flussarme und bildet einen großen Schwemmfächer (megafan) von etwa 15.000 km² Ausdehnung mit bis zu 12 und mehr Seitenarmen.[1]


Überschwemmungen, Hochwasser


Überschwemmungskatastrophe in Bihar 2008
Überschwemmungskatastrophe in Bihar 2008

Die Instabilität des Kosi-Flussverlaufs ist auf den hohen Schlickanteil zurückzuführen, den das Wasser während der sommerlichen Monsun-Saison transportiert. Die Bodenerosion und häufige Erdrutsche im Einzugsgebiet führen dazu, dass der Kosi mit etwa 19 m³ Sedimenteintrag pro Hektar Einzugsgebiet eine der größten Sedimentmengen aller Flüsse weltweit transportiert. Die Zuflüsse des Kosi im Himalaya weisen ein steiles Gefälle von mehreren Metern pro Kilometer auf und fließen durch enge Schluchten, so dass eine hohe Strömungsgeschwindigkeit resultiert. Beim Eintreten des Kosi in die Ganges-Tiefebene verbreitert sich der Fluss und fächert sich auf. Kurz vor der Einmündung in den Ganges beträgt das Gefälle nur noch wenige Zentimeter pro Kilometer. Die Strömungsgeschwindigkeit des Kosi verlangsamt sich dadurch stark, was dazu führt, dass sich das mitgeführte Sediment in großen Mengen ablagert. In Kombination mit dem regelmäßigen Hochwasser während der Monsunzeit kommt es zu Verlagerungen des Flussbettes und Überschwemmungen. Die durchschnittliche Flussrate beträgt 2166 m³/s. Bei Hochwasser kann sie auf den 18fachen Wert ansteigen. Die höchste jemals gemessene Flussrate wurde mit 24.200 m³/s am 24. August 1954 registriert. Die Überschwemmungen haben extreme Auswirkungen. Jedes Jahr werden durchschnittlich etwa 21.000 km² überflutet. In den letzten 200 Jahren hat der Fluss seinen Lauf in einem sich über 133 Kilometer von Ost nach West erstreckenden Gebiet geändert. Davon betroffen ist der indische Bundesstaat Bihar, so dass der Kosi auch den Beinamen „der Kummer Bihars“ (the sorrow of Bihar) erhalten hat.[1][2][3]

Indien hat nach Bangladesch die zweitgrößte Anzahl von Todesfällen auf der Welt aufgrund von Überschwemmungen. Der Kosi, nach dem Gandak der wichtigste Fluss zur Entwässerung des nördlichen Biharbeckens, bildet eines der am stärksten hochwassergefährdeten Gebiete von Indien.


Naturschutzgebiet


Das im Jahr 1976 eingerichtete Areal der Koshi Tappu Wildlife Reserve im südöstlichen Nepal verfügt über eine Gesamtfläche von ca. 176 km² und dient hauptsächlich dem Vogelschutz; viele Bauern der Umgebung lassen aber auch ihr Vieh hier grasen.



Commons: Koshi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Kosi River. National Institute of Hydrology, abgerufen am 27. Februar 2022 (englisch).
  2. Kosi, Bihar's river of sorrow. In: indiatoday.com. Abgerufen am 27. Februar 2022 (englisch).
  3. Banjot Kaur: Why does Kosi river cause devastating floods so often? Answer lies in massive siltation: study. In: DownToEarth. 22. März 2018, abgerufen am 27. Februar 2022 (englisch).

На других языках


- [de] Kosi (Fluss)

[en] Kosi River

The Kosi or Koshi (Nepali: कोशी, koshī, Hindi: कोसी, kosī) is a trans-boundary river which flows through China, Nepal and India. It drains the northern slopes of the Himalayas in Tibet and the southern slopes in Nepal. From a major confluence of tributaries north of the Chatra Gorge onwards, the Koshi River is also known as Saptakoshi (Nepali: सप्तकोशी, saptakoshī) for its seven upper tributaries. These include the Tamor River originating from the Kanchenjunga area in the east and Arun River and Sun Kosi from Tibet. The Sun Koshi's tributaries from east to west are Dudh Koshi, Bhote Koshi, Tamakoshi River, Likhu Khola and Indravati. The Saptakoshi crosses into northern Bihar, India where it branches into distributaries before joining the Ganges near Kursela in Katihar district.[1]

[es] Río Kosi

El río Kosi (o Kusi o Koshi) (en nepalí, कोशी नदी; en hindi, कोसी नदी; en maratí, कोसी नदी) es un largo río de Asia que discurre por Nepal y la India, un importante afluente del río Ganges. Tiene una longitud de 729 km y drena una cuenca de 95 156 km² (que incluye parte de territorio chino), similar a países como Hungría, Portugal o Jordania. "Kosi" significa "río" en nepalí.

[it] Koshi (fiume)

Il fiume Koshi o Kosi (in nepalese: कोशी नदी, koshī nadī, in hindi:कोसी नदी, kosī nadī) drena il versante settentrionale dell'Himalaya in Tibet e il versante meridionale del Nepal. Da un'importante confluenza di affluenti a nord della gola di Chatra in poi, il fiume Koshi è noto anche come Saptakoshi (in nepalese: सप्तकोशी, saptakoshī) per i suoi sette affluenti superiori. Questi includono il fiume Tamur originario della zona del Kangchenjunga ad est e il fiume Arun e il Sun Koshi dal Tibet. Gli affluenti del Sun Koshi da est a ovest sono: Dudh Kosi, Bhote Koshi, Tamakoshi, Likhu Khola e Indravati. Il Saptakoshi attraversa la parte settentrionale del Bihar dove si dirama in distributori prima di raggiungere il Gange vicino a Kursela nel distretto di Katihar.[1]

[ru] Коси (река)

Ко́си (хинди कोसी, в верховье Сапт-Коси; в низовье Гхугри) — река в Непале (Восточный регион) и Индии (Бихар). Один из крупнейших притоков Ганга.



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