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Der Karnaphuli (bengalisch কর্ণফুলি Karṇaphuli, Mizo: Khawthlangtuipui), auch Karnafuli geschrieben, ist ein Strom, der in Indien entspringt, Bangladesch durchquert und dort in den Golf von Bengalen mündet.[1]

Karnaphuli
Khawthlangtuipui
Luftbild der Mündung des Karnaphuli
Luftbild der Mündung des Karnaphuli

Luftbild der Mündung des Karnaphuli

Daten
Lage Mizoram (Indien),
Chittagong (Bangladesch)
Ursprung Lushai Hills
22° 57′ 8″ N, 92° 30′ 30″ O
Mündung Golf von Bengalen
22° 13′ 12″ N, 91° 48′ 18″ O

Linke Nebenflüsse Thega, Rankhiang
Rechte Nebenflüsse Kasalong, Chengi, Ichamati, Halda
Durchflossene Stauseen Karnaphulistausee
Großstädte Chittagong
Mittelstädte Rangamati
Kleinstädte Barkal, Kaptai, Rangunia

Lage


Der Karnaphuli ist der größte Fluss der Division Chittagong im Südosten von Bangladesch.[2] Er verläuft durch den in den Chittagong Hill Tracts liegenden Distrikt Rangamati und durch den Distrikt Chittagong. Seinen Ursprung hat er in Mizoram, einem indischen Bundesstaat, der östlich an Bangladesch angrenzt.


Verlauf


Tuipui, Oberlauf bzw. einer der Quellflüsse des Karnaphuli in Mizoram
Tuipui, Oberlauf bzw. einer der Quellflüsse des Karnaphuli in Mizoram

Der Karnaphuli entsteht im Distrikt Lunglei in Mizoram in den Lushai Hills, einem Ausläufer des Himalaya, aus mehreren Quellflüssen, die zwischen den parallel zueinander verlaufenden Hügelketten in Nord-Süd-Richtung fließen und sich auf einer Höhe von etwa 60 Meter[3] vereinigen. Auf Mizo, der Hauptsprache der Einwohner von Mizoram, wird der Fluss Khawthlangtuipui genannt. Zu den Quellflüssen zählen die Flüsse Deh, Kao, Phairuang, Tuichawng und Tuipui.[4] Gelegentlich wird auch der im Distrikt Mamit entspringende Tuipui als Khawthlangtuipui bezeichnet und damit als eigentlicher Oberlauf des Karnaphuli angesehen.[5]

Von der Vereinigungsstelle aus fließt der Karnaphuli zunächst nach Westen bis zur Grenze zwischen Indien und Bangladesch. Dort mündet der von Süden her kommende Thega (Kawrpui) in ihn. Der Karnaphuli verläuft von da aus einige Kilometer entlang der Landesgrenze nach Nordwesten, biegt dann scharf ab und fließt der Ostseite der Vampai Tlang entlang nach Süden. Am Ende der Hügelkette wendet er sich bei Barkal wieder nach Westen.

Der weitere Verlauf, der ursprünglich in großen Schleifen nach Südosten führte, ist seit den 1960er Jahren durch den Karnaphulistausee überdeckt. Dabei wird nicht nur den Karnaphuli aufgestaut, sondern vor allem dessen ehemalige Nebenflüsse, darunter die Flüsse Kasalong, Chengi und Rankhiang. Dadurch erstreckt sich der See in der Richtung quer zum Karnaphuli weiter als in dessen Längsrichtung. Dabei nimmt er durch eine sich in Nord-Süd-Richtung erstreckende Hügelkette annähernd eine H-Form aus zwei länglichen Seen an, die durch eine schmale Querverbindung, die die Hügelkette durchbrechende Shuvalong-Schlucht, miteinander verbunden sind. Der Karnaphuli durchfließt diese H-Form schräg nach Südwesten.

Nach dem Austritt aus dem Stausee bei Kaptai fließt der Karnaphuli zunächst in großen Schleifen im Wesentlichen nach Südwesten, wobei er immer breiter wird. Dabei münden von Norden kommend zunächst bei Rangunia der Ichamati in ihn, an der Stadtgrenze zu Chittagong der Halda. Dort biegt der Strom nach Süden ab und geht nach wenigen Kilometern in einen etwa 20 Kilometer langer S-förmigen Abschnitt über, an dessen Ende er mit einem Mündungstrichter in den Golf von Bengalen mündet.


Verkehr


Hafen von Chittagong
Hafen von Chittagong
Schah-Amanat-Brücke
Schah-Amanat-Brücke

Der Unterlauf des Karnaphuli ist schiffbar. Etwa 15 Kilometer oberhalb seiner Mündung liegt der Hafen von Chittagong an dem S-förmigen Flussabschnitt flussabwärts der Schah-Amanat-Brücke.

Auf der Strecke vom Karnaphulistausee zum Meer wird der Karnaphuli von drei Brücken überquert: einer Brücke bei Sharafbhata sowie der Kalurghat-Brücke und der Schah-Amanat-Brücke in Chittagong. In der Nähe der Mündung ist der Bau des Karnaphulitunnels geplant, eines etwa 3,5 Kilometer langen Straßentunnels unter dem Fluss hindurch. Die Grundsteinlegung fand 2017 statt, die eigentlichen Bohrarbeiten für den Tunnel begannen 2019.[6]


Nutzung


An dem Staudamm des Karnaphulistausees bei Kaptai liegt die 1962 errichtete Karnafuli Hydropower Station, das einzige Wasserkraftwerk von Bangladesh. Als Speicherkraftwerk nutzt es die Stauhöhe des Sees zur Stromerzeugung und hat eine Spitzenleistung von 230 Megawatt.[7]

2017 wurde eine erste Wasseraufbereitungsanlage in Chittagong eingeweiht, mit der das Flusswasser der Karnaphuli zu Trinkwasser aufbereitet wird.[8] Weitere Anlagen dieser Art sollen folgen.[9]


Literatur




Commons: Karnaphuli River – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Karnaphuli River. In: GeoNames. Abgerufen am 7. Mai 2019.
  2. HS Mozaddad Faruque: Chittagong Region River System. In: Banglapedia. 2. Auflage. 2012 (englisch, banglapedia.org).
  3. Ursprung des Karnaphuli. In: ACME Mapper 2.2. Abgerufen am 8. Mai 2019.
  4. Chittagong. Topographische Karte. In: India and Pakistan 1:250,000. Edition 1-AMS Auflage. series U502, sheet NF 46-6. U.S. Army Map Service, März 1960 (utexas.edu [JPG; 5,6 MB]).
  5. Rintluanga Pachuau: Mizoram: A Study in Comprehensive Geography. Northern Book Centre, New Delhi 2009, ISBN 978-81-7211-264-6, S. 40 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 8. Mai 2019]).
  6. PM launches mining work of Karnaphuli Tunnel in Chittagong. In: Dhaka Tribune. 24. Februar 2019, abgerufen am 7. Mai 2019 (englisch).
  7. Sifatul Quader Chowdhury: Karnafuli Hydropower Station. In: Banglapedia. 2. Auflage. 2012 (englisch, banglapedia.org).
  8. Anwar Hussain: Chittagong’s first water treatment plant ready for inauguration. In: Dhaka Tribune. 11. März 2017, abgerufen am 8. Mai 2019.
  9. Salamat Ullah: Madunaghat Water Treatment Plant to start production by June. In: Daily Sun. 7. März 2018, abgerufen am 8. Mai 2019 (englisch).

На других языках


- [de] Karnaphuli

[en] Karnaphuli

Karnaphuli (Bengali: কর্ণফুলি Kôrnophuli; also spelt Karnafuli[1]), or Khawthlangtuipui[2] (in Mizo, meaning "western river"), is the largest and most important river in Chittagong and the Chittagong Hill Tracts. It is a 667-metre (2,188 ft) wide river in the south-eastern part of Bangladesh. Originating from the Saithah village of Mamit district in Mizoram, India, it flows 270 kilometres (170 mi) southwest through Chittagong Hill Tracts and Chittagong into the Bay of Bengal. Before the Padma, it was the fastest flowing river in Bangladesh. It is said to "represent the drainage system of the whole south-western part of Mizoram."[3] Principal tributaries include the Kawrpui River or Thega River, Tuichawng River and Phairuang River. A large hydroelectric power plant using Karnaphuli river was built in the Kaptai region during the 1960s. The mouth of the river hosts Chittagong's sea port, the largest and busiest sea port of Bangladesh.

[es] Río Karnaphuli

El río Karnaphuli (en bengalí, কর্ণফুলি; también transcrito como Karnafuli), anteriormente Borgang, es un corto río costero del Asia meridional, que nace en el estado indio de Mizoram, atraviesa luego el suroeste de Bangladés —la antigua región de Jumland, después Chittagong Hill Tracts— y desagua en el golfo de Bengala.

[it] Karnaphuli

Il Karnaphuli è il principale corso d'acqua della regione di Chittagong (Bangladesh). Nasce sulle colline Mizo del Mizoram (India nord-orientale), scorre per circa 270 km verso sud e sud-ovest attraverso il braccio sud-orientale del Bangladesh e sfocia nel golfo del Bengala, 19 km a valle della città di Chittagong. Nella regione delle colline di Chittagong è noto come Kynsa Khyoung. Il fiume è navigabile dai traghetti fino a Rangamati e viene intensamente utilizzato per il trasporto del cotone e dei prodotti della foresta. La centrale idroelettrica del Karnaphuli fornisce energia per le industrie che lavorano tè, iuta, tabacco e cotone; il lago artificiale adiacente irriga una vasta area agricola.

[ru] Карнапхули

Ка́рнапхули[1][2][3] (бенг. কর্ণফুলি Kôrnophuli; Karnafuli[4]) — река на юго-востоке Бангладеш, самая длинная река в области Читтагонг и Читтагонгском горном районе. Длина реки — 180 км[4].



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