Die Köhlgartenwiese ist ein 10,9 km[3] langer, rechter Nebenfluss der Kleinen Wiese (Belchenwiese) im Landkreis Lörrach (Baden-Württemberg).
Köhlgartenwiese Kühlenbrunner Bach (Oberlauf) | ||
![]() Verlauf der Köhlgartenwiese | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 232-6-2 | |
Lage | Baden-Württemberg Landkreis Lörrach | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Kleine Wiese → Wiese (Fluss) → Rhein → Nordsee | |
Quelle | Köhlgarten - Südhang 47° 47′ 16″ N, 7° 46′ 40″ O47.7877827.7777841110 | |
Quellhöhe | ca. 1110 m ü. NN[1] | |
Mündung | Kleines-Wiesental-Tegernau47.7190387.795199438 47° 43′ 9″ N, 7° 47′ 43″ O47.7190387.795199438 | |
Mündungshöhe | ca. 438 m ü. NN[2] | |
Höhenunterschied | ca. 672 m | |
Sohlgefälle | ca. 61 ‰ | |
Länge | 10,9 km[3] | |
Einzugsgebiet | 29,969 km²[4] | |
Linke Nebenflüsse | Schwanderbach, weitere siehe #Zuflüsse | |
Rechte Nebenflüsse | Kneblezbächle, weitere siehe #Zuflüsse | |
Durchflossene Stauseen | Köhlgartenwiese-Stausee | |
![]() Stauwehr des Köhlgartenwiese Stausees |
Die Köhlgartenwiese entspringt am Südhang des 1224 Meter hohen Berges Köhlgarten und wird in ihrem Oberlauf lokal auch Kühlbrunner Bach genannt. Die Quelle liegt auf der Gemarkung von Wies-Kühlenbronn auf einer Höhe von ca. 1110 Metern. In Wies-Sägmatt vereinigt sich der Kühlbrunner Bach mit dem Fischberger Bächle und wird ab hier auch Köhlgartenwiese genannt. In der Nähe der Einmündung befindet sich der Waldparkplatz Sägmatt. Die Köhlgartenwiese ist der größte Nebenfluss der Kleinen Wiese in die sie auf der Gemarkung des Ortsteils Kleines Wiesental-Tegernau mündet. Verlauf und Einzugsgebiet befinden sich dominierend auf den Gemarkungen des Ortsteils Kleines Wiesental-Wies. Ab dem Kernort Wies folgt die Landesstraße L 140 dem Flusslauf. Im unteren Teil fließt der Fluss auf der Gemarkung des Ortsteils Kleines Wiesental-Tegernau durch den Köhlgartenwiese-Stausee und passiert den Steinbruch Tegernau[5] Kurz vor dem Stausee mündet der Heißbach[6] in die Köhlgartenwiese. Hier befindet sich auch ein Wanderparkplatz, der als Ausgangspunkt für die Begehung der Heißbachschlucht dienen kann.
Die Einmündung befindet sich in der Ortsmitte von Tegernau direkt neben der Landesstraße L 139, die noch unterquert wird. Das gesamte Einzugsgebiet gehört zur Gemeinde Kleines Wiesental im Landkreis Lörrach.
Folgende Fließgewässer münden in die Köhlgartenwiese und ihre Zuflüsse (je mit Zuflussseite, DGKZ, Länge und allenfalls Einzugsgebiet:[7])[8]
Nach dem Ersten Weltkrieg wünschten die Bewohner des Kleinen Wiesentals und der Gemeinden Malsburg, Marzell und Endenburg eine Stromversorgung, die sie aber von den großen Stromunternehmen aus Kostengründen nicht erhielten. 1919 gründeten sie daher einen Bezirksverband Kraftwerk Köhlgartenwiese der den Bau eines Flußkraftwerks an der Köhlgartenwiese betrieb. Schon Ende 1920 konnten die angeschlossenen Gemeinden Strom aus diesem Kraftwerk beziehen.[12] 1945 konnte der Bürgermeister von Wies die von der Wehrmacht vorgesehene Sprengung der Staumauer und des Kraftwerks verhindern.[13] 1954 wurde ein Verbund mit dem Kraftwerk Rheinfelden hergestellt. Das Energiewirtschaftsgesetz von 1998 veranlasste den Bezirksverband sich nach einem starken professionellen Partner umzusehen. 2014 wurde die Kraftwerke Köhlgartenwiese GmbH[14] gegründet, an der der Bezirksverband 70 % der Anteile hält und die Elektrizitätswerke Schönau die restlichen Anteile. Träger des Bezirksverbandes sind die Gemeinden Kleines Wiesental (für die Ortsteile, Elbenschwand, Raich, Sallneck, Tegernau, Wies und Wieslet), Malsburg-Marzell (für den Ortsteil Marzell) und Steinen (für den Ortsteil Endenburg mit Kirchhausen und Lehnacker). Etwa 650 Haushalte werden mit Strom versorgt. Die Staumauer ist 10 Meter hoch, der Wasserstand des Stausees etwa 8 Meter, das Fassungsvermögen beträgt ca. 65 000 Kubikmeter und die Oberfläche 0,9716 Hektar.
Beim Kraftwerk handelt es sich um ein Ausleitungskraftwerk mit einer installierten Leistung von 270 kW. Durch eine etwa 500 Meter langen Druckleitung (Durchmesser 1 Meter) wird das Wasser vom Stausee zum Kraftwerk geführt, wo es mit einer Fallhöhe von 36,5 Meter die Turbinen antreibt und eine Jahresproduktion etwa 1,3 Millionen Kilowattstunden erzielt.