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Der Hagenbach ist ein auf dem Hauptstrang 14,4 km langer Bach im Landkreis Ansbach im westlichen Bayern, der bei Leutershausen von rechts und Westnordwesten in die obere Altmühl mündet.

Hagenbach
Oberläufe: Speierhofgraben → Froschbächlein → Leimbach
Hagenbach bei der Untreumühle im Leutershäuser Ortsteil Jochsberg
Hagenbach bei der Untreumühle im Leutershäuser Ortsteil Jochsberg

Hagenbach bei der Untreumühle im Leutershäuser Ortsteil Jochsberg

Daten
Gewässerkennzahl DE: 13814
Lage Frankenhöhe
  • Gastenfelder Becken
  • Bucher Höhe

Bayern

  • Landkreis Ansbach
    • Gemeinde Gebsattel
    • Gemeinde Buch am Wald
    • Stadt Leutershausen
Flusssystem Donau
Abfluss über Altmühl Donau → Schwarzes Meer
Quelle 0,4 km südwestlich von Gebsattel-Speierhof
49° 19′ 41″ N, 10° 15′ 7″ O
Quellhöhe ca. 485 m ü. NHN[BA 1] Q. Speierhofgraben
Mündung ca. 1,0 nordwestlich der Ortsmitte von Leutershausen von rechts und Westnordwesten in die obere Altmühl
49° 18′ 21″ N, 10° 23′ 51″ O
Mündungshöhe etwa 425 m ü. NHN[BA 1]
Höhenunterschied ca. 60 m
Sohlgefälle ca. 4,1 
Länge 14,6 km[GV 1] 
ab Quelle des Speierhofgrabens
Einzugsgebiet 34,68 km²[GV 2]
Kleinstädte Leutershausen
nur EZG: Schillingsfürst
Gemeinden Gebsattel, Buch am Wald
nur EZG: Geslau

Geographie



Verlauf


Der Hagenbach entsteht auf der Frankenhöhe dicht am Weiler Speierhof der Gemeinde Gebsattel, deren namengebender Hauptort schon jenseits der nahen Europäische Hauptwasserscheide zwischen Donau und Rhein liegt. Die mündungsfernste und zugleich höchste, aber unbeständige Quelle des hier Speierhofgraben genannten Baches in der weiten Flurbucht um den Speierhof zwischen den bewaldeten Bergen Spitaleck im Nordosten und Kohlplatte im Südwesten entspringt rund 600 Meter südwestlich des Weilers auf etwa 485 m ü. NHN an einem Hangwaldeck. Von hier läuft der Bach nordöstlich auf den Weiler zu und vereint sich in der Mitte der Bucht auf wenig unter 475 m ü. NHN mit einem kürzeren Quellgraben aus Westnordwesten. Danach beginnt der Bach seinen bis zur Mündung als Hagenbach in die Altmühl sehr richtungsbeständigen Lauf nach Ostsüdosten.

Nicht ganz auf halbem Weg zwischen dem Speierhof und dem Dorf Schönbronn von Buch am Wald läuft der Bach über die Gemeindegrenze, passiert hier die rechts am Hang liegenden zwei Straßenseen und wird dann von der St 2249 gequert. Ab hier wird er nun Froschbächlein genannt. Nach dem Eintritt ins Weichbild von Schönbronn läuft ihm der erste Zulauf von fast einem Kilometer Länge von rechts zu; hier speist ein kurzer linker Abzweig den zentralen Dorfweiher. Unterhalb des Dorfes passiert er die rechts an einem abgezweigten Mühlgraben liegenden Gebäude der Einöde Froschmühle. Wenig danach quert ihn die Straße von Gastenfelden nach Morlitzwinden, wonach von links aus einer Flurbucht im Nordwesten um Geslau-Ober- und Geslau das fast fünf Kilometer lange Hirtenbachl mündet, nach Länge (3,8 km) wie Einzugsgebiet ein dem Hagenbach etwa gleichwertiger linker Oberlauf im Bachsystem.

Hiernach wird das Froschbächlein teilweise Leimbach genannt. Dieser nimmt bald den Deutschbach aus dem Bucher Wald von links auf und fließt an der am linken Ufer liegenden Bucher Leimbachsmühle vorbei. Etwas abwärts in Hagenau mündet sein einzugsgebietsreichster und fast fünf Kilometer langer Zufluss Gastenfelder Bach aus dem Westen, der südlich des namengebenden Gastenfelden mit seinen rechten Zuläufen eine große, bis Schillingsfürst-Stilzendorf reichende Erosionsbucht ausgeräumt hat, was ihm ein dem Leimbach nahekommendes Teileinzugsgebiet verschafft hat.

Mit dem Zusammenfluss von Leimbach und Gastenfelder Bach entsteht nun der auf seinem Namensabschnitt nur noch knapp acht Kilometer lange Hagenbach, dem allein noch ein bedeutender Bach zuläuft, nämlich der Berbersbach. Dessen Quellen liegen am Nordrand des Bucher Waldes und auf seinem insgesamt südöstlichen Lauf durchquert er den Gemeindesitz Buch am Wald und mündet dann weniger als einen Kilometer ostsüdöstlich von Hagenau beim Weiler Berbersbach. Dicht am Südsüdwestrand des linken Höhenwaldes Weidlach entlang durchquert der Hagenbach nun den schon zu Leutershausen gehörenden Weiler Clonsbach, zweigt dann einen langen linken Mühlgraben ab, passiert den Weiler Lenzersdorf am rechten Hangfuß und nimmt dann an der Untreumühle den Nebenlauf wieder auf. Er mündet anschließend zwischen dem dazu gehörigen Pfarrdorf Jochsberg ober- und der näher unterhalb gelegenen Stadt Leutershausen von rechts und in nach wie vor ostsüdöstlichem Lauf auf knapp 425 m ü. NHN in die obere Altmühl.


Einzugsgebiet


Der Hagenbach hat ein Einzugsgebiet von nicht ganz 35 km² Größe. Es hat ungefähr die Gestalt eines 11 km weit von der Kohlplatte über der Speiergrabenquelle ostsüdöstlich zur Mündung in die Altmühl auslaufenden, nicht ganz gleichschenkligen Keils, der an der westlichen Basis etwa 7 km breit ist. An der linken, nordöstlichen Wasserscheide grenzt vom Frankenhöhe-Trauf am Wildenhofer Ranken südostwärts bis in die Umgegend von Buch am Wald das Einzugsgebiet des großen aufwärtigen Altmühl-Zuflusses Kreuthbach an, danach schiebt sich bis zur Mündung in die Altmühl das Entwässerungsgebiet kleinerer Zuflüsse zu dieser dazwischen. An der südlichen Wasserscheide liegt bald das Einzugsgebiet des wiederum recht großen Erlbacher Mühlbach an, der in selber Richtung wie Kreuthbach und Hagenbach selbst zur Altmühl läuft. An der Südwestecke des Einzugsgebietes entspringen dicht jenseits der hier mit über 540 m ü. NHN das Höhenmaximum im Gebiet erreichenden Wasserscheide deren großer Zufluss Sulzach und in Schillingsfürst die Wörnitz.

Die westliche Wasserscheide ist zugleich Europäische Hauptwasserscheide zwischen Altmühl/Donau diesseits und Tauber/Main/Rhein jenseits. Auf dem größeren Teil der Strecke von Schillingsfürst im Süden bis etwa zur bei der Quelle erwähnten Kohlplatte konkurriert auf der anderen Seite der Wohnbach mit seinen Zuflüssen. Die Scheide ist hier teilweise durch in den alten danubischen Tälern voranschreitende rheinische Gewässeranzapfungen kaum merklich. Auf dem restlichen Stück bis zur Nordwestecke des Einzugsgebiets zurück sammelt jenseits der abwärtige Tauberzufluss Kirnberger Mühlbach seine Nebenbäche. Hier fällt das Terrain nach Westen hin meist steil ab.

Naturräumlich gehört das Einzugsgebiet ganz zur Frankenhöhe (Haupteinheit 114). Der größte Unterraum darin ist das von flacher Flurlandschaft bestimmte sogenannte Gastenfeldener Becken (114.12). Es gliedert sich in ein Teilbecken um die Oberläufe des Hagenbachs Froschbächlein mit Speierhofgraben und Hirtenbachl im Nordwesten einerseits sowie in ein weiteres um den Gastenfelder Bach mit seinen Zuläufen Rothbach und Traisdorfer Bach im Westsüdwesten, die dann wie die entwässernden Bäche nach Osten zu bei Hagenau zusammenlaufen und sich bis zur Mündung des Berbersbachs beim gleichnamigen Weiler so weit verengen, dass das noch folgende enge mittlere und untere Hagenbachtal zu einem der angrenzenden Teilräume gerechnet wird. Diese sind von Wäldern auf den Randhöhen bestimmt, die im Westen zur Rothenburger Hardt (114.10), im Nordwesten zur Bucher Höhe (114.14) und im Südwesten und Süden zu den Sulzach-Randhöhen (114.03) und einem Ostausläufer von ihr gehören und das Becken sehr geschlossen umringen. Merkliche Flurbrücken zu anschließenden offenen Landschaften gibt es im Nordwesten bei Oberbreitenau und Unterbreitenau zum Colmberger Becken (114.13) um den Kreuthbach und die obere Altmühl selbst, beim Schillingsfürster Schafhof zur Wettringer und Oestheimer Bucht (127.91) des im Westen unterhalb der Keuperstufe anliegenden Naturraums Hohenloher Ebene (Haupteinheit 127), daneben selbstredend den Flurschlauch entlang dem Hagenbach-Namenslauf bis zur Altmühl im Osten, der zur Bucher Höhe gerechnet wird.[1][2]

Die größten Höhen im Einzugsgebiet liegen alle an der westlichen Wasserscheide oder dicht an dieser an der linken und rechten. Am Südwesteck auf dem Bergrücken, der sich von Schillingsfürst ostwärts zieht, werden über 545 m ü. NN erreicht, zu Zeiten entspringt der Bronnenhaus-Quellast des Stilzendorfer Bachs nahebei fast auf dieser Höhe. Die Kohlplatte südwestlich von Speierhof ragt bis über 520 m ü. NN auf, nördlich von Oberbreitenau erhebt sich die Hochfläche über dem Stiftsholz bis 524 m ü. NN.

Den mit Abstand größten und zentralen Anteil am Einzugsgebiet hat die Gemeinde Buch am Wald. Im Süden, Südwesten und Westen gehört ein weiterer großer Teil zur Schillingsfürst, im Westen ein winziger zu Gebsattel, im Norden ein merklicher zu Geslau und der ebenfalls merklich große Mündungskeil ab dem mittleren Namenslauf des Hagenbachs im Osten zu Leutershausen.


Zuflusssystem


Hierarchische Liste der Zuflüsse und Seen, jeweils von der Quelle zur Mündung, jeweils eingerückt unter dem Vorfluter. Gewässernamen[BA 2][BA 3], Gewässerlängen[BA 4], Seeflächen[BA 5] und Höhen[BA 1] in der Regel nach dem BayernAtlas. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.

Ursprung des Hagenbachs am Ostrand von Buch am Wald-Hagenau auf etwa 433 m ü. NHN aus dem Zusammenfluss von Leimbach und Gastenfelder Bach.

Mündung des Hagenbachs auf etwa 425 m ü. NHN zwischen Leutershausen-Jochsberg und Leutershausen selbst von rechts und Westnordwesten in die obere Altmühl. Der Bach ist hier auf seinem Namensabschnitt 7,8 km, auf seinem gesamten Hauptstrang ab der Quelle des Speierhofgrabens 14,6 km[GV 1] lang und hat ein Einzugsgebiet von 34,7 km²[GV 2] hinter sich.


Ortschaften


am Hauptstrang mit ihren Zugehörigkeiten. Nur die Namen tiefster Schachtelungsstufe bezeichnen Siedlungsanrainer.

Hauptstrangabschnitt Speierhofgraben:
  • Gemeinde Gebsattel
  • Speierhof (Weiler, links in wenig Abstand)
Hauptstrangabschnitt Froschbächlein:
  • Gemeinde Buch am Wald
  • Schönbronn (Dorf)
  • Froschmühle (Einöde, rechts)
Hauptstrangabschnitt Leimbach / Froschbächlein:
  • Leimbachsmühle (Einöde, links)
  • Hagenau (Kirchdorf, überwiegend rechts)
Hauptstrangabschnitt Hagenbach:
  • Berbersbach (Weiler, links)
  • Stadt Leutershausen
  • Clonsbach (Weiler, überwiegend rechts)
  • Lenzersdorf (Weiler, mit Abstand am rechten Hangfuß)
  • Untreumühle (Einöde, links)
  • Jochsberg (Pfarrdorf, Südrand am Hang über der Untreumühle)

Geologie


Der Hagenbach und seine Zuflüsse laufen, wegen ihres geringen Gefälles und weil der Hauptstranglauf zum natürlichen Schichtenfallen nur einen kleinen Winkel einschließt, zur Gänze im Mittelkeuper. Die höheren Quellen liegen im Sandsteinkeuper, die niedrigeren im Gipskeuper (Grabfeld-Formation), in dem der Bach auch mündet. Im Bereich der flachen Mündungskonvergenz östlich von Gastenfelden, wo Traisdorfer Bach, Gastenfelder Bach und Froschbächlein/Leimbach nacheinander zusammenlaufen, liegt ein Lösssedimentkeil, der sich dann schmal dem Hagenbach entlang bis etwa Clonsbach weiterzieht. Vor allem die zwei südlichen der drei eben genannten großen Quellbäche laufen schon früh in Auensedimentbändern, deren eines auch den Hagenbach weiter bis zu seiner Mündung begleitet.

Zwischen dem Speierhofgraben/Froschbächlein/Leimbach im Norden und dem Gastenfelder Bach im Süden zieht eine über 3 km lange nachgewiesene Störung, die schon etwas westlich der Hauptstrangquelle einsetzt und etwa südlich der Froschmühle endet.[BA 7]


Siehe auch



Einzelnachweise



BayernAtlas („BA“)


Amtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern: Lauf und Einzugsgebiet des Hagenbachs
Allgemeiner Einstieg ohne Voreinstellungen und Layer: BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)

  1. Höhe abgefragt auf dem Hintergrundlayer Amtliche Karte (Rechtsklick).
  2. Gewässernamen nach dem BayernAtlas. Bei abweichender Auszeichnung auf verschiedenen Maßstäben wurde plausibel abgegrenzt, wo möglich unter Zuhilfenahme der im einschlägigen Teilverzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern des Landesamtes für Umwelt verzeichneten Längen von Namensabschnitten.
  3. Mit leider ungenauer Abschnittsbeschriftung. Für die Namensabschnitte bitte auf Zoomstufe 13 vergrößern (Lagekartenauflösung).
  4. Länge abgemessen auf dem Hintergrundlayer Amtliche Karte.
  5. Seefläche abgemessen auf dem Hintergrundlayer Amtliche Karte.
  6. Name erschlossen aus dem Gewannnamen auf dem Bayernatlas.
  7. Geologie nach dem Layer Geologischen Karte 1:500.000.

Gewässerverzeichnis Bayern („GV“)


  1. Länge nach: Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Lech bis Naab, Seite 95 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 2,9 MB) (Seitenzahl kann sich ändern)
  2. Einzugsgebiet nach: Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Lech bis Naab, Seite 95 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 2,9 MB) (Seitenzahl kann sich ändern)

Sonstige


  1. Wolf-Dieter Sick: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 162 Rothenburg o. d. Tauber. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1962. → Online-Karte (PDF; 4,7 MB)
  2. Franz Tichy: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 163 Nürnberg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1973. → Online-Karte (PDF; 4,0 MB)

Literatur







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