Der Grünbach ist ein gut 20km langer Bach im Main-Tauber-Kreis, welcher beim Lauda-Königshofener Ortsteil Gerlachsheim von Nordosten kommend rechts in die untere Tauber mündet. Lässt man, wie es außer alleine dem Namen alle hydrologischen Größen nahelegen, den Hauptstrang dem größeren linken Zufluss Wittigbach aufwärts bis zur mündungsfernsten beständigen Quelle folgen, so ist er sogar fast 31km lang.
Grünbach
Der Grünbach in Gerlachsheim
Daten
Gewässerkennzahl
DE:24688, DE:2468, Hauptstrang-Oberlauf ist der Wittigbach (2468)
neben der Tauberbrücke der Frankenbahn bei Lauda-Königshofen-Gerlachsheim von rechts und zuletzt Osten in die Tauber49.5791666666679.7058333333333184 49°34′45″N, 9°42′21″O49.5791666666679.7058333333333184
Die Grünbachquelle liegt auf etwa 364mü.NHN im Gewann Geldloch im östlich von Großrinderfeld-Gerchsheim beginnenden Wald vor Kleinrinderfeld, welches schon jenseits der Landesgrenze in Bayern liegt. Auf seinem zunächst südsüdwestwärts gerichteten Lauf, dem ungefähr parallel allenfalls 2km westlich die A81 folgt, fließt er an den Großrinderfelder Ortsteilen Schönfeld und Ilmspan vorbei, wonach er auf das Gebiet der Stadt Grünsfeld übertritt. Dort durchfließt er Paimar, Grünsfeldhausen und Grünsfeld selbst. Am alten Stadtkern vereint er sich nach knapp 15km mit dem hier schon 25km langen linken und von Osten nahenden Wittigbach, dessen beständiger Quellbach Kesselbodengraben dem Höfelbrunnen weniger als einen Kilometer nördlich des Grünbach-Ursprungs entspringt.
Nach weiteren knapp 6km in einer S-Schlinge nach Südwesten, die er in westlichem Lauf durch den Lauda-Königshofener Ortsteil Gerlachsheim beendet, mündet er dort neben der Eisenbahnbrücke der Frankenbahn von rechts auf etwa 184mü.NHN in die untere Tauber.
Einzugsgebiet
Der Grünbach hat das größte Einzugsgebiet unter den Nebenflüssen der Tauber; es umfasst ca. 250km², wovon wiederum 181,3km² Einzugsgebiet des Wittigbachs und nur 46,2km² Einzugsgebiet seines eigenen Oberlaufs an dessen Zumündung sind. Vom Einzugsgebiet liegen rund 110km² in Bayern und 140km² in Baden-Württemberg. Im Süden und Westen konkurrieren einige kleinere Zuflüssen der Tauber mit dem Grünbach, nach Norden und Osten zu verläuft die Wasserscheide zum Main oberhalb der Taubermündung.
Zuflüsse
Hierarchische Liste der größeren Zuflüsse von der Quelle zur Mündung. Gewässerlängen in der Regel nach LUBW-GeNe (Datensatzeinträge), Einzugsgebiete entsprechend nach LUBW-BEZG, Höhenangaben nach dem Höhenlinienbild auf LUBW-TK. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.
Quelle des Grünbachs auf etwa 364mü.NHN gut einen Kilometer nordöstlich des Großrinderfelder Ortsteils Gerchsheim im Gewann Geldloch des beginnenden Irtenberger Waldes, eben jenseits der A81 und unweit der Landesgrenze zu Bayern.
Gerchsheimer Graben, von rechts auf unter 240mü.NHN in Grünsfeld-Paimar, 10,8km und 19,6km². Entfließt als Wolfsgraben etwa 1km nordöstlich des Gerchsheimer Ortsrandes einem See auf etwa 375mü.NHN am Saum des Spitalwaldes, entsteht also nur etwa einen Kilometer von der Grünbachquelle entfernt. Heißt unterhalb von Gerchsheim Grundgraben und erst nach der Unterquerung der A81 Gerchsheimer Graben, wo seine Talmulde Gerchsheimer Grund genannt wird. Der Grünbach selbst ist an der Mündung des fast parallelen und nahen Zulaufs erst 10,0km lang und hat ein Einzugsgebiet von nur 17,7km².
Krensheimer Graben, von links auf unter 210mü.NHN in Grünfeld, 2,8km und 3,4km². Entsteht auf etwa 305mü.NHN etwa 0,5km südlich der Deponie im ehemaligen Krensheimer Steinbruch am Hasenstock.
Wittigbach, von links in Grünfeld auf rund 207mü.NHN, 11,1km, mit allen Oberläufen ab dem Grundgraben 25,0km und 181,3km². Entsteht auf wenig über 250mü.NHN an der Wittighausener Grenzenmühle aus dem Zusammenfluss von Schafbach und Seebach/Gützinger Bach.
Schafbach, rechter Oberlauf des Wittigbachs, 3,4km, mit allen Oberläufen ab dem Grundgraben 13,9km. Entsteht auf knapp 265mü.NHN am Südrand des unterfränkischen Kirchheim aus dem Zusammenfluss von Rimbach und Moosbach.
Rimbach oder auch Renkbach, rechter Oberlauf des Schafbachs, als Namensabschnitt 2,9km, mit allen Oberläufen ab dem Grundgraben 10,5km und 29,1km². Entsteht aus dem Rasiggraben auf etwa 277mü.NHN durch Namenswechsel an einem Zulauf beim Egenburgerhof von Kirchheim.
Rasiggraben, 2,4km, mit Oberlauf Grundgraben 7,6km. Entsteht auf wenig über 285mü.NHN durch Namenswechsel am kurzzeitigen ersten Eintritt des Bachs nach Baden-Württemberg und auf die Großrinderfelder Gemarkung aus dem Grundgraben.
Grundgraben, oberster Namensabschnitt des Wittigbachs, 5,2km. Entspringt auf etwa 370mü.NHN als Kesselbodengraben dem Höfelsbrunnen im südlichen Irtenberger Wald im Dreieck aus der Staatsstraße 578 im Nordwesten, der Aim Südosten und der Landesgrenze zu Baden-Württemberg im Südwesten. Die Ursprünge von Grünbach und Gerchsheimer Grundgraben im oder am selben großen Wald sind beide weniger als einen Kilometer entfernt.
Moosbach, linker Oberlauf des Schafbachs, 7,8km und 21,6km². Entsteht auf etwa 307mü.NHN knapp einen Kilometer südöstlich von Geroldshausen an der Kreisstraße WÜ33.
Sulzdorfer Graben, im Unterlauf auch Dammbach[6], im Oberlauf auch Katzenbach[6], von links auf unter 255mü.NHN am Haltepunkt Gaubüttelbrunn der Frankenbahn, 7,1km und 23,4km². Läuft am Nordrand des Marktes Giebelstädter Pfarrdorfs Ingolstadt aus einem kleinen Teich auf etwa 298mü.NHN.
Seebach, am Unterlauf auch Gützinger Bach[7], linker Oberlauf des Wittigbachs, 8,5km und 21,9km². Entsteht auf etwa 275mü.NHN weniger als 0,5km nordwestlich des Gaukönigshofener Pfarrdorf Wolkshausen.
Grenzbach, am Unterlauf Effelter Graben, von rechts auf rund 240mü.NHN am Ortsanfang von Unterwittighausen, 3,4km und 4,5km². Entsteht auf über 335mü.NHN an der Waldinsel Strut etwa einen Kilometer nordwestlich des Wittighausener Dorfs Poppenhausen.
Insinger Bach, von links auf unter 234mü.NHN an der Wittighausener Langenmühle, 8,1km und 22,9km². Entläuft auf unter 305mü.NHN einem Teich zwischen der B19 und dem Markt Bütthardter Pfarrdorf Gaurettersheim.
Mühlbach, von links auf unter 256mü.NHN an der Markt Bütthardter Hetzenmühle, 3,5km und 6,5km². Entsteht auf etwa 325mü.NHN südlich von Bütthard am Rand des Waldes Rammerschlag kurz vor der baden-württembergischen Landesgrenze.
Tiefentalgraben, von rechts auf etwa 227mü.NHN an der unteren Wittighausener Kläranlage, 3,2km. Entsteht etwas unter 325mü.NHN in den Deichselweisen westlich des Wittighausener Dorfs Poppenhausen.
Wurmgraben, von links auf etwa 220mü.NHN, 5,0km und 14,9km². Entfließt auf etwa 315mü.NHN dem etwa 1,7ha großen Marstadter See südöstlich des Lauda-Königshofener Weilers Marstadt und durchläuft dann erst den Marstadter, dann den Zimmerer Grund.
Messelhausener Graben, von links auf etwa 217mü.NHN an der Bahnstation des Grünsfelder Dorfes Zimmern, 2,4km und 5,3km². Entsteht auf rund 275mü.NHN westlich von Messelhausen an der K2801
Uhlberger Graben, von rechts durch Zimmern auf rund 215mü.NHN, 6,9km und 10,4km². Entsteht auf rund 300mü.NHN südwestlich des Wittighausener Weilers Lilach neben der K2882 an der Westspitze der Waldinsel Vogelherd.
Rödersteingraben oder Rötensteingraben, von rechts auf rund 205mü.NHN an der Grünsfelder Riedmühle, 9,7km und 15,0km². Entsteht etwa anderthalb Kilometer nordöstlich von Großrinderfeld neben der L508 nach Gerchsheim gegenüber einem Feldkreuz.
Mündung des Grünbachs auf etwa 184mü.NHN neben der Tauberbrücke der Frankenbahn bei Lauda-Königshofen-Gerlachsheim von rechts und zuletzt Osten in die Tauber. Der Grünbach ist hier auf seiner Namensstrecke 20,5km lang, mit dem längeren Wittigbach und all dessen sukzessiven Quellbächen ab dem Kleinrinderfelder Grundgraben als Oberlauf 30,8km lang und hat ein Einzugsgebiet von 251,5km² hinter sich, wozu der Wittigbach 181,3km² beiträgt und sein eigener Oberlauf bis zum Zusammenfluss nur 46,2km².
Wichtigster Nebenfluss des Grünbachs ist der nach Länge und Größe bedeutendere Wittigbach, dessen Tal auch anders als das des oberen Grünbachs eine wichtige Verkehrsachse ist. Dieser entsteht als Grundgraben bei Kleinrinderfeld, durchläuft dann Kirchheim, Ober- und Unterwittighausen (Gemeinde Wittighausen) und passiert den Grünsfelder Talort Zimmern, bevor er nach insgesamt 25,0km in den Grünbach mündet.
Der Grünbach war mit Stand von 2004 auf seinem hierfür erfassten Lauf etwa von unterhalb Ilmspan bis zum Zufluss des Wittigbachs in Grünsfeld kritisch belastet (Güteklasse II–III), von dort an bis zur Mündung wie der Wittigbach ab Wittighausen mäßig belastet (Güteklasse II).[8]
Wasserschutzgebiete
Das mit Rechtsverordnung vom 20. Januar 2006 ausgewiesene Wasserschutzgebiet Grünbachgruppe mit der WSG-Nr. 128141 umfasst eine geschützte Fläche von 6.431,3 Hektar. Es ist damit eines der größten Wasserschutzgebiete im Main-Tauber-Kreis.
Kurz vor Gerlachsheim führt das Grünbach noch in das bereits am 24. Mai 1994 ausgewiesene Wasserschutzgebiet Tauberaue mit der WSG-Nr. 128215.
Verkehrswege
Die Frankenbahn und die Landesstraße L511 begleiten von der Mündung bis nach Grünsfeld den unteren Grünbach und setzen sich dann talaufwärts im Tal des Wittigbaches fort bis jenseits der Landesgrenze nach Bayern (dort als Staatsstraße St511).
Grünbachtalradweg
Der Grünbachtalradweg verläuft entlang großer Teile des Grünbachtals. Der Radweg ist komplett asphaltiert. In Grünsfeld hat er Anschluss an den Wittigbachtalradweg und in Gerlachsheim an den Taubertalradweg.
Ansichten des Grünbachtalradwegs
Der Radweg von Gerlachsheim in Richtung Grünsfeld
Der Radweg entlang des WSG Tauberaue in Richtung Gerlachsheim
Ein Abschnitt von Grünsfeld in Richtung Gerlachsheim
Einzelnachweise
Flächen- bzw. Längenangaben wo nicht anders vermerkt nach Messungen auf der Topographischen Karte 1:50.000.
Horst Mensching, Günter Wagner: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt152 Würzburg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1963. →Online-Karte (PDF; 5,3MB)
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