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Der Gonsbach, in Mainz auch die Gonsbach, ist Teil eines Bachsystems der Stadt Mainz in Rheinland-Pfalz und ein linker Nebenfluss des Rheins.

Gonsbach
Lauf des Gonsbachs am Rande des Mainzer Stadtteils Gonsenheim
Lauf des Gonsbachs am Rande des Mainzer Stadtteils Gonsenheim

Lauf des Gonsbachs am Rande des Mainzer Stadtteils Gonsenheim

Daten
Gewässerkennzahl DE: 25112
Lage Deutschland
  • Rheinland-Pfalz
    • Rheinhessen
      • Mainz
Flusssystem Rhein
Abfluss über Rhein → Nordsee
Ursprung in Mainz-Finthen durch den Zusammenfluss von Aubach und Königsbornbach
49° 59′ 38″ N,  10′ 56″ O
Quellhöhe ca. 148 m ü. NHN [1]
Mündung in Mainz von links in den Rhein
50° 1′ 15″ N,  15′ 12″ O
Mündungshöhe ca. 93 m ü. NHN [1]
Höhenunterschied ca. 55 m
Sohlgefälle ca. 5,6 
Länge 9,8 km[2] (einschließlich Aubach 1,32 km)
Einzugsgebiet 26,056 km²[2]

Verlauf


Der Gonsbach und seine Zuflüsse durchfließen die Stadtteile Layenhof, Finthen, Gonsenheim und Mombach. Er selbst entsteht in Mainz-Finthen durch den Zusammenfluss von Aubach und Königsbornbach. Der Aubach stellt die größere Wassermenge, ist aber in seiner Wasserqualität bei Normalabfluss als mäßig bis stark verschmutzt zu bezeichnen. In Gonsenheim treten noch geringe Wassermengen aus dem sogenannten Hemelfloss und stärker aus Leichborn und Waschbach in den Hauptlauf ein, welche die Wasserqualität anheben. Es konnten 14 ehemalige untergeordnete Bäche rekonstruiert werden, von denen nachweislich mindestens zwei wichtige Zuflüsse in der Kanalisation abgeleitet werden. Der sogenannte Kirchborn in Finthen wurde zunächst 1892 beim Bau des Bahnhofs für die Dampfbahnlinie zum Teil verrohrt. In den 1960er Jahren wurde die Straße Am Kirchborn angelegt, der Bach verschwand dabei ganz von der Oberfläche.


Hydrologie


Der Gonsbach ist, seiner Herkunft aus dem überwiegend kalkhaltigen Grundgestein Rheinhessens entsprechend, ein Karbonat­bach. Er gehört zu einem seltenen und empfindlichen Gewässertyp der Trockengebiete mit geringer, aber relativ gleichmäßiger Wasserführung (MNQ ≈ 20 l/s im Jahr 1996, ≈ 8 l/s im Jahr 2005) und kurzen Auslaufzeiten der Quellen, die zum Teil von oberflächennahen und daher stark niederschlagsabhängigen schwebenden Grundwasserhorizonten gespeist werden. Aufgrund der klimatischen Veränderungen, d. h. verminderter Grundwasserspeisung, Überbauung von Einzugsgebieten, Effluenz und direkter Beschädigung (Waschbachquelle), nimmt die Abflussmenge in den letzten Jahren ab. Wichtige Zuflüsse wie der Königsborn liegen z. T. ab Juli für mehrere Monate trocken.


Chemismus


Der pH-Wert des Gonsbachs variiert zwischen 7,8 und 8,7. Auffällig ist der hohe, geogen bedingte Sulfatgehalt des Wassers (≈ 150 mg/l). Chloridspitzen treten nur während Einleitungen aus dem Kanalsystem auf. Das Wasser zeigt eine hohe Nitratbelastung um 40 mg/l, die vorwiegend aus dem Aubacheinzugsgebiet stammen; entsprechend hoch sind die Gehalte an Nitrit und Ammonium. Eine Belastung mit Pestiziden ist angesichts des Fehlens bestimmter Gruppen von niederen Tieren zu vermuten.


Renaturierung


Bachübergang während der Renaturierung 2014 – die Betonhalbschalen sind noch zu erkennen
Bachübergang während der Renaturierung 2014 – die Betonhalbschalen sind noch zu erkennen
Derselbe Bachübergang 2016 – zwei Jahre nach der Renaturierung
Derselbe Bachübergang 2016 – zwei Jahre nach der Renaturierung

Im Frühjahr 2013 wurden Arbeiten zur Renaturierung des Gonsbachs im Stadtteil Mainz-Gonsenheim gestartet, zunächst auf einer Länge von 1,2 km zwischen Mainzer Straße und dem Rückhaltebecken Lungenberg. Mit den Renaturierungsmaßnahmen reagierte die Stadt Mainz auf die Europäische Wasserrahmenrichtlinie, welche die EU-Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, bis 2015 einen guten Zustand ihrer Gewässer zu erreichen.[3]


Kultur





Einzelnachweise


  1. Topografische Karte 1:25.000.
  2. Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland.
  3. Renaturierung des Gonsbachs: Jetzt geht es richtig los! In: mainz.de. Presseservice der Landeshauptstadt Mainz, 14. Mai 2013, abgerufen am 13. August 2013.
  4. Allgemeine Zeitung (Mainz), 17. Januar 2014. Abgerufen am 10. Februar 2014.
  5. Römische Spuren in Gonsenheim. In: regionalgeschichte.net. Abgerufen am 30. August 2016.
  6. Neue Heimat für Frösche und Insekten: Renaturierung des Gonsbachtals auf 1200 Metern Länge. (Memento vom 16. Juni 2018 im Internet Archive) In: Allgemeine Zeitung (Mainz), 10. September 2015.



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