Der Gillenbach, teilweise auch als Güllenbach bezeichnet, ist ein rechter Zufluss der Schussen beim Dorf Oberzell im Ravensburger Stadtteil Taldorf im baden-württembergischen Landkreis Ravensburg. Da die Schussen bei Eriskirch in den Bodensee mündet, ist der Gillenbach also ein indirekter rechter Zufluss des Rheins im südlichen Teil Oberschwabens.
Gillenbach Güllenbach Oberlaufname bis Hinterweißenried: Detzenweiler Bach
Moritz Johner führt den Namen mit Verweis auf das Hotterlochtobel auf das mittelhochdeutsche Wort giel zurück, welches Rachen, Schlund oder Schlucht bedeutet.[3]
Geographie
Verlauf
Der Gillenbach entspringt in einem Ried bei Wilhelmskirch in der Gemeinde Horgenzell auf etwa 576m Höhe. Von dort fließt er in östlicher Richtung vorbei an Hinterweißenried, Eschau, Aich und Ganter bis fast an den Siedlungsrand der Weststadt von Ravensburg. Dann unterquert er die Bundesstraße 33 und knickt dort auf Südlauf durch die Hotterlochschlucht ab. Zuletzt durchquert er Oberzell und mündet kurz darauf von rechts in die Schussen.
Zuflüsse
Hierarchisch, jeweils vom Ursprung zur Mündung. Notnamen in Klammern. Auswahl.
Detzenweiler Bach (linker Hauptstrang-Oberlauf)
Güllenbach (!) (rechts, bei Detzenweiler)
Nessenbacher Bächle (links, vor Hinterweißenried)
Güllenbach (!) (rechter Nebenstrang-Oberlauf)
(Bach aus Richtung Rolgenmoos) (links)
Nessenbach (links, zwischen Eschau und Aich)
(Bach aus dem Hochberger Holz) (links, vor der B33)
Auerbach (rechts, nach der B33)
Renauer Bach (rechts, im nördlichen Oberzell)
Landschaftsschutzgebiet
Der Gillenbach bewässert[4] den Hotterlochtobel und ist somit Teil des Landschaftsschutzgebiets Hotterloch (LfU-Nummer LSG 4.36.052)[5]. Der Tobel ist ab dem Hotterlocher Hölzle Bestandteil des FFH-Gebiets Schussen und Schmalegger Tobel mit der Gebietsnummer DE8323341 welches auch als Natura-2000-Gebiet gilt[6]. Der Hotterlochtobel ist außerdem nach § 30a LWaldG BW geschützt[6]. Der Naturraum ist ein voralpines Hügel- und Moorland[7].
Renaturierung
Beim Bau der neuen Schussenbrücke bei Oberzell wurde der Mündungsbereich des Gillenbaches im Jahr 2008 renaturiert.[8]
Fischsterben
Im Jahr 2008 gab es ein Fischsterben im Gillenbach, das dessen gesamte Fischpopulation auslöschte.[9]
Trivia
Die Figuren Gillenbachhexen und der Graf vom Gillenbach der Narrenzunft Oberzell wurden nach dem Gillenbach benannt.[10] Darüber hinaus trägt die Musikgruppe Dirty Little Gillenbach Street Band den Bach im Namen.
Literatur
Moritz Johner: Über den Gillenbach. In: Landschaft und Kultur im Bezirk Ravensburg, Nr. 1/April 1927, S. 2–3. (Digitalisat S. 2, 3)
Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg, als Einzelblatt Nr.8223 Ravensburg
Einzelnachweise
Hansjörg Dongus: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt187/193 Lindau/Oberstdorf. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1991. →Online-Karte (PDF; 6,1MB)
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