Die Geislede ist ein Nebenfluss der Leine im Eichsfeld in Nordwestthüringen.
Geislede | ||
Die Mündung der Geislede in die Leine | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 48812 | |
Lage | Eichsfeld, Thüringen | |
Flusssystem | Weser | |
Abfluss über | Leine → Aller → Weser → Nordsee | |
Quelle | westlich von Kreuzebra 51° 21′ 0″ N, 10° 14′ 2″ O51.34996310.233936360 | |
Quellhöhe | ca. 360 m ü. NN am Zusammenfluss von Ebra und Gieselbach | |
Mündung | in Heilbad Heiligenstadt in die Leine51.37865610.130939250 51° 22′ 43″ N, 10° 7′ 51″ O51.37865610.130939250 | |
Mündungshöhe | ca. 250 m ü. NN | |
Höhenunterschied | ca. 110 m | |
Sohlgefälle | ca. 8,1 ‰ | |
Länge | 13,5 km[1] | |
Einzugsgebiet | 50,5 km²[2] |
Die Geislede wird aus zwei Quellarmen gespeist: dem Gieselbach[3], der bei Heuthen auf ungefähr 420 m Höhe entspringt und der aus Kreuzebra kommenden Ebra. Nach deren Vereinigung fließt sie in westlicher Richtung nach Geisleden und dann in nordwestlicher Richtung nach Heilbad Heiligenstadt. Der Flusslauf der Geislede tritt von Südost in das Stadtgebiet Heilbad Heiligenstadts ein und mündet bei der Sperberwiese in die Leine.
Das Tal der Geislede trennt nach Nordwesten die beiden Höhenzüge Dün und Oberes Eichsfeld.
Die Geislede durchfließt die historische Altstadt von Heiligenstadt von Ost nach West und trieb dort bis zu sechs Mühlen an, von welchen noch die Herrenmühle (auch Fronmühle) und die Klausmühle erhalten sind. Im Stadtgebiet wurde das Gewässer stark kanalisiert und teilweise auch mit Gebäuden wie dem Jesuitenkolleg überbaut.
Außerhalb der Stadtmauern wurden weitere Mühlen errichtet, wovon ein künstlicher Wasserlauf, der Mühlgraben mit der Kapsmühle zeugt. Die Namen der angrenzenden Straßen Mühlgraben und Auf der Rinne lassen sich davon ableiten.
Der Lauf der Geislede wurde in Heiligenstadt aus Hochwasserschutzgründen durch den Bau eines Wehres im Bereich des alten Friedhofes beim Geisleder Tor künstlich geteilt. Das überschüssige Wasser wurde noch vor der Stadtmauer zur Leine abgeleitet. An der Scheuche am Rande des heutigen Heinrich-Heine-Kurparks entstand an einer steilen Buntsandsteinstufe ein 7 m hoher Wasserfall. Dieser ist sowohl oben von einer Aussichtsplattform als auch von unten zu besichtigen.
Dieser Wasserfall regte Theodor Storm zu seinem Kunstmärchen Die Regentrude an.
Zuflüsse der Geislede sind der Buchborn, der Dachstalgraben und der Pferdebach.
Am Lauf der Geislede befanden sich insgesamt bis zu 17 Mühlen, eine Mühle in Heuthen am Gieselbach, vier Mühlen unterhalb von Geisleden und 12 Mühlen im Stadtgebiet von Heiligenstadt. Von den teilweise umfangreichen Wehranlagen wurden in Heiligenstadt drei zurückgebaut und als Sohlgleite gestaltet.[4]
Der althochdeutsche Name Geizlaha weist auf einen Geißbach (von Geiß oder Ziege) sowohl für den Fluss, als auch für den Ort Geisleden hin. Ein Oberlauf der Geislede heißt noch heute Gieselbach (von Gissel- oder Geiselbach).[5]