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Die Felsalb, auch Felsalbe, ist ein knapp 18 km langer rechter Zufluss des Hornbachs in der Westpfalz (Rheinland-Pfalz). Sie trägt mit ihren Nebenbächen zur Entwässerung des westlichen Umlands von Pirmasens und des östlichen Zweibrücker Hügellands bei.

Felsalb
auch Felsalbe
Sonnenuntergang im Tal der Felsalb bei Walshausen
Sonnenuntergang im Tal der Felsalb bei Walshausen

Sonnenuntergang im Tal der Felsalb bei Walshausen

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2642684
Lage Pfälzisch-Saarländisches Muschelkalkgebiet
  • Westricher Hochfläche
    • Zweibrücker Hügelland
      • Pirmasenser Hügelland

Deutschland

Flusssystem Rhein
Abfluss über Hornbach Schwarzbach Blies Saar Mosel Rhein → Nordsee
Quelle im Süden von Pirmasens
49° 11′ 13″ N,  36′ 52″ O
Quellhöhe ca. 315 m ü. NHN[1]
Mündung an der Kirschbacher Mühle von rechts in den Hornbach
49° 12′ 15″ N,  26′ 9″ O
Mündungshöhe ca. 240 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied ca. 75 m
Sohlgefälle ca. 4,2 
Länge 17,8 km[2]
Einzugsgebiet 75,962 km²[2]
Durchflossene Stauseen Stauweiher unterhalb von Obersimten
Mittelstädte Pirmasens
Kleinstädte Hornbach
Die Felsalb kurz vor der Einmündung des Blümelsbachs
Die Felsalb kurz vor der Einmündung des Blümelsbachs

Die Felsalb kurz vor der Einmündung des Blümelsbachs


Geographie



Verlauf


Die Felsalb entspringt im Süden des Pirmasenser Stadtgebiets am oberen Ende des Simter Tals in der Gewann In der Waltersbach auf etwa 315 m Höhe.[1]

Zunächst fließt sie in südwestlicher Richtung zum Stadtteil Niedersimten, wo sie von links den am Vereinigungspunkt etwa dreimal längeren Gersbach aufnimmt; von dessen Quelle am Weiler Hochstellerhof aus gerechnet wäre das Flusssystem der Felsalb etwa 21 km lang. Nachdem diese nördlich unterhalb der Ortsgemeinde Obersimten einen Stauweiher von 200 m Länge und bis zu 70 m Breite gefüllt hat, knickt sie in nordwestliche Richtung ab. Nun fließt sie an waldreichen Steilhängen vorbei, in die vor allem rechts des Flusslaufs teilweise tiefe Schluchten eingeschnitten sind. An der Eichelsbacher Mühle münden auf gleicher Höhe von links der Vinninger Bach und von rechts der Winzlertalbach, beim Weiler Dusenbrücken von rechts der wasserreiche Blümelsbach. Hier wendet sich die Felsalb genau nach Westen und wird rechts oberhalb eine Strecke weit von der A 8 begleitet. Das verbreiterte Tal wird nun offener, während die Hänge bewaldet sind.

Die Felsalb passiert Walshausen und mündet 2 km unterhalb an der Kirschbacher Mühle, die als Wohnplatz zur Ortsgemeinde Dietrichingen gehört, auf etwa 240 m Höhe[1] von rechts in den Hornbach. Dieser fließt zum Schwarzbach, der seinerseits in die Blies mündet.

Der knapp 18 km lange Lauf der Felsalb endet ungefähr 75 Höhenmeter unterhalb ihrer Quelle, sie hat somit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 4,2 ‰.


Zuflüsse



Geschichte


Bei Dusenbrücken überquerte jahrhundertelang die wichtige Salzstraße zwischen dem lothringischen Salinen­gebiet bei Dieuze und dem Rhein die Felsalb. Dass das Gewässer einen sehr alten Namen trägt, zeigt sich an der bereits im Jahre 888 erwähnten Ortschaft Felsalbia, die heute nicht mehr besteht.

Ende der 1930er Jahre in der Zeit des Nationalsozialismus wurde die untere Felsalb in die Anlage des Westwalls einbezogen. Der Flusslauf zwischen Dusenbrücken und Kirschbacher Mühle wurde zunächst begradigt, dann wurden im westlichen Bereich stählerne Spundwände quer zum Flussbett eingefügt. Geplant war, im Kriegsfall die Felsalb mit dieser Sperre aufzustauen, um die östlich oberhalb liegende Aue zu überfluten und so für Militärfahrzeuge unpassierbar zu machen. Ob das Sperrwerk jemals fertiggestellt wurde, lässt sich den Quellen nicht entnehmen; in Funktion gesetzt wurde es jedenfalls nie. Nach Meinung heutiger Fachleute wäre ohnehin ein sogenanntes Jahrhunderthochwasser erforderlich gewesen, um mithilfe des Wassers aller Felsalbzuflüsse die Flutung der Aue zu ermöglichen. Zu einem solchen Hochwasser kam es zumindest während des gesamten Zweiten Weltkriegs nicht.[9]


Renaturierung


Zwischen Sommer 2020 und Frühjahr 2021 wurde die Felsalb zwischen Walshausen und Kirschbacher Mühle auf einer Strecke von 2,5 km renaturiert. An acht Querbauwerken im Fluss wurde die Durchgängigkeit für Wasserlebewesen wiederhergestellt. Durch zahlreiche wasserbauliche Maßnahmen wurde der Flusslauf wieder zu einem natürlichen Fließgewässer umgestaltet. Dazu gehören Totholz, Flachwasserbereiche und Stillwasserzonen sowie kleine Inseln und Kiesbänke.[10] Die natürlichen Flussstrukturen sollen Fischen und anderen Lebewesen einen neuen Lebensraum im und um das Wasser herum bieten. Ziel der Maßnahme war die Verbesserung der Artenvielfalt und insbesondere die Wiederansiedlung der heimischen Fischarten Neunauge, Groppe und Forelle.

In ihrer Rede bei der Einweihung zum Abschluss des Vorhabens am 7. Juli 2021 sprach Landrätin Susanne Ganster davon, dass sich die Wasserqualität bereits nachweislich verbessert habe.[11]


Sehenswürdigkeiten und Tourismus


Hexenklamm rechts der Felsalb
Hexenklamm rechts der Felsalb
Wasserfall in der Hexenklamm im Winter
Wasserfall in der Hexenklamm im Winter

Das sehr dünn besiedelte Felsalbtal ist auch touristisch von Interesse. Fuß- und Radwanderer können auf der ganzen Länge des Tals Wegemarkierungen folgen, die vom Pfälzerwald-Verein unterhalten werden.

An der Felsalb liegen ehemalige Mühlen, die teilweise bewirtschaftet sind und Übernachtungsmöglichkeiten bieten:

Sehenswerte kleine Naturwasserfälle gibt es im weiteren Verlauf der Felsalb:


Einzelnachweise und Anmerkungen


  1. Höhe und Lage der Felsalbquelle auf: Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise), abgerufen am 24. Juli 2021.
  2. GeoExplorer der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (Hinweise).
  3. Nach den Flurnamen An der Ohmbach und Ohmbachtal auf dem GeoBasisViewer RLP.
  4. Eigenmessung auf dem GeoExplorer.
  5. Nach dem Flurnamen Unter der Brumbach.
  6. Nach dem Flurnamen Die kleine Formbach.
  7. Messung mit rechtem Quellbach (Streckbach).
  8. Messung mit linkem Quellbach (Steinbach).
  9. Willi Hack: Als die Felsalb Teil des Westwalls wurde und Hitler persönlich vorbeikam, um ihn zu inspizieren. In: Die Rheinpfalz. 25. März 2021, abgerufen am 24. Juli 2021.
  10. Natursünde aus der Nazi-Zeit. In: Saarbrücker Zeitung. 7. Juli 2021, abgerufen am 24. Juli 2021.
  11. Felsalbe zwischen Walshausen und Kirschbacher Mühle renaturiert. In: Verbandsgemeinde Rundschau Zweibrücken-Land. 15. Juni 2021, S. 21 (wittich.de).



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