Der Eifgenbach, auch kurz (das) Eifgen, ist ein etwa zwanzigeinhalb Kilometer[4] langer, orografisch rechter Zufluss der Dhünn im nordrhein-westfälischen Rheinisch-Bergischen Kreis.
In historischen Aufzeichnungen finden sich die Schreibweisen Eifken oder Ifken. Als recht sicher gilt unter Namensforschern die Herleitung des Wortbestandteiles „apa“ für Wasser, Fluss oder Bach als westgermanischer Flussnamenstypus (Beispiele: Aap, Ennepe, Gelpe). Daraus bildeten sich im Laufe der Zeit verschiedene Ableitungen, unter anderem auch „afa“ und später „ef“ oder „eifa“, womit die erste Silbe von Eif-gen gut erklärt werden kann.[5] Bei der zweiten Silbe „-gen“ – beziehungsweise ursprünglich „-ken“ – liegt möglicherweise der niederdeutsche Diminutivsuffix zur sprachlichen Verkleinerung des Substantivs vor: Eifgen würde demnach schlicht „Flüsschen“ bedeuten. Da es im Umfeld des Eifgentales einige Siedlungen auf -inghausen gibt (Dabringhausen, Emminghausen, Eckringhausen, Eipringhausen, Osminghausen u.a.), ist der niederdeutsche (westfälische) Spracheinfluss im mitteldeutschen Dialektgebiet denkbar. Diese Deutung ist jedoch spekulativ!
Geographie
Verlauf
Der Eifgenbach entspringt am Rattenberg in Wermelskirchen an der Stadtgrenze zu Remscheid, umfasst südlich den Wermelskirchener Hauptort und fließt durch ein naturbelassenes Tal in südwestlicher Richtung. Im Unterlauf bildet er die Grenze zu Burscheid. In Sichtweite des Altenberger Doms in Odenthal mündet der Eifgenbach in die Dhünn.
Flusssysteme
Liste der Fließgewässer im Flusssystem Eifgenbach
Liste der Fließgewässer im Flusssystem Dhünn
Flora und Fauna
Seit 2004 sind das Eifgenbachtal und seine Seitentäler Naturschutzgebiet. Es erstreckt sich über die Gemeinden Burscheid (110,6 ha)[6] und Odenthal (350 ha).[7]
Hierdurch sind die Unterwasservegetation sowie die Fischarten Flussneunauge, Bachneunauge und Groppe, außerdem die Wasseramsel unter Schutz gestellt. Des Weiteren wurden die Biotoptypen der Erlen-, Eschen- und Weichholz-Auenwälder sowie der Bestand an Hainsimsen-Buchen, Stieleichen und Hainbuchen für schutzwürdig erklärt.
Bergermühle
Frühere Nutzung
Mühlen
Am Lauf des Eifgenbaches waren mehrere regionalhistorisch bedeutsame Mühlen angesiedelt, so die Wellermühle, die Eipringhauser Mühle, den Frohntaler Hammer, die Bergermühle, die Finkenholler Mühle, die Neuemühle, der Hutzhammer, die Rausmühle, die Markusmühle, die Pulver-Mühle unter Lamerbusch, die Borrighauser Mühle bei Bellinghausen und der Bökershammer.
Wasserhämmer
In dem von dem Remscheider Clemens Boecker begründeten Bökershammer im Eifgental befanden sich noch um das Jahr 1900 neben zwei Raffinierhämmern ein Rohstahlwerk mit zwei Frischfeuern.
Denkmalschutz
Die Eifgenbachtalsperre erregte in den letzten Jahren die Gemüter, weil sie trotz des Denkmalstatus des Wehrs seit 2001 schrittweise geschleift wurde. Auch wurde ein Swastika-Relief auf dem Wehr entfernt.
An einen Felsvorsprung in Burscheid am rechten Ufer befinden sich die als Bodendenkmal geschützten Reste der Eifgenburg, einer frühmittelalterlichen Befestigungsanlage aus dem 10. Jahrhundert.
Unwetterlage am 14. Juli 2021
Das Hochwasser vom 14. Juli 2022 verursachte auch im Eifgenbachtal Schäden. An der Markusmühle wurde bei dem Hochwasser eine Wand hinweggespült.[8]
Markusmühle mit Hochwasserschäden am 26. Juli 2021
Ebenso wurde bei der Markusmühle die Flügelmauer der L294 Brücke unterspült.
Untere linksseitige Flügelmauer der L294 Brücke über den Eifgenbach mit Hochwasserschäden am 26. Juli 2021
Die Brücke der K15 bei Neuemühle wurde so stark beschädigt, dass sie gesperrt werden musste und neu gebaut werden muss.[9][10]
[11] Auch die Brücke an der Weller Straße in Eipringhausen, "Im Berg" in Eifgenblick, wurde stark beschädigt, die Fussgängerbrücke an der Rausmühle wurde weggespült. Es waren noch zwei Brücken an Zuflüssen des Eiffgenbaches betroffen: Frohntaler Straße und Bechhausen.[12]
Wilhelm Engels: Alte Bachnamen in Remscheid – Die alten Flurbezeichnungen und ihre Bedeutung, in Die Heimat spricht zu Dir, Monatsbeilage des Remscheider General-Anzeigers, Nr. 6/52. Jahrgang, Mitteilungsblatt des Bergischen Geschichtsvereins – Abteilung Remscheid, Juni 1985, pdf, abgerufen am 21. August 2021.
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