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Der Duero ['dweɾo] (portugiesischer Name Douro [ˈdoɾu]) ist der drittlängste Fluss der iberischen Halbinsel. Er entspringt in der spanischen Provinz Soria, durchfließt Nordspanien und Nordportugal und mündet bei Porto in den Atlantischen Ozean. Er ist etwa 897 Kilometer lang.

Duero
portugiesisch: Douro
Der Duero und sein Nebenfluss Pisuerga
Der Duero und sein Nebenfluss Pisuerga

Der Duero und sein Nebenfluss Pisuerga

Daten
Lage Spanien, Portugal
Flusssystem Duero
Quellgebiet Picos de Urbión in der Provinz Soria
42° 0′ 25″ N,  52′ 51″ W
Quellhöhe 2160 msnm
Mündung Atlantischer Ozean bei Porto
41° 8′ 43″ N,  39′ 24″ W
Mündungshöhe 0 msnm
Höhenunterschied 2160 m
Sohlgefälle 2,4 
Länge 897 km
Einzugsgebiet 98.400 km²
Abfluss MQ
700 m³/s
Linke Nebenflüsse Águeda, Yeltes, Paiva, Távora, Tormes, Adaja
Rechte Nebenflüsse Corgo, Esla, Valderaduey, Pisuerga, Tâmega, Tua
Großstädte Porto, Vila Nova de Gaia
Mittelstädte Soria, Zamora, Aranda de Duero, Peso da Régua
Einzugsgebiet des Duero
Einzugsgebiet des Duero

Einzugsgebiet des Duero

Oberlauf des Duero bei Salduero
Oberlauf des Duero bei Salduero

Geographie


Der Duero entspringt in den Picos de Urbión in der nordspanischen Provinz Soria auf 2080 Meter Höhe. Er durchfließt die autonome Gemeinschaft Kastilien und León entlang der Städte Soria, Almazán, Aranda de Duero, Tordesillas und Zamora. Auf 112 km Länge bildet er die spanisch-portugiesische Grenze, an der die Flusslandschaft auf beiden Seiten in geschützten Naturparks liegt: Arribes del Duero und Douro Internacional. Von hier aus fließt er 213 km in Portugal, passiert dabei die Städte Miranda do Douro, Pinhão und Peso da Régua sowie das Weinbaugebiet Alto Douro. Bei Porto und Vila Nova de Gaia mündet der Duero in den Atlantik.

Nördlich seines Mittellaufes liegt in Portugal das Hochplateau der Serra de Aboboreira mit der Megalithanlage Chã da Parada. Im Neolithikum war das gesamte Gebiet nördlich des Duero einschließlich Galiciens ein einheitlicher Kulturraum.

Die wichtigsten rechten Zuflüsse sind in Spanien Esla, Valderaduey und Pisuerga, in Portugal der aus Galicien kommende Tâmega, der Tua und der Corgo. Linke Zuflüsse sind Águeda, Yeltes und Tormes. Dazu kommen eine Reihe von Flüssen mit sehr geringer Wasserführung wie der Riaza, der Duratón, der Cega, der Adaja, der Zapardiel, der Guareña und der Trabancos.


Anthropogene Belastung


Die Belastung durch Mikroplastik im Duero ist bedenklich. In einer Studie wurden mehr MP-Partikel als Fischlarven gefunden.[1]


Geschichte


Der antike Name des Duero lautete Durius; Numantia war die bedeutendste Stadt an seinem Ufer.

Der Duero markierte in der frühen Phase der Reconquista bis etwa zur Auflösung des Kalifats von Córdoba (1031) das Grenzgebiet zwischen dem christlichen Norden Spaniens (Königreich Asturien/Königreich León) und al-Andalus im Süden. Hinweise auf diese ehemalige Grenze geben einige noch erhaltene maurische Wachtürme (atalayas) in der spanischen Provinz Soria sowie die Burg Peñafiel im Norden der Provinz Valladolid.


Verkehr


Zwischen Porto und Pocinho verkehrt die portugiesische Eisenbahn auf der Linha do Douro größtenteils entlang des Flussufers. Von der Quelle bis zur Mündung verläuft außerdem der internationale Fernwanderweg GR 14 Senda del Duero.

Östliches Ende der Wasserstraße in Vega Terrón, Spanien
Östliches Ende der Wasserstraße in Vega Terrón, Spanien
Schiff am Pier von Águeda
Schiff am Pier von Águeda

Es gibt Belege für die Nutzung des Duero als Schifffahrtsweg bis in die Zeit der römischen Besatzung. Heute ist der Duero fast nur auf portugiesischem Gebiet schiffbar. Von seiner Mündung bis zur Grenzregion bei Vega Terrón ist er auf 210 Flusskilometern durch fünf Schleusen mit Fahrzeugen bis 83 m Länge, bis 11,40 m Breite und einem Tiefgang von bis zu 3,80 m befahrbar.[2][3]

NameBaujahrDuero-Kilometer[4]max. Fall-Höhe
[m][4]
Nutz-Länge
[m]
Nutz-Breite
[m]
Schleuse Pocinho1983180,522,08311,4
Schleuse Valeira1976145,033,0
Schleuse Régua1973105,028,5
Schleuse Carrapatelo1971065,035,087
Schleuse Crestuma1986021,513,983

Wirtschaft



Weinbau


Von der spanisch-portugiesischen Grenze bis Mesão Frio bildet die Gegend um den Duero die Weinregion Alto Douro, das streng abgegrenzte Anbaugebiet des Portweins. In früheren Zeiten wurden die Fässer aus dieser Region und ihrem historischen Zentrum Peso da Régua auf Booten bis in die Portweinkellereien in Vila Nova de Gaia und Porto verschifft. Alto Douro wurde 1756 das weltweit erste geschützte Weinbaugebiet und zählt seit 2001 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Neben dem Portwein sind hier auch die Rotweine von Bedeutung.

Auf spanischer Seite liegt bei Aranda de Duero das Weinbaugebiet Ribera del Duero, in dem vor allem Tempranillo-Rotwein angebaut wird.


Kraftwerke und Stauseen


Flussabwärts gesehen wird der Duero für die folgenden Kraftwerke zu den gleichnamigen Stauseen aufgestaut:

Kraftwerk Betreiber Max.
Leistung
(MW)
Stausee Oberfläche
(km²)
Volumen
(Mio. m³)
Cuerda del Pozo Iberdrola 7 Cuerda del Pozo 21,76 229
Los Rábanos Iberdrola 4 Los Rábanos 0,98 8
San José 2,2 San José 1,92 5,5
Villalcampo Iberdrola 206 Villalcampo 4,45 66
Castro Iberdrola 190 Castro 1,8 27
Miranda EDP 390 Miranda 1,2 28
Picote EDP 426 Picote 63
Bemposta EDP 401 Bemposta 4,05 129
Aldeadávila Iberdrola 1.139 Aldeadávila 3,68 114,3
Saucelle Iberdrola 525 Saucelle
Pocinho EDP 186 Pocinho 8,29 83
Valeira EDP 216 Valeira 7,95 97
Régua EDP 156 Régua 8,5 95
Carrapatelo EDP 201 Carrapatelo 9,52 148,4
Crestuma-Lever EDP 108 Crestuma-Lever 12,98 110

Fotos


Längsprofil des Duero von der Quelle bis zur Mündung

Orte am portugiesischen Douro-Abschnitt



Siehe auch




Commons: Douro River – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. S.M. Rodrigues, C. Marisa R. Almeida, D. Silva, J. Cunha, C. Antunes, V. Freitas, S. Ramos: Microplastic contamination in an urban estuary: Abundance and distribution of microplastics and fish larvae in the Douro estuary. In: Science of The Total Environment. 659, 2019, S. 1071, doi:10.1016/j.scitotenv.2018.12.273.
  2. Via Navegável Douro. Administração dos Portos do Douro, abgerufen am 28. Februar 2021 (portugiesisch).
  3. Hans-Joachim Uhlemann: Kanäle und Wasserbauwerke in Spanien und Portugal. (PDF; 1,5MB) Bericht über eine Reise durch Frankreich und Portugal zum Studium von Schifffahrtskanälen, Hebewerken und Schleusen vom 24. April bis 21. Mai 1995. Wasserhistorische Gesellschaft (DWHG), 2006, archiviert vom Original am 9. März 2014; abgerufen am 9. März 2014.
  4. Via Navegável Douro – Eclusas. Administração dos Portos do Douro, abgerufen am 28. Februar 2021 (portugiesisch).

На других языках


- [de] Duero

[en] Douro

The Douro (UK: /ˈdʊəroʊ, ˈdʊəruː/, US: /ˈdɔːruː, ˈdɔːroʊ, ˈdoʊru/,[1][2][3][4] Portuguese: [ˈdo(w)ɾu]; Spanish: Duero [ˈdweɾo]; Latin: Durius) is the highest-flow river of the Iberian Peninsula. It rises near Duruelo de la Sierra in Soria Province, central Spain, meanders south briefly then flows generally west through the north-west part of central Spain and into northern Portugal, to its mouth at Porto, the second largest city of Portugal. At its mouth it meets the Atlantic Ocean.

[it] Duero

Il Duero (AFI: /duˈɛro/[1]; in spagnolo [ˈdwero]; in portoghese Douro; in latino Durius), con i suoi 897 km, è il terzo fiume più lungo della penisola iberica (dopo il Tago e l'Ebro); 572 km li percorre in Spagna, mentre per ben 112 km segna la linea di confine della medesima con il Portogallo e percorre i rimanenti 213 km in territorio esclusivamente portoghese. La sua valle è una rinomata regione vitivinicola.

[ru] Дуэро

Дуэ́ро (исп. Duero), До́уру (коимбрский диалект, порт. и мирандск. Douro), До́ру (лиссабонский диалект), Ду́рий (лат. Durius)[1] — река Пиренейского полуострова, берущая начало на территории Испании и впадающая в Атлантический океан в Португалии.



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