Das Quellgebiet der Drage ist das Tal von Fünfsee im Teilgebiet Pommersche Schweiz der Pommerschen Seenplatte südlich von Połczyn-Zdrój (Bad Polzin) nahe Ogrodno (Ravelsberg) im Powiat Świdwiński (Schivelbein) in 212 Metern über NN in Hinterpommern. Sie fließt in vorherrschend südlicher Richtung und mündet unweit der Stadt Krzyż Wielkopolski (Kreuz (Ostbahn)) in die Netze.
Das gesamte Einzugsgebiet der Drage umfasst 3296km². Auf ihrem Weg durchfließt sie den Jezioro Drawsko (Dratzigsee) und den Jezioro Krosino(Krössinsee) an Złocieniec (Falkenburg) und Drawsko Pomorskie (Dramburg) vorbei in den Jezioro Lubie(Großen Lübbesee), von wo aus sie durch ein kiefernbestandenes Sandgebiet an Stare Osieczno (Hochzeit) vorbei in die Netze strömt. Über die Drawabrücke bei Stare Osieczno führte früher die Reichsstraße 1.
Der Fluss fließt durch den 1990 ausgewiesenen Nationalpark Drawa. Heute ist die Drawa ein Paradies für Wassersportler.
Geschichte
Verlauf der Drage in der Nähe ihrer Einmündung in die Netze bei dem Dorf Dratzig südwestlich der Stadt Schneidemühl auf einer Landkarte der Provinz Posen von 1905 (gelb markierte Flächen kennzeichnen Gebiete mit seinerzeit mehrheitlich polnischsprachiger Bevölkerung)
Von 1368 bis 1772 bildete die Drage/Drawa die Grenze zwischen Brandenburg und Polen. Hier lag auch bis zur Reformation die Grenze der Bistümer Cammin und Posen. In preußischer Zeit bildete sie vom Dorfe Blumenwerder (heute polnisch: Piaseczno) im Landkreis Neustettin bis zur Mündung die Grenze zwischen der Neumark und dem westpreußischen Netzedistrikt.
Wegen ihrer durch viele nacheiszeitlichen Seen bewirkten ausgeglichenen Wasserführung wurde die Drage zur Holzflößerei benutzt. Der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg unternahm 1680 und 1681 Anstrengungen, die Drage schiffbar zu machen, um den Handelsverkehr zwischen Hinterpommern und der Neumark zu fördern.[1] Bis Hochzeit war sie im 18. und 19. Jahrhundert auch schiffbar, allerdings musste man die Kähne flussaufwärts treideln.
Die Dragebrücke bei Hochzeit ist ein historischer Ort, da (höchstwahrscheinlich) hier in der Nähe der letzte souveräne Herzog von Pommerellen, Mestwin II., im Vertrag an der Dragebrücke von den Markgrafen von Brandenburg einen Teil Hinterpommerns zum zweiten Mal zu Lehen nahm.[2][3] Außerdem spielte sich hier eines der letzten militärischen Kapitel des Untergangs des „Dritten Reichs“ ab.[4]
Seit 1918 gibt es bei Borowo (Alt Springe) ein Wasserkraftwerk.
Literatur
Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch-Croner Kreises. Thorn 1867, S. 9.
Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Band 3, Berlin 1809, S. 15–16.
Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gelegenen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. XXI.
Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königtrechs Preussen. Band 2: Topographie von West-Preussen, Marienwerder 1789, S. 81–82, Nr. 5.).
Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgraftums Niederlausitz in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Band 3, Brandenburg 1856, S. 111–113, Nr. 1) (Volltext)
Johannes Hinz: Pommern. Lexikon. Würzburg 2001, ISBN 3-88189-394-6.
Weblinks
Commons: Drawa– Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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