Der Bizzenbach (Pissebach) ist ein etwa 4km langer Mittelgebirgsbach im Bundesland Hessen, Deutschland. Er entspringt im Taunus und mündet in den Erlenbach.
Der Bizzenbach[2] entspringt im Waldgebiet des Taunus am Westrand des Munitionsdepots bei Wehrheim, wie auch der Wiesbach, und fließt durch das ausschließlich landwirtschaftlich genutzte Bizzenbachtal in westlicher Richtung. Er war ursprünglich der Wasserlieferant für das Ludwig-Bender-Bad (Freibad) der Gemeinde Wehrheim. Heute verläuft der Bach unmittelbar neben dem Schwimmbad.
Der Bizzenbach ist ab dem Austritt aus dem Wald nahezu vollständig begradigt. Die Statistik des Landes weist ihn zu 10% als deutlich verändert, zu 77,5% als stark verändert und zu 12,5% als sehr stark verändert aus.[3] Ab dem Ortseingang Wehrheim fließt der Bach überwiegend in einem kanalisierten Gewässerbett.[4]
Zuflüsse
ein namenloser Graben[5] (rechts), 1,4km, Wehrheim
Der Bizzenbach ist ein grobmaterialreicher, silikatischer Mittelgebirgsbach. Seine dominante Fischregion ist die untere Forellenregion.
Im Sommer fällt der Bach vielfach trocken. Verantwortlich hierfür sind Wasserentnahmen durch Flachbrunnen (für Landwirtschaft und das Schwimmbad), die Versiegelung im Bereich des Munitionsdepots und landwirtschaftliche Drainagen.[7] Die Gemeinde Wehrheim plant den Erwerb eines Uferrandstreifens von jeweils 10m Breite auf beiden Seiten des Baches (insg. 20ha) für Hochwasserschutz- und Renaturierungsmaßnahmen und führt hierzu ein Flurneuordnungsverfahren durch.[8]
Infrastruktur
Etwa einen Kilometer außerhalb von Wehrheim liegt im Bizzenbachtal das Wehrheimer Freibad. In der Nachbarschaft befindet sich der ehemalige Jüdischer Friedhof von Wehrheim.
Wüstung Bizzenbach
Im Bizzenbachtal lag im Spätmittelalter der Ort Bizzenbach (Lage: 50°18′18,3″N, 8°35′54,1″O50.305073058.598366005). Er bestand aus etwa sechs Höfen, die dem Kloster Thron zinspflichtig waren. In einer Zinsliste des Klosters wird der Ort Pissinbach 1310 erstmals erwähnt.[9] An seiner Stelle wurden Reste eine Backofens und eines gemauerten Brunnens gefunden.[10] Der Ort wurde erneut am 29. Mai 1336 urkundlich erwähnt.[11] Die letzte urkundliche Erwähnung erfolgte 1536. Wann der Ort genau zur Wüstung wurde, ist nicht bekannt. Spätestens im Jahre 1624 war der Ort jedoch untergegangen. Theodor Geisel gibt an, dass der Ort aus zwei Teilen, nämlich Ober- und Niederbizzenbach bestand.[12] (Lage Ober-Bizzenbach: 50°18′23,7″N, 8°36′48,2″O50.306589338.613401337).[13][14]
GESIS (Gewässerstrukturgüteinfosystem) (Mementodes Originals vom 6. August 2007 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hmulv.hessen.de des MULV Hessen, der Bizzenbach ist unter der Kennziffer 24882 zu finden, Abruf: 23. April 2009
Usinger Anzeiger vom 20. April 2009@1@2Vorlage:Toter Link/www.usinger-anzeiger.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche inWebarchiven)Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Johanna Koppenhöfe: Wirena – Wehrheim. Die Chronik. J. Koppenhöfer, Wehrheim 2009, ISBN 978-3-00-028403-8, S. 74.
Jost Kloft: Territorialgeschichte des Kreises Usingen (= Schriften des Hessischen Landesamtes für Geschichtliche Landeskunde. Bd. 32). Elwert, Marburg 1971, ISBN 3-7708-0421-X, S. 203.
Heinrich Christ. Senckenberg (Hrsg.): Selecta Ivris Et Historiarvm. Band 1. Fleischer, Frankfurt am Main 1734, S. 204.
Theodor Geisel: Das Usinger Becken und seine Randgebiete. In: Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde. Bd. 84, 1937, ISSN0368-1254, S. 81–197, hier S. 131, (Köln, Universität, Dissertation, vom 17. Juni 1937; auch als Sonderabdruck: Ritter, Wiesbaden 1937).
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2024 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии