Die Abens ist ein Fluss in Ober- und Niederbayern. Sie entspringt am Bruchholz in der Gemarkung Dürnzhausen zwischen Dürnzhausen im Nordwesten und Sünzhausen im Südosten, beide im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm, und mündet nach rund 72km bei Eining im Landkreis Kelheim von rechts in die Donau.
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Abens (Begriffsklärung) aufgeführt.
Von der nahen Abens hatte das Kastell Eining seinen römischen Namen Abusina. Die Herkunft dieses Flussnamens ist nicht geklärt. Eine Deutung im Sinne von „Flüsschen“ im Vergleich zur Donau versuchte 1950 Gerhard Rasch.[6]
Geographie
Verlauf
Im oberen Teil fließt die Abens durch die Hallertau, ein sanftes, durch Hopfenanbau geprägtes Hügelland. Von der Quelle zwischen Dürnzhausen und Sünzhausen aus führt der Verlauf zunächst Richtung Osten bis Nordosten und überquert nach wenig mehr als einem Kilometer bereits die Grenze zum Landkreis Freising. In der Folge passiert die Abens die Ortschaften Abens, Hirnkirchen, Seysdorf und Halsberg und erreicht dann den Markt Au in der Hallertau, wo sie nach Norden schwenkt und bis Abensberg weitgehend parallel zur Bundesstraße 301 verläuft; außerdem wird ab hier das Tal breiter.
Der Fluss passiert in der Folge die Ortschaften Enzelhausen und Rudelzhausen, bevor er die Grenze zum Landkreis Kelheim und damit Niederbayern erreicht. Vorbei an den Dörfern Puttenhausen, Aufhausen und Sandelzhausen führt der Verlauf weiterhin nordwärts in die Kleinstadt Mainburg. Ab hier fließt die Abens in Mäandern weiter nach Norden und passiert dabei die Dörfer Lindkirchen, Unterwangenbach, Meilenhofen, Ratzenhofen und Elsendorf, bevor sie die Bundesautobahn 93 unterquert. Weiter geht es zwischen den Ortschaften Train und Sankt Johann hindurch sowie über Neukirchen und Staudach zum Markt Siegenburg, den die Abens westlich tangiert. Vorbei an Dürnhart erreicht der Fluss schließlich Biburg mit seiner sehenswerten romanischen Kirche und passiert dann den Frauenberg (391mü.NHN) mit der ebenso sehenswerten barocken Wallfahrtskirche Allersdorf.
Etwa hier öffnet sich das Tal zu einer weiten Ebene, die nach Westen zur Donau hin sanft abfällt. So schwenkt dann auch der Flussverlauf auf Höhe der Kleinstadt Abensberg nach Westen und passiert die Dörfer Aunkofen, Schwaighausen und Heiligenstadt, bevor er den zur Stadt Neustadt an der Donau gehörende Kurort Bad Gögging erreicht. Westlich von Bad Gögging, etwa auf Höhe des Campingplatzes Felbermühle, schwenkt der Flussverlauf erneut nach Norden und wird dann mit der parallel zur Donau verlaufenden, etwa gleich großen Ilm zusammengeführt. Beide Flüsse führen hier im Mittel gut 3,2m³/s Wasser. Etwa hier dürfte die ursprüngliche Mündung der Abens in die Donau gelegen haben. Im Zuge künstlicher Regulierungsmaßnahmen in den 1920er Jahren wurde die Mündung jedoch rund drei Kilometer nach Norden verlegt und liegt heute westlich der Ortschaft Eining, wo noch heute die Grundmauern des Kastells Abusina, eines römischen Militärlagers, zu besichtigen sind. An der Mündung in die Donau hat die Abens, bedingt durch die Zuleitung der Ilm, eine mittlere Wasserführung von etwa 6,5m³/s. Nahe der Mündung verkehrt die Donaufähre zwischen Eining und Hienheim.
Einzugsgebiet
Einzugsgebiet der Abens
Die Abens entwässert die Teile des Unterbayerischen Hügellands, die zwischen den Einzugsgebieten der Paar im Westen, der Glonn und der Amper im Süden sowie der Großen Laber im Osten liegen. Der Unterlauf der Ilm, die früher direkt in die Donau mündete, wurde in den Jahren 1903 und 1922 im Zuge von Hochwasserschutzmaßnahmen[7] donauabwärts verschleppt, sodass die Ilm zum Nebenfluss der Abens wurde. Dadurch hat sich das Einzugsgebiet der Abens flächenmäßig mehr als verdoppelt.
Zuflüsse
Liste der Zuflüsse von der Quelle zur Mündung. Auswahl.
Mooshofer Graben, von links auf etwa 472mü.NHN bei Au in der Hallertau-Abens
Moosgraben, von links auf etwa 472mü.NHN bei Au-Hirnkirchen
Fischbach, von rechts auf etwa 459mü.NHN vor Au-Seysdorf
Osseltshauser Graben, von links auf etwa 449mü.NHN vor Au
Leitersdorfer Bach, von rechts auf etwa 448mü.NHN in Au
Rudertshausner Graben, von links auf etwa 444mü.NHN nach Au
Grundbach, von links auf etwa 442mü.NHN vor Rudelzhausen-Enzelhausen
Weilgraben, von links auf etwa 439mü.NHN in Enzelhausen
Lehnbach, von links auf etwa 438mü.NHN in Enzelhausen
→(Abgang eines Mühlbachs), nach rechts auf etwa 437mü.NHN bei Rudelzhausen-Pittersdorf
Hundsbach, von links auf etwa 436mü.NHN in die Abens selbst vor Rudelzhausen-Kirchdorf
Moosbach, von rechts auf etwa 437mü.NHN in den rechten Teilungslauf Mühlbach in Rudelzhausen
←(Rücklauf des Mühlbachs), von rechts auf etwa 434mü.NHN bei Rudelzhausen
Königerwiesgraben, von links auf etwa 431mü.NHN vor Mainburg-Puttenhausen
Hennerbach, von rechts auf etwa 432mü.NHN in den Mühlkanal bei Rudelzhausen-Furthmühle
Langenwiesbach, von links auf etwa 429mü.NHN bei Puttenhausen
Steinbach, von links auf etwa 426mü.NHN bei Mainburg-Bachmühle
→(Abgang eines Mühlbachs), nach rechts auf etwa 426mü.NHN bei Mainburg-Plankmühle
Sandelbach, von rechts auf etwa 425mü.NHN bei Mainburg-Sandelzhausen in den Mühlbach
Unterempfenbacher Bach, von links auf etwa 420mü.NHN gegenüber Mainburg-Beslmühle in die Abens selbst
←(Rücklauf des Mühlbachs), von rechts auf etwa 419mü.NHN bei Beslmühle
Öchslhofer Bach, von links auf etwa 416mü.NHN bei Mainburg-Köglmühle
Wambacher Bach, von links auf etwa 413mü.NHN bei Mainburg-Weihmühle
Pettenhofer Graben, von links auf etwa 410mü.NHN bei Mainburg-Gumpertshofen
Leitenbach, von rechts auf etwa 409mü.NHN gegenüber Mainburg-Seemühle
Wangenbacher Bach, von rechts auf etwa 406mü.NHN bei Mainburg-Unterwangenbach
Haunsbach, von links auf etwa 405mü.NHN bei Mainburg-Meilenhofen
Auf den letzten Kilometern durchfließt die Abens die Donauauen mit dem Naturschutzgebiet Goldau bei Neustadt zwischen den Flüssen Abens, Donau, Ilm und Paar. Hier leben unter anderem Blaukehlchen, Pirole und verschiedene Orchideenarten. Zudem ist das Gebiet Teil des Natura 2000-Gebiets und Landschaftsschutzgebiets.[8][9]
Weblinks
Commons: Abens– Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Otto Sporbeck, Hansgeorg Schlichtmann: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt173 Ingolstadt. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1990. →Online-Karte (PDF; 3,6MB)
Pegelwert Aunkofen vermehrt um den Gebietsabfluss des Resteinzugsgebietes (5l/s.km² auf 123,18km²), ermittelt für das einschließende Zwischeneinzugsgebiet der Pegel Ingolstadt Luitpoldstraße (Donau), Manching Bahnbrücke (Paar), Geisenfeld (Ilm), Aunkofen (Abens) und Kelheim (Donau). Berücksichtigt ist der Hochwasserabschlag von der Ilm oberhalb von Vohburg zur Kleinen Donau mit im Mittel etwa 1,4m³/s.
Gerhard Rasch: Antike geographische Namen nördlich der Alpen, Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd. 47, Berlin 2005, S. 203 (Nachdruck einer Dissertation von 1950), ISBN 978-3-11-017832-6
NATURA 2000.3.April 2019,archiviertvomOriginalam3.April 2019;abgerufen am 27.Juli 2022.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.regierung.niederbayern.bayern.de
Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V.:Naturschutzgebiet Weltenburger Enge. Hrsg.: Bayerisches Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Kelheim, S.18.
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