Der Wolziger See ist ein 597 Hektar umfassender Binnensee im Brandenburger Landkreis Dahme-Spreewald im Naturpark Dahme-Heideseen und der größte See der Gemeinde Heidesee. An seinem Ufer liegen der namensgebende Ortsteil Wolzig sowie Blossin, Kolberg und Görsdorf b. Storkow. Er ist Bestandteil der gut 33Kilometer langen Bundeswasserstraße Storkower Gewässer (SkG)[1] mit der Wasserstraßenklasse I; zuständig ist das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Spree-Havel.
Dieser Artikel beschreibt den Wolziger See auf dem Gebiet der Gemeinde Heidesee. Für den gleichnamigen See auf dem Gebiet der Stadt Zossen (Lkr. Teltow-Fläming) siehe Wolziger See (Zossen).
Der etwa kreisförmige See hat einen Durchmesser von etwa 3,2 Kilometer, die Fläche beträgt 579Hektar. Die größte Tiefe liegt bei etwa 13Metern.[2] Er ist in der Eiszeit entstanden und liegt in einer Mulde des Berliner Urstromtals.
Der See erhält seinen Zufluss vom Storkower Kanal im Nordosten[3] und im Südosten vom Mühlenfließ, das die Groß Schauener Seenkette mit dem Wolziger See verbindet. Sein Abfluss führt im Südwesten durch das kanalartig ausgebaute 1,35Kilometer lange Blossiner Fließ zum Langen See und von dort über die Dahme zur Spree.
Der Uferstreifen ist über weite Strecken mit Schilf bewachsen. Der Seegrund besteht aus Sand, der auch mit Steinen durchsetzt ist. Er weist mehrere Erhebungen und stark abfallende Scharkanten auf. Eine Schilfinsel im südlichen Teil des Sees ist eine markante Stelle. Vor dieser Insel fällt die Scharkante steil von rund 1Meter auf 8Meter ab. Das Südüfer des Sees ist hügelig und bewaldet.[3]
Am Wolziger See liegen fünf öffentliche Häfen:
Fischereihafen am Westufer in Blossin, Tiefgang 2 Meter
Yachthafen des Jugendbildungszentrum am Westufer in Blossin, Tiefgang 2 Meter
Sportboothafen des Jugendbildungszentrums Blossin am Westufer, Tiefgang 1,8 Meter
Bootshaus Erkner am Nordufer in Wolzig, Tiefgang 1,5 Meter
Naturhafen am Südufer in Kolberg, Tiefgang 1,4 Meter
Das Gewässer wurde erstmals 1514 im Erbregister der Herrschaft Beeskow urkundlich als vf den See woltzigk erwähnt.[4] Die im von Adolph Friedrich Riedel zusammengestellten Codex diplomaticus Brandenburgensis wiedergegebene Urkunde enthält im Abschnitt Woltzigk die Angabe:
„Item Valten Mertten ist Fischer Richter vf den See woltzigk, siehet zue neben dem Schultzen, das es Recht zuegehet, davor hat er frey fischen mit waten und Puferten.“
– Codex diplomaticus Brandenburgensis, XX. Band (A 20), 1861, S. 474.[5]
1518 findet sich im Erbregister Beeskow die Schreibweise auff dem Woltziger … und andere sehe und 1643 in einer Storkower Urkunde die Angabe auf dem Woltziger See.[4] Laut Brandenburgischem Namenbuch wurde der See ehemals auch als Blossiner See bezeichnet, beispielsweise im königlich-preußischen Urmesstischblatt von 1844.[6] Die Namenbildung mit dem Suffix -lsk- deutet gemäß Namenbuch darauf hin, dass hier der Ortsname auf den See übertragen wurde.[4] Den Namen des 1443 erstmals als Wolzck erwähnten Ortes Wolzig führt der Sprachwissenschaftler und Slawist Reinhard E. Fischer auf die altsorbische Bedeutung für Ort, wo Erlen wachsen zurück.[7]
Brandenburgisches Namenbuch. Teil 10. Die Gewässernamen Brandenburgs. Begründet von Gerhard Schlimpert, bearbeitet von Reinhard E. Fischer. Herausgegeben von K. Gutschmidt, H. Schmidt, T. Witkowski. Berliner Beiträge zur Namenforschung im Auftrag des Geisteswissenschaftlichen Zentrums Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e.V. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1996 ISBN 3-7400-1001-0.
Brigitte Nixdorf, Mike Hemm u.a.: Dokumentation von Zustand und Entwicklung der wichtigsten Seen Deutschlands, Teil 5, Brandenburg, Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Abschlussbericht F&E Vorhaben FKZ29924274, im Auftrag des Umweltbundesamtes am Lehrstuhl Gewässerschutz der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus, 2004. Kapitel1.37 Wolziger See S.155–158 PDF
Brandenburgisches Namenbuch. Teil 10. Die Gewässernamen Brandenburgs, S. 36.
Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin, Band13 der Brandenburgischen Historischen Studien im Auftrag der Brandenburgischen Historischen Kommission, be.bra wissenschaft verlag, Berlin-Brandenburg 2005 ISBN 3-937233-30-X, ISSN1860-2436. S. 185.
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