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Der Waldenecksee oder Petersee ist ein Steinbruchsee am Westrand des Nordschwarzwalds. Er liegt in einer von Baden-Badener Stadtgebiet umgebenen Exklave der Gemeinde Sinzheim zwischen Iberg und Fremersberg an der Westseite des Bergs Waldeneck. Um das Jahr 1900 wurde dort ein Steinbruch angelegt, der bis 1968 in Betrieb war. In der Bruchsohle bildete sich danach ein etwa 200 m langer und 35–75 m breiter See.[3] Er trägt einen seiner geläufigen Namen nach dem ehemaligen Steinbruchpächter, dem Porphyr-Schotterwerk Peter.[4] Heute ist er als Fischgewässer verpachtet,[3] Baden ist verboten.[5]

Waldenecksee
Petersee
Felswände des aufgegebenen Steinbruchs Waldeneck und Waldenecksee
Geographische Lage Sinzheim, Baden-Württemberg
Ufernaher Ort Baden-Baden
Daten
Koordinaten 48° 44′ 15,8″ N,  12′ 33,1″ O
Waldenecksee (Baden-Württemberg)
Waldenecksee (Baden-Württemberg)
Höhe über Meeresspiegel f1ca. 320 m
Fläche 1,073 9 ha[1]
Länge ca. 0,2 kmdep1[2]

Besonderheiten

Steinbruchsee


Ökologie


Da an dem durch Quell- und Oberflächenwasser gespeisten[3] See kein Wasseraustausch stattfindet und Nährstoffe durch Pflanzenbewuchs und Badegäste eingetragen werden, besteht die Gefahr des Umkippens. Dies konnte im Sommer 2013 nur mit einem Einsatz der Feuerwehr verhindert werden, die das Seewasser durch Versprühen mit Sauerstoff anreicherte.[6]

Solargetriebene Umwälzpumpe
Solargetriebene Umwälzpumpe

Daraufhin ließ der Pächter des Sees, der Angelsportverein Sinzheim, mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde Sinzheim 2014[7] eine solargetriebene Umwälzpumpe installieren, die Wasser vom Seegrund an die Oberfläche pumpt.


Geologie


An den Felswänden des Steinbruchs sind Quarzporphyre des Oberen Rotliegenden aufgeschlossen. Es sind ignimbritische Rhyolithe, also pyroklastische vulkanische Gesteine, die nicht als Lava ausgeflossen und erkaltet, sondern aus fluiden Suspensionen kleiner Magmateilchen in hocherhitzten Gasen entstanden sind. Drei Deckenergüsse von Ignimbrit unterschiedlicher Färbung und mineralischer Zusammensetzung sind von unten nach oben erkennbar.[4] Die Gesteine gehören lithostratigraphisch zur Lichtental-Formation, die sich aus Überresten eines knapp 300 Millionen Jahre alten Vulkans zusammensetzt.[8] Das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg stuft den aufgegebenen Steinbruch Waldeneck als schutzwürdiges Geotop ein.[9][10]


Das Gelände als Drehort


Das etwa zwei Kilometer vom Baden-Badener Funkhaus des Südwestrundfunks entfernt gelegene Steinbruch- und Seegelände diente wiederholt als Film-Drehort, etwa 1984 im Historien-Vierteiler Lenz oder die Freiheit, wo es das Höllental darstellte,[11] in mehreren Folgen der Krimireihe Tatort und 2010 als Schauplatz des Showdowns im Thriller Unter Nachbarn.[12][13] Der Baden-Badener Regisseur Eric Dean Hordes nutzte den See im Jahr 2015 ebenfalls als Drehort und realisierte mystische Szenen mit einem See-Dämonen für seinen Kinofilm Goblin – Das ist echt Troll.[14]



Commons: Waldenecksee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Gewässernetz im Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, abgerufen am 1. November 2013
  2. Amtlicher Stadtplan Baden-Baden 1:15.000
  3. Gemeinde Sinzheim: Waldenecksee, abgerufen am 1. November 2013
  4. Rudolf Metz: Mineralogisch-landeskundliche Wanderungen im Nordschwarzwald, besonders in dessen alten Bergbaurevieren. 2., vollständig überarbeitete Auflage, Schauenburg, Lahr 1977, ISBN 3-7946-0128-9, S. 560 f.
  5. ASV Sinzheim (Memento vom 19. August 2013 im Internet Archive)
  6. Fischsterben in Sinzheim knapp verhindert. Website des Landesfischereiverbands Baden e.V., abgerufen am 7. Juli 2014
  7. vgl. Haushaltsplan 2014 der Gemeinde Sinzheim (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)
  8. Lichtental-Formation in LithoLex, Online-Datenbank der lithostratigraphischen Einheiten Deutschlands, abgerufen am 7. Juli 2014
  9. Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (Hrsg.): Geologische Naturdenkmale im Regierungsbezirk Karlsruhe. Karlsruhe, 2000. Seite 125 f. (PDF; 5,6 MB)
  10. LGRB: Geotop-Steckbrief Aufg. Steinbruch Waldeneck (Peter'scher Bruch) im Iburg-Wald zwischen Neuweier und Baden-Baden, abgerufen am 14. Mai 2014
  11. Friedrich P. Kahlenberg & Dietrich Mack (Hrsg.): Abenteuer Revolution. Der SWF-Film Lenz oder die Freiheit. TR-Verlagsunion, München 1986, ISBN 3-8058-1962-5, S. 99 f.
  12. Conny Hecker-Stock: Dramatischer Showdown am Baden-Badener Petersee. In: Badisches Tagblatt, September 2010
  13. vgl. Szenenbild aus Unter Nachbarn auf kurhausproduction.de (mit Maxim Mehmet und Charly Hübner im Boot auf dem Waldenecksee)
  14. Kinofilm-Produktion Goblin 2 in Baden-Baden – goodnews4.de

На других языках


- [de] Waldenecksee

[en] Waldenecksee

The Waldenecksee or Petersee is a quarry lake on the western edge of the Northern Black Forest. It lies in an exclave of the municipality of Sinzheim, surrounded by Baden-Baden, between Iberg and Fremersberg on the western side of the hill of Waldeneck. Around 1900 a quarry was established here that was worked until 1968. After that a lake formed on the floor of the quarry, about 200 metres long and 35–75 metres wide.[1] One of its common names, the Petersee, is derived from the name of the former quarry owners, the Peter Porphyry Gravel Works (Porphyr-Schotterwerk Peter).[2] Today it is leased as an angling lake[1] and bathing is forbidden.[3]



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