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Der Pritzerber See ist ein See inmitten des Stadtgebietes Havelsee. Er gehört zum Flusssystem der Havel.

Pritzerber See
Geographische Lage Havelsee, Brandenburg, Deutschland
Zuflüsse Roter Graben
Abfluss Havel
Daten
Koordinaten 52° 30′ 0″ N, 12° 28′ 48″ O
Pritzerber See (Brandenburg)
Pritzerber See (Brandenburg)
Höhe über Meeresspiegel 25 m
Fläche 1,9 km²
Maximale Tiefe 6 m
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Beschreibung


Der Pritzerber See hat eine Fläche von circa 190 Hektar und eine Tiefe von maximal 6 Meter. Er entwässert nach Westen zur Havel. Er ist ein eutrophes beziehungsweise schwach polytrophes stehendes Gewässer mit sehr flachen und vor allem im Süden vermoorten Ufern. Der südliche Bereich zwischen den Ortsteilen Fohrde und Hohenferchesar ist entsprechend vollständig verlandet. Am nordwestlichen Ufer liegt die ehemalige Stadt Pritzerbe, nach der der See benannt wurde. Ebenso wie an der Havel sind auch am Pritzerber See ausgedehnte Uferbereiche zwei- beziehungsweise zehnjährige Überschwemmungsflächen und stehen regelmäßig unter Wasser. Im Westen ist der See durch einen Damm mit zwei Brücken, einer Eisenbahnbrücke der Bahnstrecke Brandenburg–Rathenow und die Straßenbrücke der Bundesstraße 102 zwischen Pritzerbe und Fohrde führen, eingeengt. Einzige Zuflüsse sind künstlich angelegte Gräben. Der Rote Graben mündet im Nordosten in den See ein und führt Wasser aus Feuchtgebieten und kleineren Seen, beispielsweise dem Weißen See und dem Weißen Fenn Marzahne zu. Weitere Gräben münden bei Hohenferchesar und im Süden, aus den Bruchwiesen kommend ein. Am beziehungsweise im Pritzerber See wurden mehrere mittelsteinzeitliche Artefakte beispielsweise aus Geweih und Harpunen und Fischspieße gefunden. Eine Vielzahl der Exponate befindet sich heute in einer Dauerausstellung im Kreismuseum Jerichower Land in Genthin.

Als ehemalige Reichswasserstraße wurde der Pritzerber See nicht Bundeswasserstraße, da er am 1. Oktober 1989 von den Wasserwirtschaftsbehörden der DDR verwaltet und bis zum 25. Dezember 1993 nicht von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes übernommen wurde, weswegen eine Rückübertragung ausgeschlossen ist.[1] Da er somit als sonstiges, mit den Wasserstraßen verbundenes Gewässer formal kein schiffbares Gewässer ist, ist der Pritzerber See aus Gründen des Naturschutzes für das Befahren mit Motorbooten gesperrt.[2]


Morphologie


Panorama des Sees

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Der Pritzerber See entstand nach der letzten, der Weichselkaltzeit. Von Nordosten aus Skandinavien drangen Eismassen nach Mitteleuropa vor. Der See bildete sich in einem Rinnenbecken, dem Pritzerber Gletscherzungenbecken. Die sich im Gletscherzungenbecken gebildete Rinnenbeckenreihe, lässt sich nach Nordwesten weiter verfolgen.[3] So ist beispielsweise das Weiße Fenn Marzahne ebenfalls dieser Rinne zuzurechnen. Von Süden, vom Plauer See bis zum Pritzerber See wird sie von der Havel als Flussbett genutzt. Sie verläuft parallel zur Beetzseerinne und zur Bohnenlandrinne des Gördensees und Bohnenländer Sees im südlichen Anschluss an das Marzahner Gletscherzungenbecken. Nordöstlich queren Dünenzüge die Rinne im Bereich der Marzahner Heide und der Ketzürer Heide, sodass sie sich bis zum Havelländischen Luch mehr und mehr verliert.[4]


Schutzgebiete


Der Pritzerber See liegt in mehreren nationalen und europäischen Schutzgebieten. Dies sind das Naturschutzgebiet Untere Havel Süd, das Landschaftsschutzgebiet Westhavelland, der Naturpark Westhavelland, das FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) Niederung der Unteren Havel/Gülper See und das SPA-Gebiet (europäisches Vogelschutzgebiet) Niederung der Unteren Havel.[5]


Galerie



Literatur




Commons: Pritzerber See – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Chronik über den Rechtsstatus der Reichswasserstraßen/Binnenwasserstraßen des Bundes im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland nach dem 3. Oktober 1990. In: gdws.wsv.bund.de. Februar 2013, S. 81, abgerufen am 11. Mai 2020.
  2. Frank Bürstenbinder: Naturschützer halten Hausboote vom Pritzerber See fern. In: maz-online.de. 25. Mai 2019, abgerufen am 23. Mai 2020.
  3. Roland Weiße: Beiträge zur weichselkaltzeitlichen Morphogene des Elbhavelwinkels. Schriftreihe der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam, Potsdam April 2003, ISBN 3-935024-73-8. S. 74, Abb. 4.4.1.
  4. Brandenburg an der Havel und Umgebung, Sebastian Lentz, Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln, 2006, S. 89.
  5. Teilblatt Nordwest Schutzgebiete. (PDF) In: Landkreis Potsdam-Mittelmark Landschaftsrahmenplan. Büro für Umwelt- und Landschaftsplanung, archiviert vom Original am 7. August 2011; abgerufen am 16. Oktober 2013.



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