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Der Kochsee, zugeschüttet 1911, lag in Charlottenburg, heute ein Ortsteil von Berlin, nördlich der Sophie-Charlotten-Straße,[1] in der äußeren nordwestlichen Ecke des Gebietes innerhalb der Berliner Ringbahn.

Badeanstalt am Kochsee – fotografiert von Heinrich Zille
Badeanstalt am Kochsee – fotografiert von Heinrich Zille
Stadtplan von 1719, genordet, bereits hier erscheint der Name „Kochs See“
Stadtplan von 1719, genordet, bereits hier erscheint der Name „Kochs See“

Geschichte


Der Kochsee war als Teil eines Altarmes der Spree entstanden, der noch heute ein Gewässer im hinteren Teil des Schlossparks beim Schloss Charlottenburg ist. Seine Namensherkunft ist unbekannt. Auf einem Plan von 1719 war er bedeutend größer als später. Durch den Bau der Bahnstrecke Berlin–Hamburg 1846, der Ringbahn 1877 und des Güterbahnhofes Westend 1879 wurde er verkleinert und verlor seine Verbindung nach Westen. An seinem Ostufer stand von um 1790 bis 1865 das Königliche Korbhaus.[2]

Die Badeanstalt am Kochsee wurde 1886 vom Unternehmer Wilhelm Görgs mit Hilfe städtischer Finanzen als künstlicher Badesee errichtet[3] und grenzte direkt südlich an den Kochsee an,[4] auf einigen Stadtplänen[5][1] wurde sie als Teil des Sees dargestellt.

1903 wurde der Kochsee vom Forstfiskus an den Unternehmer Görgs verkauft,[2] dem damals bereits die Badeanstalt gehörte. 1909 verkaufte Görgs den Kochsee, diesmal inklusive der Badeanstalt, weiter an die Reichsbahn, die es zur Erweiterung ihres seit 1901 in „Charlottenburg“ umbenannten[9] Güterbahnhofes benötigte. Die letzte Badesaison war 1911. Im September 1911 wurde der See trotz vieler Proteste mitsamt der Badeanstalt zugeschüttet,[7] auf dem Gelände wurden zusätzliche Ladegleise angelegt.[9] Anfang der 1990er Jahre wurde der Güterbahnhof geschlossen und in ein Gewerbegebiet umgewandelt.[9]


Einzelnachweise


  1. Der Kochsee im Stadtplan von 1907 auf www.blocksignal.de
  2. Clemens Alexander Wimmer: Vom Waschen des Körpers mittelst des Badens - Der lange Kampf um Badestellen in der Stadt Charlottenburg. In: Schöbel, Sören (Hrsg.): Aufhebungen - Urbane Landschaftsarchitektur als Aufgabe (PDF; 19 MB), S. 138–147
  3. Uta Maria Bräuer, Jost Lehne: Bäderbau in Berlin. Architektonische Wasserwelten von 1800 bis heute. Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte, Berlin 2013, S. 93/94
  4. Der Kochsee im Stadtplan von 1909, in: Historische Pläne vom Schlossgarten Charlottenburg Straßen- und Grünflächenamt
  5. Der Kochsee im Stadtplan von 1893 (Beilage zum Adressbuch 1893)
  6. Schwimmkämpfe im Kochsee, Berliner Tageblatt, 14. August 1905.
  7. Straßen und Plätze: Badeanstalt am Kochsee auf blog.klausenerplatz-kiez.de
  8. Geschichte des Charlottenburger Damen-Schwimmverein Nixe e.V. seit 1893 auf schwimmverein-nixe.de
  9. Straßen und Plätze: Ehemaliger Güterbahnhof Charlottenburg an der Sophie-Charlotten-Straße 1-4 auf blog.klausenerplatz-kiez.de




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