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Der Biwa-See (japanisch 琵琶湖 Biwa-ko) ist der größte See Japans.

Biwa-See
Geographische Lage Präfektur Shiga, Japan
Zuflüsse 118
Abfluss Setagawa
Inseln 3 natürliche, 1 künstliche
Orte am Ufer Nagahama, Maibara, Hikone, Higashiōmi, Ōmihachiman, Yasu, Moriyama, Kusatsu, Ōtsu, Takashima (im Uhrzeigersinn)
Daten
Koordinaten 35° 17′ N, 136° 7′ O
Biwa-See (Präfektur Shiga)
Biwa-See (Präfektur Shiga)
Höhe über Meeresspiegel 84,37 m T.P.[1]
Fläche 669,23 km²[1]
Länge 63,49 km[1]
Breite 22,8 km[1]
Volumen 27,5 km³ [1]
Umfang 235 km[1]
Maximale Tiefe 103,58 m[1]
Mittlere Tiefe 43 m (Nordsee), 4 m (Südsee)[1]
Sonnenaufgang am Biwa-See
Sonnenaufgang am Biwa-See
Ufer des Biwa-Sees
Ufer des Biwa-Sees

Der Süßwassersee befindet sich auf der Insel Honshū und hat eine Fläche von 674 km² (zum Vergleich der Bodensee: 536 km²). Er wird vollständig von der Präfektur Shiga umgeben. Der See ist im Süden schmal (über die schmalste Stelle von 1,35 km führt eine Brücke und trennt den See in einen Nord- und einen Südteil) und langgezogen (63,49 km). Seine tiefste Stelle hat er mit 103,58 m im Nordwesten bei der Mündung des Ado-Flusses. Die mittlere Tiefe beträgt 43 m im Nordsee und 4 m im Südsee. Sein Einzugsgebiet beträgt 3.174 km², etwa 96 % der Fläche der ihn umgebenden Präfektur Shiga.[1][2]


Name


Der Name Biwa-See setzte sich in der Edo-Zeit durch. Es gibt verschiedene Theorien über den Ursprung des Namens Biwa-See, aber im Allgemeinen wird angenommen, dass sich sein Name von der Ähnlichkeit seiner Form mit der Biwa-Laute herleitet. Koso, ein gelehrter Mönch des Klosters Enryaku-ji im 14. Jahrhundert, schreibt über die Herkunft des Namens Biwa-See: „Der See ist das Reine Land der Göttin Benzaiten, die auf der Insel Chikubushima weilt, und der Umriss des Sees gleicht der Biwa-Laute, ihrem Lieblingsinstrument.“

Der See war früher auch unter dem Namen Awaumi bekannt (淡海, „Süßwassersee“) oder Chika tsu Ahaumi (近淡海, „naher Süßwassersee“) im Gegensatz zum Hamana-See als „fernen Süßwassersee“. Später änderte sich die Aussprache von Ahaumi über Afumi zum modernen Oumi/Ōmi wie im Namen der Provinz Ōmi. Der See wird in der Literatur auch Nio no Umi (鳰の海, „See des Zwergtauchers“) genannt.


Geografie


Der Süden des Sees wird von der Stadt Ōtsu und ihren Vororten umfasst; das von den Berghängen des Hiei abfallende Westufer fällt in der Mitte steiler ab. An das Ostufer schließen sich die geschichtlich bedeutenden Landstriche der Ebene um Kusatsu, Yasu, Omihachiman, Hikone, Maibara und Nagahama an. Im Norden reichen die Bergwände teils direkt bis ins Wasser. Hier ist die Wasserqualität außerordentlich gut. Die Strände bei Makino wurden 2006 vom Umweltministerium aufgrund der Wasserqualität unter die 12 schönsten Japans aufgenommen.

Drei natürliche Inseln liegen im Biwa-See: Die von 450 Menschen bewohnte und zur Stadt Ōmihachiman gehörende 1,5 km² große Insel Okishima (沖島), das Ausflugsziel Chikubushima (竹生島, 35° 25′ N, 136° 9′ O) 0,14 km² und die sehr kleine Felseninsel Takeshima (多景島, 35° 18′ N, 136° 11′ O). 1978 wurde mit der Aufschüttung der 0,73 km² großen Insel Yabasekihan-tō (矢橋帰帆島, 35° 0′ N, 135° 55′ O) begonnen, die 1982 fertiggestellt wurde. Mitten im See liegen zudem die weißen Klippen Oki no Shiraishi (沖の白石).

Der Biwa-See hat 118 Zuflüsse, jedoch nur einen Abfluss im Süden, den Seta-gawa, der in die Bucht von Ōsaka mündet. Bedeutende Zuflüsse im Uhrzeigersinn von West nach Süd sind: Kamo-gawa (鴨川), Ado-gawa (安曇川), Chinai-gawa (知内川), Ane-gawa (姉川), Amano-gawa (天野川), Inukami-gawa (犬上川), Uso-gawa (宇曽川), Echi-gawa (愛知川), Hino-gawa (日野川), Yasu-gawa (野洲川) und der Kusatsu-gawa (草津川).[1]


Geologie


Geologischen Forschungen zufolge entstand der See vor etwa 4 Millionen Jahren. Er ist vermutlich der drittälteste See in der Welt (Langzeitsee), nach dem Baikalsee und dem Tanganjikasee.[1] Der See entstand in der heutigen Nachbarpräfektur Mie und bewegte sich dann langsam in seine gegenwärtige Lage.


Fischfauna


Im Biwa-See kommen einige endemische Fischarten vor, wie zum Beispiel Gnathopogon caerulescens[3], Gymnogobius isaza[4] und der großwüchsige Silurus biwaensis.[5] Weitere Fischarten sind Ischikauia steenackeri, Sarcocheilichthys biwaensis, Sarcocheilichthys variegatus microoculus, Silurus lithophilus, Carassius cuvieri, Carassius auratus grandoculis, Squalidus chankaensis biwae und Cottus reinii.[6] Exemplare vom Blauen Sonnenbarsch, die 1960 dem Kronprinzen Akihito vom Bürgermeister Chicagos, Richard J. Daley, als Geschenk mitgebracht wurden, und in die Freiheit entkamen, richteten im Biwa-See große Schäden an, indem sie einheimische Arten verdrängten.


Geschichte


Der Biwa-See liegt in unmittelbarer Nähe zum japanischen historischen Kernland, der Provinz Yamato um die Stadt Nara und der Provinz Yamashiro um die Stadt Kyōto. Die sich auf den Biwa-See beziehende ehemalige Bezeichnung Ōmi der Region um den Biwasee, wie sie bis zur Meiji-Restauration lautete, findet sich noch heute in vielen Ortsbezeichnungen. Kaiser Tenji verlegte die Hauptstadt kurzzeitig nach Ōmi-kyō (heute: Ōtsu) am Biwa-See. Bis etwa 1900 war der Schiffsverkehr über den Biwasee ein wichtiges Bindeglied im Verkehrsnetz der Verbindung zwischen den zwei Regionen Hokuriku und Kansai.

Der Biwasee-Kanal förderte die Wirtschaft Kyotos, als sie mit dem Wegzug des Kaisers nach Tokio dem Niedergang geweiht war.


Sonstiges


Viele Tempel wurden in der romantischen Landschaft am Westufer errichtet. Seit alters her hat die landschaftliche Schönheit und die Vielfalt der Perspektiven die japanischen Dichter inspiriert. Es wurde eine Liste der „acht schönsten Aussichten am Biwa-See“ erstellt, die auch dem Werk Die acht Gesichter am Biwasee des deutschen Schriftstellers Max Dauthendey von 1911 zugrunde liegt.

Eine heute selbst bei den meisten Japanern nur noch wenig geliebte Spezialität ist eine Sushi-Art Funazushi, bei der die rohen Süßwasserfische über einen Zeitraum von über 2 Jahren in Salz eingelegt werden.

Der am 29. Oktober 1989 entdeckte Asteroid (4289) Biwako wurde 1990 nach dem See benannt.[7]


Siehe auch




Commons: Biwa-See – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. 琵琶湖の流域. Japan Water Agency, abgerufen am 21. Februar 2021 (japanisch).
    琵琶湖のあらまし. In: 琵琶湖河川事務所. MLIT, abgerufen am 21. Februar 2021 (japanisch).
  2. Lake Biwa ComprehensivePreservation Initiatives. (PDF; 1247 kB) MLIT, abgerufen am 21. Februar 2021 (englisch).
  3. Gnathopogon caerulescens auf Fishbase.org (englisch)
  4. Gymnogobius isaza auf Fishbase.org (englisch)
  5. Silurus biwaensis auf Fishbase.org (englisch)
  6. Endemic species in Biwa-ko (PDF, englisch)
  7. Minor Planet Circ. 16248 (PDF; 380 kB)

На других языках


- [de] Biwa-See

[en] Lake Biwa

Lake Biwa (琵琶湖, Biwa-ko) is the largest freshwater lake in Japan, located entirely within Shiga Prefecture (west-central Honshu), northeast of the former capital city of Kyoto.[3] Lake Biwa is an ancient lake, over 4 million years old.[1] It is estimated to be the 13th oldest lake in the world.[4] Because of its proximity to the ancient capital, references to Lake Biwa appear frequently in Japanese literature, particularly in poetry and in historical accounts of battles.

[es] Lago Biwa

El lago Biwa (琵琶湖, Biwa-ko?) es el lago más extenso de Japón. Ocupa un área de 670 km², siendo también el más antiguo del país. Está ubicado en el centro-oeste de la isla de Honshu, en la prefectura de Shiga, al noreste de Kioto, la antigua capital.

[fr] Lac Biwa

Le lac Biwa (琵琶湖, Biwa-ko?) est le plus grand des lacs d'eau douce du Japon, situé au centre de la préfecture de Shiga, au nord-est de l'ancienne capitale impériale, Kyoto. En raison de sa proximité des anciennes capitales de Nara et Kyoto, le lac est souvent cité dans la littérature japonaise, en particulier la poésie et les récits de batailles.

[it] Lago Biwa

Il lago Biwa ko 35°20′N 136°10′E, precedentemente noto come lago Ōmi, è il più grande lago di acqua dolce del Giappone, situato nella Prefettura di Shiga (Honshū centro-occidentale), a nord-est della ex capitale Kyoto. A causa della sua vicinanza con l'antica capitale, i riferimenti al lago Biwa sono frequenti nella letteratura giapponese, ed in particolare nella poesia e nelle cronache di storiche battaglie.

[ru] Бива (озеро)

Би́ва[5] (яп. 琵琶湖 Бива-ко)[1][6], раньше называлось Оми[7], в русскоязычных источниках также Мизууми[8], от мидзууми (яп. 湖, «озеро») — крупнейшее[9] озеро Японии, находящееся в префектуре Сига (центральная часть острова Хонсю), к северо-востоку от бывшей столицы Киото. Пресноводное, имеет тектоническое происхождение[3][1][2][10]. Часто упоминается в японской литературе, так как находится близко к древней столице. Про это озеро складывались стихи, с ним связаны многочисленные битвы. По преданию[11], название озера происходит от музыкального инструмента бива[12] из-за сходства очертаний с формой этого инструмента.



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