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Die Wicklow Mountains (irisch Sléibhte Chill Mhantáin) sind ein Gebirgszug im Osten und Südosten von Irland. Sie verlaufen in Nord-Süd-Richtung, direkt vom Süden Dublins über die Grafschaft Wicklow in die Grafschaft Wexford.

Wicklow Mountains
Sléibhte Chill Mhantáin
Wicklow Mountains
Wicklow Mountains

Wicklow Mountains

Höchster Gipfel Lugnaquilla (925 m ASL)
Lage County Wicklow, County Wexford (Irland)
Wicklow MountainsSléibhte Chill Mhantáin (Irland)
Wicklow Mountains
Sléibhte Chill Mhantáin (Irland)
Koordinaten 53° 5′ N,  20′ W
Gestein Sandstein
p1
p5

Geologie und Flora


Die Wicklow Mountains bestehen hauptsächlich aus Granit und Schiefer, die während der kaledonischen Gebirgsbildungsphase gefaltet wurden. Die von eiszeitlichen Gletschern gerundeten Berge sind großflächig von (meist Decken-)Mooren bedeckt.

Unter diesen Bedingungen hat sich eine vielfältige Flora entwickelt. In den Tälern und niederen Hängen besteht diese hauptsächlich aus Königsfarn, Stechginster, und Heidekräutern, Gräsern wie z. B. Seggen und wilden Heidelbeeren.[1] Insbesondere die Heidekräuter tragen während der Blütezeit im Sommer zu einem für die Wicklow Mountains typischen Bild bei, in dem sie ganze Berghänge violett überziehen.

Wälder sind in den Wicklow Mountains eher die Ausnahme, da diese schon frühzeitlich durch den Menschen abgeholzt wurden. Die weitflächige Abholzung der Wälder war auch die Ursache für die weite Verbreitung der Moore. In der heutigen Zeit wird jedoch wieder vermehrt flächenhaft aufgeforstet. Allerdings handelt es sich hier nicht mehr um die ursprünglichen Eichen- und Birkenwälder, sondern um schnell wachsende Fichtenarten, deren Holz innerhalb weniger Jahre für die Holzindustrie nutzbar ist. An einigen Stellen findet jedoch seit einigen Jahren auch wieder eine Aufforstung im Sinne einer Wiederherstellung der ursprünglichen Laubwälder statt, so z. B. in den Nordhängen des Derrybawn Mountains oberhalb des Lower Lakes von Glendalough.


Berge


Die Wicklow Mountains sind, wie alle irischen Berge, nicht besonders hoch. Höchster Berg ist der Lugnaquilla (Log na Coille) mit 925 m, gefolgt von Mullaghcleevaun (Mullach Cliabháin) mit 849 m und Tonelagee (Tóin le Gaoith) mit 817 m.

Weitere Berge (nach Höhe):

Durch die von Mooren geprägte Landschaft haben die meisten Berge in den Wicklow Mountains eine gerundete plateauähnliche Spitze. Aufgrund von starker Bodenerosion sind diese vielfach mit teils mannshohen Bodenfurchen (sog. peat hags) überzogen. Insbesondere durch das beliebte Bergwandern sind so bereits stärkere Erosionspfade entstanden, so z. B. am Berg Djouce. Seitens verschiedener Organisationen, allen voran dem Wicklow-Mountains-Nationalpark werden häufig genutzte Wanderpfade (wie z. B. Teile des Spink in Glendalough) mit Bodenplanken (sog. Boardwalks) ausgelegt um eine Verstärkung der Erosion durch den Menschen zu vermeiden.


Flüsse, Seen und Nutzung des Wassers


Der River Slaney hat seine Quelle im Südwesten des Berges Lugnaquilla und fließt 117 km weit entlang der westlichen Ausläufer der Berge nach Süden, bevor er bei Wexford über den St. Georgskanal in die Irische See mündet. Der River Liffey, weitläufig bekannt als bedeutender Teil des Stadtbildes von Dublin, hat seine Quelle östlich von Kippure und südöstlich vom Sally Gap (Bearna Bhealach Sailearnáin). Zahlreiche Seen, sog. Loughs, prägen außerdem zusätzlich das Landschaftsbild. Zu den bedeutenden hierbei zählen Lough Tay (auch Luggala Lake genannt, irisch Loch Té), Lough Dan (Loch Deán), Lough Bray (Loch Bré), Lough Ouler (Loch Iolar), Lough Nahanagan (Loch na hOnchon) sowie der Upper Lake (An Loch Uachtair) und der Lower Lake (Loch na Péiste) in Glendalough.

In den Wicklow Mountains befinden sich mehrere Wasserfälle. Größter und bekanntester Wasserfall ist der Powerscourt Wasserfall (Eas Chúirt an Phaoraigh), gleichzeitig höchster Wasserfall Irlands. Ein weiterer größerer Wasserfall befindet sich in Glenmacnass unmittelbar an der Military Road östlich des Berges Scarr (Scor). Der Poulanass Wasserfall (Poll an Easa) in Glendalough ist ein weiterer bekannter Wasserfall in den Wicklow Mountains.

Das Turlough-Hill-Kraftwerk ist das einzige Pumpspeicherkraftwerksprojekt in Irland. Es befindet sich auf der Spitze des Turlough Hill (Cnoc an Turlaigh), direkt an der Old Military Road und in unmittelbarer Nähe des Wicklow Gap (Bearna Chill Mhantáin).

In Roundwood an den östlichen Ausläufern des Gebirgszuges befindet sich die Vartry Reservoir Lakes, gespeist durch den Vartry River (Abhainn Fheartraí), welche die Trinkwasserversorgung für Dublin darstellen. Auf der anderen Seite am westlichen Fuß befindet sich die Blessington Lakes, welche ebenfalls als Reservoir für die Dubliner Trinkwasserversorgung dienen.


Naherholungsgebiet


Der 132 km lange Fernwanderweg Wicklow Way in den Wicklow Mountains
Der 132 km lange Fernwanderweg Wicklow Way in den Wicklow Mountains
Rundturm von Glendalough
Rundturm von Glendalough

Die gesamte Gegend wird insbesondere an den Wochenenden von zahlreichen Dublinern und auswärtigen Touristen besucht, da die Region viele Formen der Erholung bietet, wie z. B. Angeln oder Rafting. Am beliebtesten ist jedoch das Bergwandern. Jährlich findet der Lug-Walk statt, benannt nach dem Berg Lugnaquilla (s. o.): Der Marsch von rund 50 km Länge führt meist durch sumpfiges oder sehr unebenes Gelände und über 18 Gipfel.
Inmitten der Gebirgskette liegt Glendalough, das der Legende zufolge vom Heiligen Kevin begründet wurde und unter anderem mit den Ruinen von sechs Klosterkirchen aufwarten kann. Glendalough wirbt damit, „das spirituelle Zentrum Irlands“ zu sein.


Sehenswürdigkeiten


Im Herzen der Wicklow Mountains befindet sich der Wicklow-Mountain-Nationalpark mit einem Besucherzentrum bei Glendalough, wo sich Besucher über die Landschaft, die heimische Flora und Fauna sowie die vielfältigen, gut markierten Wanderwege informieren können. Parkplatz und Besucherzentrum liegen in einem Tal am Lower Lake, an den sich der Upper Lake anschließt. Um die beiden Seen sind mehrere Wanderwege mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden und Streckenlängen ausgewiesen (längste Strecke: 11 km; 580 Höhenmeter). Mit geeignetem Schuhwerk und ggf. Regenbekleidung stellt die Mehrzahl der Wanderwege auch für ungeübte Urlaubswanderer kein Problem dar.

Von zahlreichen Aussichtspunkten hat man einen Ausblick auf das Tal, in dem das Besucherzentrum und der Lower und der Upper Lake gelegen sind, sowie von einigen Punkten auf das ganze Gebiet der Wicklow-Mountains. Der Nationalpark besticht durch seine Vegetation, nicht zuletzt aber auch wegen des inmitten gelegenen alten Klosterdorfes Glendalough.

Die Powerscourt Gardens liegen an den nördlichen Ausläufern der Wicklow Mountains am Fuße des 503 m hohen Sugar Loaf Mountain nahe der Ortschaft Enniskerry knapp 20 km südlich von Dublin; sie gelten als eine der schönsten Anlagen ihrer Art in Irland und bedecken rund 190.000 m².

Russborough House ist ein Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert. Das heute öffentlich zugängliche Gebäude wurde von Richard Cassels im palladianischen Stil für den ersten Grafen von Milltown erbaut. Die heutige Inneneinrichtung sowie die dort präsentierte Kunstsammlung stammen hauptsächlich von den letzten Bewohnern, Sir Alfred Lane Beit und Lady Clementine Beit.


Das Wicklow-Gold oder der Irische Goldrausch von 1795


1795 fand ein Schulmeister im Fluss Aughatinavought (heute: Goldmines River, Abhainn an Mhianaigh Óir) Gold. Das blieb nicht lange geheim und schon im Herbst desselben Jahres waren viele seiner Nachbarn dabei, Gold aus dem Fluss zu holen. Die größte Fundstelle war das Red Hole, etwa einen Kilometer unterhalb der Brücke von Ballinagore gelegen. Binnen sechs Wochen sollen ca. 80 kg Gold gewaschen worden sein. Darunter der Wicklow Nugget, etwa 682 Gramm schwer, und der größte Klumpen Gold, der bisher auf den Britischen Inseln gefunden wurde. Eine Kopie befindet sich im Naturhistorischen Museum von London.[2] Das Original wurde eingeschmolzen. Es wird behauptet, man habe eine Schnupftabakdose für Georg III. daraus angefertigt.[3]

Am 15. Oktober 1795 übernahm die britische Regierung das Geschäft, was 18 Monate später vom Parlament legalisiert wurde. Bis 1800 wurden über 300 kg Gold gewaschen, aber die Ausbeute ging immer mehr zurück; 1801 wurde die Mine geschlossen. Bis 1803 suchte man nach der Urader, konnte sie aber nicht finden.


Der Ursprung des Wicklow-Goldes


Trotz umfangreicher Grabungen um 1800 durch Thomas Weaver, den Geologen der Goldmine, wurde nichts gefunden. Seine zahlreichen Suchgräben – es sollen fast 13 Kilometer gewesen sein – sind dem Vernehmen nach noch heute beim Berg Croghan Kinsella (Cruachán) zu sehen.

Auch heutige Versuche, dem Ursprung mittels Isotopenanalyse auf die Spur zu kommen, sind bislang ohne Erfolg geblieben. Man weiß inzwischen, dass die Fundstelle das Bett eines viel älteren Flusses bildet, der noch vor der Gebirgsbildung im heutigen Gebiet floss. Alle anderen Goldadern in der Umgebung weisen daher eine andere Isotopenkombination aus.

Heutzutage ist das Gebiet Teil des Wicklow Mountains National Park. Der kurze Goldrausch inspirierte den irischen Komponisten John O’Keefe zur komischen Oper The Wicklow Montains.


Siehe auch


Liste von Bergen in Irland


Literatur




Wicklow Mountains nahe Enniskerry
Wicklow Mountains nahe Enniskerry
Commons: Mountains of County Wicklow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Flora (Memento vom 6. Februar 2015 im Internet Archive)
  2. The Wicklow gold nugget (Memento vom 19. August 2009 im Internet Archive)
  3. http://www.encyclopedia.com/doc/1Y1-103651484.html@1@2Vorlage:Toter+Link/www.encyclopedia.com (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+

На других языках


- [de] Wicklow Mountains

[en] Wicklow Mountains

The Wicklow Mountains (Irish: Sléibhte Chill Mhantáin,[1] archaic: Cualu) form the largest continuous upland area in the Republic of Ireland. They occupy the whole centre of County Wicklow and stretch outside its borders into the counties of Dublin, Wexford and Carlow. Where the mountains extend into County Dublin, they are known locally as the Dublin Mountains (Sléibhte Bhaile Átha Cliath).[1] The highest peak is Lugnaquilla at 925 metres (3,035 feet).

[es] Montes Wicklow

Los Montes Wicklow (en irlandés Sléibhte Chill Mhantáin) que también incluyen las montañas al final del suroeste de Dublín, son una cordillera montañosa en el sureste de Irlanda. Están situados en dirección norte-sur desde el sur de Dublín a lo largo del condado de Wicklow y del condado de Wexford. El pico más alto de la cordillera se llama Log na Coille (en inglés, Lugnaquilla), con una altura de 925 msnm, Mullaghcleevaun con 847 metros es el segundo más alto y la cumbre de Kippure es el pico más alto en el condado de Dublín con 757 metros de altitud.

[fr] Montagnes de Wicklow

Les montagnes de Wicklow, en anglais : Wicklow Mountains et en irlandais : Sléibhte Chill Mhantáin, sont un massif montagneux situé en Irlande, dans la province du Leinster, essentiellement dans le comté de Wicklow qui leur a donné leur nom. Elles se trouvent sur la côte orientale de l'île, au sud de la capitale, ce qui leur vaut également le nom de montagnes de Dublin dans leur partie septentrionale. Elles constituent la plus vaste région continue de plateaux d'Irlande et culminent à 925 mètres d'altitude au Lugnaquilla, le plus haut sommet de la province. Le massif s'est formé durant l'orogenèse calédonienne, au cours du Dévonien, et se compose principalement de granites avec, en périphérie, des micaschistes ainsi que des quartzites plus anciens, formés au cours de l'Ordovicien. La glaciation du Pléistocène creuse des cirques, des lacs et des vallées en auge, ou glens. À leur extrémité, sous l'action des nombreux fleuves et rivières du massif, parmi lesquels le Liffey, le Dargle, le Slaney et l'Avoca, se forment parfois de profondes gorges.

[it] Monti Wicklow

I Monti Wicklow (in inglese Wicklow Mountains, in gaelico irlandese Sléibhte Chill Mhantáin[1]) sono una catena montuosa dell'Irlanda sud-orientale. Corrono da nord verso sud, precisamente dalla Contea di Dublino lungo Wicklow e Wexford. Dove le montagne si estendono nella contea di Dublino, sono conosciute localmente come le Montagne di Dublino.[2]

[ru] Уиклоу (горы)

Горы Уи́клоу (англ. Wicklow Mountains; ирл. Sléibhte Chill Mhantáin) — горный хребет на юго-востоке Ирландии. С 1991 года территория Уиклоу получила статус национального парка[1].



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