Waidring ist eine Gemeinde mit 2074 Einwohnern (Stand 1.Jänner 2022) im österreichischen Bundesland Tirol am Fuße der Loferer Steinberge und der Steinplatte. Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk und Bezirk Kitzbühel.
Die Ortschaft liegt am Dreiländereck mit Bayern und Salzburg, im Strubtal (Loferbach/Haselbach). Bei Waidring befindet sich eine Talwasserscheide, das Tal setzt sich als Wald bis ins Leukental nach Erpfendorf fort (Innerwaldbach).
Gemeindegliederung
Ortsteile der Gemeinde sind Alpbachsiedlung, Auergasse, Berger, Brennhütte, Durchkaseralm, Enthgrieß, Geppenbühel, Hausergasse, Unterwasser, Strub, Rettenmoos, Haselbach, Hausstatt, Kranebittbauer, Mühlausiedlung, Mühltal, Reiterdörfl, Schöttl, Schredergasse, Sonnwendstraße, Steinplatte und Winkl.
Nachbargemeinden
Kössen
Reit im Winkl
Kirchdorf in Tirol
Lofer (ZE)
Sankt Ulrich am Pillersee
Geschichte
Denkmal für die Freiheitskämpfer 1796–1814
In einer Traditionsnotiz des Stifts St. Peter in Salzburg von ca. 1143–1147 wird Waidring als Waitheringin (‚Siedlung des Waitheri‘) erstmals urkundlich erwähnt.[1] Um das Jahr 1266/67 kauften die Brüder des Salzburger Erzbischofs Friedrich von Walchen Güter in Waidring. Die barocke Pfarrkirche, die vermutlich zwei Vorgängerbauten hatte, wurde 1764 geweiht. Bis zur Säkularisation im Jahre 1803 lagen die Grundherrschaft bei den Walchen aus dem Pinzgau. Landesherrschaftlich gehört Waidring seit 1504 zu Tirol.
Während des fünften Koalitionskriegs wurde Waidring, nach der Niederlage der Tiroler am Pass Strub, am 11. und 12. Mai 1809 von bayerischen Truppen geplündert. Kirchlich gehörte Waidring zum Bistum Chiemsee, bis es 1817 zur Erzdiözese Salzburg kam. Im Jahre 1821 gab es im Gemeindegebiet 108 Häuser, und für 1834 sind 762 Einwohner belegt.
Im Mai 1945 wurde der nationalsozialistische Publizist Julius Streicher nach einer Anzeige aus der Bevölkerung durch Soldaten der US Army in Waidring festgenommen.[2]
Bevölkerungsentwicklung
Waidring hat in den letzten Jahrzehnten ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum, was sowohl auf eine positive Geburtenbilanz als auch auf eine positive Wanderungsbilanz zurückzuführen ist.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Ruine und Kapelle am Pass StrubPfarrkirche Waidring
Sieheauch:Liste der denkmalgeschützten Objekte in Waidring
Pass Strub, Ruine und Kapelle an der Grenze zwischen Tirol und Salzburg
Katholische Pfarrkirche Waidring Hll. Vitus und Nikolaus
Wirtschaft und Infrastruktur
Tourismus: Waidring bildet mit den Gemeinden Fieberbrunn, Hochfilzen, St.Jakob imHaus und St.Ulrich am Pillersee den Tourismusverband Pillerseetal.
Waidring ist ein Ausgangspunkt für Wanderer und Skifahrer auf die Steinplatte und das Pillerseetal.
Verkehr
Talstation der Gondelbahn zur Steinplatte
Durch das Gemeindegebiet von Waidring verläuft die Umfahrungsstraße der Loferer Straße B178, die mit dem Kleinen Deutsches Eck eine bedeutende Ost-West-Verbindung Österreichs ist.
Bei Unterwasser zweigt die Pillerseestraße L2 über St.Ulrich – St.Jakob nach Fieberbrunn ab (dort Anschluss Hochkönig Straße B164).
Eine Mautstraße führt auf die Steinplatte.
Bildung
Volksschule Waidring
Im Ort gibt es eine neu errichtete Volksschule sowie einen Kindergarten.
Politik
Gemeinderat
Gemeindeamt Waidring
Die Gemeinderat hat insgesamt 13 Mitglieder.
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 1998 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 5 Wir für Waidring – Bürgermeisterliste – ÖVP, 3 Waidring Aktiv – Liste Barbara Millinger – AAB, 2 Junge Parteifreie Liste – Waidringer für Waidring, 2 Waidringerliste – SPÖ und 1 Die Freiheitlichen für Waidring – FPÖ.[5]
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2004 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 4 Wir für Waidring – Bürgermeisterliste – ÖVP, 4 Waidring Aktiv – Liste Georg Hochfilzer – AAB, 3 Parteifreie Liste – Waidringer für Waidring und 2 Waidringerliste – Benedikt Foidl – SPÖ.[6]
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 6 Wir für Waidring – Liste Georg Hochfilzer, 4 Parteifreie Liste – Waidringer für Waidring, 1 Die Freiheitlichen für Waidring – FPÖ, 1 Waidringerliste – Benedikt Foidl – SPÖ und 1 "fair und unabhängig".[7]
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2016 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 5 Wir für Waidring, 2 FPÖ, 2 Parteifrei für Waidring, 2 SPÖ und 2 Unser Waidring.[8]
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2022 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 5 Wir für Waidring - Liste Georg Hochfilzer (WIR), 3 Unser Waidring (FÜR ENK), 2 Mia Woadringer - Team Mario Foidl (DAHOAM), 1 Parteifrei für Waidring (SEIBL), 1 Menschen Freiheit Grundrechte (MFG) und 1 Die Freiheitlichen für Waidring (FPÖ)[9]
Bürgermeister
1945–1950 Johann Obermoser (ÖVP)
1989–2010 Heinrich Kienpointner (Wir für Waidring)
seit 2010 Georg Hochfilzer (Wir für Waidring)
Wappen
In schwarz drei abgeledigte, sich nach unten verjüngende rote Stufen.
Das Wappen ist abgeleitet vom Siegel des Edlen Otto von Walchen, dem das Dorf Waidring und die niedere Gerichtsbarkeit über das ganze Dorf gehörte. 1297 kaufte Konrad, Erzbischof von Salzburg, von der Tochter Ottos von Walchen und deren Gemahl von Freundsberg u.a. das Urbar zu Waithering. Die zur Vorlage verwendeten Siegel Ottos von Walchen hängen an zwei Urkunden vom 12.Juli 1272 und 29.Sept. 1273, welche im Österreichischen Staatsarchiv verwahrt sind.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
Johann Jakob Stainer (1755–1826), Landsturmmajor und Distriktskommandant, k.k. Postmeister, Gastwirt
Alois Winkler (1838–1925), Priester, Domherr, Landeshauptmann von Salzburg
Johann Obermoser (1894–1981), Politiker (ÖVP), Bürgermeister von 1945 bis 1950
Martin Bitschnau, Hannes Obermair:Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S.28,Nr.405.
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