Die Trisselwand (auch Trisselberg und Trisselkogel) ist ein 1754m hoher Berg im Toten Gebirge in Österreich. Der rund 1.000 Meter über dem Altausseer See aufragende Berg mit seiner markanten, rund 600 Meter hohen Felswand gilt neben dem Loser als Hausberg der Gemeinde Altaussee. Der markante Westpfeiler, auch Preußpfeiler, trennt die Westwand von der Südwestwand.
Der Name Trissel(-wand) leitet sich höchstwahrscheinlich von altslavisch „drstelj“ (= Kalk, zerkleinertes Gestein, Sand) ab.[1][2]
Sagen
Hoch oben in der Trisselwand ist das auffällige Trisselbergloch, eine Halbhöhle. Der Sage nach wohnten dort früher die Wildfrauen.[3] Heute sollen in der Höhle die Miglon [miɡlɔn] hausen.
Routen zum Gipfel
Vom Altausseer Ortszentrum (712m) über den Tressensattel (963m) am Weg Nr. 233, Gehzeit rund 4 Stunden.
Kletterrouten durch die Trisselwand-Westwand und -Südwestwand (III+ bis VII-)[4][5], Einstieg bei der Gamsstelle (1300m).
Die Südwestwand wurde 1906 von Karl Greenitz, Franz Kleinhans und Hans Reinl über den Reinlweg (III und II) erstmals begangen, der Westpfeiler 1911 von Paul Preuß mit Grete Loew und Hans Hüdl im Freikletterstil (V und IV) bezwungen[6] und die Westwand schließlich 1935 von Kurt Reifschneider und Franz Krippner (V).
Literatur und Karten
Sepp Stahrl: Die Trisselwand bei Altaussee. In: Werner Heißel (Red.): Alpenvereinsjahrbuch 1967, Band 92. Innsbruck, München 1967, S. 23–30.
L. Krenmayr / G. und G. Rabeder: Alpenvereinsführer Totes Gebirge, RZ 647-662. Bergverlag Rudolf Rother. München 1982. ISBN 3-7633-1244-7
Wolfgang Heitzmann: Salzkammergut mit Totem Gebirge und Dachstein: Höhenwege, Gipfeltouren, Klettersteige. Tour Nr. 47, S. 186–189. Neuausgabe Bruckmann Verlag, München 2002, ISBN 3-7654-3336-5.
Tourenbeschreibung von Preuss publiziert in der Steirischen Alpenpost, Jg. 27, Nr. 48, vom 2. Dezember 1911, in Auszügen in: Reinhold Messner, Paul Preuss, hrsg. v. Deutschen Alpenverein, München 1996, S. 157–163.
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