geo.wikisort.org - Bergen

Search / Calendar

Der Similaun ([ˌsimiˈlaʊ̯n] ) ist ein 3599 m[1] (nach der Alpenvereinskarte 3606 m) hoher, ehemals eisüberzogener Berg des Schnalskamms in den Ötztaler Alpen an der Grenze zwischen dem österreichischen Bundesland Tirol und der italienischen Provinz Südtirol. Die touristische Erstbesteigung des Similauns erfolgte im Jahr 1834 durch den Geistlichen Theodor Kaserer, geführt von Josef Raffeiner, von Unser Frau im Schnalstal aus.

Similaun

Similaun von der Kreuzspitze, 2020

Höhe 3599 m ü. A.
Lage Grenze Tirol, Österreich / Südtirol, Italien
Gebirge Ötztaler Alpen
Dominanz 2,8 km Hintere Schwärze
Schartenhöhe 250 m Similaunjoch
Koordinaten 46° 45′ 49″ N, 10° 52′ 50″ O
Similaun (Ötztaler Alpen)
Similaun (Ötztaler Alpen)
Erstbesteigung 1834 durch Josef Raffeiner und Theodor Kaserer
Normalweg Hochtour von der Similaunhütte über Niederjochferner und Westgrat

Similaun-Nordwand im Jahr 1981

Vorlage:Infobox Berg/Wartung/BILD1

Lage und Umgebung


Der Berg liegt etwa vier Kilometer Luftlinie nordöstlich von Vernagt im oberen Schnalstal und elf Kilometer südlich von Vent, einem Ortsteil der Gemeinde Sölden im Ötztal. Der Berg erhebt sich geografisch dominant über die umliegenden Gletscher. Nordwestlich des Gipfelaufbaus erstreckt sich der Niederjochferner, im Nordosten des Similauns liegt der südliche Zweig des Marzellferners, im Osten und Süden der Grafferner. Nach Südwesten hin fällt der Berg steil in ein Schotterfeld mit dem Namen Similaungrube hinab. Auf seinem Westgrat sitzt die Kuppe des Kleinen Similaun (3364 m). Benachbarte Gipfel im Verlauf des Schnalskamms sind im Westen jenseits des Niederjochs (3016 m) und Tisenjochs (3208 m, Fundstelle der jungsteinzeitlichen Gletschermumie Ötzi) die Fineilspitze (3514 m) und im Nordosten, getrennt durch das Similaunjoch (3349 m), die Westliche Marzellspitze (3529 m). Die Südtiroler Anteile am Berg sind im Naturpark Texelgruppe unter Schutz gestellt.


Geologie


Der Ötztaler Hauptkamm zwischen Similaun und Karlesspitze befindet sich in einer 12 Kilometer breiten Lücke zwischen der Vinschgauer und Schneeberger Schieferzone. Die Hauptkammgipfel bestehen in diesem Bereich auf der Nordseite aus harten, weitgehend verwitterungsfesten Gneisen und aus Granit im Süden, wodurch die Gipfelregion des Similauns sehr steil aus der Umgebung herausragt.[2]


Stützpunkte und Wege


Die Route der Erstbesteiger von 1834 verlief vom südlich gelegenen Dorf Unser Frau im Schnalstal aus über den Vorgipfel Kasererwartl und den Grafferner zum Similaungipfel.[3]

Als Stützpunkt für eine Besteigung des Similauns dient heute die Similaunhütte, westnordwestlich gelegen, auf 3019 m Höhe am Niederjoch. Von der Hütte aus führt der Normalweg als Hochtour mit entsprechender Ausrüstung in südöstlicher Richtung über den flachen Firn des oberen Niederjochferners und über den schneebedeckten Westgrat zum Gipfel in etwa zwei Stunden, laut Literatur. Auch von der Martin-Busch-Hütte (2501 m) ist der Similaungipfel in vier Stunden zu erreichen. Der Weg (Hochtour) führt in südlicher Richtung über den orografisch linken Rand des Niederjochferners auf den Westgrat des Similauns. Der andere Anstieg über dem Marzellkamm ist wegen Hangrutschungen neu trassiert worden.[4] Der Similaun ist auch ein beliebter Skigipfel. Die 1907 erstmals begangene, als klassisch angesehene Eistour durch die Nordwand ist, verursacht durch die Gletscherschmelze, im unteren Bereich völlig ausgeapert; wegen der dadurch bedingten Steinschlaggefahr werden die Routen durch die Nordwand nicht mehr begangen.[5]


Name


Die etymologische Deutung des bereits im 15. Jahrhundert belegten Namens Similaun ist unklar. Die Endbetonung auf -aun verweist auf einen alpenromanischen Ursprung. Damit ließe sich eine Kombination des Worts summa („höchster Punkt, Anhöhe“) mit dem typisch alpenromanischen Suffix ōne erschließen bzw. der Name summalōne mit der Bedeutung „höchste Stellen einer Gegend“ als Ursprung ansetzen.[6]


Literatur und Karte



Abbildungen




Commons: Similaun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. ÖK50
  2. Raimund von Klebelsberg: Geologie von Tirol, Berlin 1935, S. 166
  3. Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Band VII, München 1876, S. 222
  4. https://dav-berlin.de/wp-content/uploads/2017-06-05_WarnungAushang_web.pdf
  5. Walter Klier: Alpenvereinsführer Ötztaler Alpen, München 2006, S. 392 ff.
  6. Johannes Ortner: Stumpfe und Spitze. In: Berge erleben – Das Magazin des Alpenvereins Südtirol. Nr. 4, 2018, S. 62–63.

На других языках


- [de] Similaun

[en] Similaun

The Similaun (German pronunciation: [zimiˈlaʊn] (listen)) is a mountain in the Schnalskamm group of the Ötztal Alps. It is on the Austrian-Italian border. At 3,606 m, it is Austria's sixth highest summit. It was first ascended in 1834 by Josef Raffeiner and Theodor Kaserer. It is most famous for being the mountain on whose slopes Helmut Simon and Erika Simon discovered Ötzi the Iceman in 1991.

[es] Similaun

El Similaun (3607 msnm) es una montaña en los Alpes réticos orientales (subsección Alpes de Ötztal). Se encuentra sobre la frontera entre Austria (Tirol) e Italia (Trentino-Alto Adigio). Por su altura es la sexta montaña de Austria.

[fr] Similaun

Le Similaun est un sommet des Alpes, qui culmine à 3 597 ou 3 599 m, dans le massif de l'Ötztal, à la frontière entre l'Autriche et l'Italie (Tyrol et Tyrol du Sud).

[it] Similaun

Il Similaun (3607 m s.l.m.) è una montagna delle Alpi Retiche orientali (sottosezione Alpi Venoste), posta lungo la linea di confine tra l'Italia (Trentino-Alto Adige) e l'Austria (Tirolo). Scalata per la prima volta nel 1834 dagli alpinisti Josef Raffeiner e Theodor Kaserer, è particolarmente famosa perché sulle sue pendici nel 1991 fu scoperto Ötzi, la mummia del Similaun. Il nome del monte è stato pure reso famoso dal romanzo Wally dell'avvoltoio di Wilhelmine von Hillern da cui deriva l'opera lirica La Wally di Alfredo Catalani, le cui vicende conclusive si svolgono proprio qui.

[ru] Симилаун

Симилаун — гора высотой около 3600 метров в Альпах на австрийско-итальянской границе. Гора особенно известна как место открытия Этци.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии