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Die Roßtrappe ist ein von verschieden starken Quarzadern durchzogener, 403 m ü. NHN[1] hoher Granitfels über dem Bodetal im Harz. Sie liegt gegenüber dem Hexentanzplatz auf der Flur der Stadt Thale im sachsen-anhaltischen Landkreis Harz.

Blick vom Hexentanzplatz auf das Massiv der Roßtrappe
Blick vom Hexentanzplatz auf das Massiv der Roßtrappe

Lage


Die Roßtrappe erhebt sich hoch über das Bodetal im Harz. Sie ist von Thale, Treseburg oder Wienrode aus auf einer Fahrstraße, zu Fuß oder von Thale mit einem Sessellift zu erreichen. Auf dem Felsen befindet sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts das gleichnamige Berghotel Rosstrappe mit Aussichtsterrasse. Nahe dem Hotel liegt die Bergstation des Sessellifts.

In der Nähe liegt die Winzenburg, eine seit der Jungsteinzeit genutzte, 25 Hektar große Fliehburg mit etwa 500 Meter langer Wallanlage aus Felsblöcken und Erdaufschüttung. 1860 wurde dort auch der Winzenburgturm als Aussichtsturm errichtet, der heute nicht mehr zugänglich ist.

Von der Roßtrappe erschließt sich ein Ausblick auf die Felsen des Hexentanzplatzes, die „Steinerne Kirche“, ins Bodetal und Harzvorland mit der Stadt Thale sowie zum Brocken.


Wandern


Von der Roßtrappe kann man über die Schurre, einen in Serpentinen angelegten Pfad, ins Bodetal absteigen. Aufgrund des letzten großen Felssturzes im Mai 2010 war dieser Weg gesperrt und ist seit Anfang Mai 2021 wieder freigegeben. Als alternativer Aufstieg empfiehlt sich der Präsidentenweg mit einer Länge von rund 4 Kilometern.

Die Roßtrappe ist als Nr. 71[1] in das System der Stempelstellen der Harzer Wandernadel einbezogen.

Sessellift zur Roßtrappe
Sessellift zur Roßtrappe

Sessellift


Seit 1980 führte ein von der tschechischen Firma Transporta Chrudim erbauter 559 Meter langer Einersessellift von Thale in vier Minuten auf das Felsmassiv der Roßtrappe. Die Talstation befand sich auf 209 Metern.[2]

2005 wurde der alte Sessellift durch den Neubau eines Doppelsesselliftes ersetzt. Dabei wurde die Anzahl der Stützen von 13 auf acht verringert, die Seilstärke dagegen von 28 Millimeter auf 32 Millimeter erhöht. Der Antrieb erfolgt mit einem 110 kW-Motor in der auf 177 Meter gelegenen Talstation, der die 50 Gondeln mit einer Geschwindigkeit von 1,5 m/s befördert. Der 668 Meter lange Sessellift überwindet eine Höhendifferenz von 244 Metern und kann bis zu 400 Personen pro Stunde befördern.

Die Bergstation befindet sich auf 421 Meter etwa 500 Meter nördlich des Aussichtsfelsens.[3]


Sage


Angeblicher Hufabdruck im Fels der Roßtrappe
Angeblicher Hufabdruck im Fels der Roßtrappe

Der Sprungsage nach verfolgte einst der Ritter Bodo von Böhmen die schöne Königstochter Brunhilde, die er gegen ihren Willen heiraten wollte. Brunhilde entfloh auf einem weißen Ross, jedoch tat sich plötzlich vor ihr ein tiefer Abgrund auf. Sie setzte mit einem kühnen Sprung zum jenseitigen Felsen über, wobei sie ihre goldene Krone verlor, die im reißenden Fluss versank. Ihr Verfolger stürzte jedoch in die Tiefe und wurde in einen schwarzen Hund verwandelt, der seitdem im Bodekessel die Krone der Prinzessin bewachen muss. Der Eindruck vom Huf des Pferdes ist noch heute zu sehen. Der Ritter Bodo gab dem Flüsschen den Namen Bode.

Einer Theorie zufolge könnte es sich beim Felseindruck um Verwitterungsreste eines germanischen Opferbeckens handeln. Die Erklärung liefert jedoch die Geologie. Es ist eine sogenannte Granit-Verwitterungsschüssel, wie es sie vergleichsweise auch im nordwestlichen Waldviertel (zum Beispiel der Teufelsstein bei Litschau) oder bei der Kösseine (Haberstein) gibt und die vom Menschen künstlich nachgearbeitet wurde.[4]


Siehe auch



Literatur




Commons: Roßtrappe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Die Roßtrappe (Sage) – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Harzer Wandernadel: Stempelstelle 71 / Rosstrappe (Abzweig Schurre), auf harzer-wandernadel.de
  2. Sessellift Thale Daten und Bilder (1980–2004), abgerufen am 1. Februar 2012, auf lost-ropeways.de
  3. Technik Sessellift in Seilbahnen Thale Erlebniswelt, abgerufen am 1. Februar 2012, auf seilbahnen-thale.de
  4. Karl Heinrich Huber: Zum Formenschatz der Graniverwitterung und -abtragung im nordwestlichen Waldviertel. In: Fritz F. Steininger (Hg.): Erdgeschichte des Waldviertels. 2. erw. Aufl., Waldviertler Heimatbund, 1999, S. 113–132, hier S. 125f.




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