Der Mount Berlin ist ein Doppelvulkan in der Region Marie-Byrd-Land in Antarktika. Mit einer Höhe von 3478m am Berlin Crater ist er der sechsthöchste der gesamten Antarktis.
Mount Berlin ist der westlichste und mit einem Alter von etwa 2,5Mio. Jahren der jüngste der drei großen Schildvulkane der Flood Range.[1] Er besteht aus einem breiten Schild, aus dem sich in einem Abstand von etwa 3,5Kilometern der Berlin Crater und der Merrem Peak mit ihren etwa zwei Kilometer weiten Calderen erheben. Die Basis ist komplett vom Eis des Westantarktischen Eisschilds bedeckt. Aufgrund von Fumarolen, die entlang des westlichen und nördlichen Kraterrandes am Berlin Crater beobachtet wurden,[2] geht man davon aus, dass der Mount Berlin auch heute noch aktiv ist. An diesen Stellen bilden sich für antarktische Vulkane charakteristische Eistürme.
Die Lavaströme an beiden Kratern und die Ablagerungen vulkanischen Auswurfs im Eis deuten auf mehrere Ausbrüche der Vulkane innerhalb der letzten 100.000 Jahre hin; nach einer Untersuchung nach der 40Ar/39Argon-Methode liegen die letzten ungefähr 10.000 Jahre zurück.[3] Aus der Korngröße der vulkanischen Asche von 17 bis 18mm sowie der weiten Streuung der Körner über 30Kilometer wird geschlossen, dass die Ausbrüche hochexplosiv waren.
Topografische Karte des Mount Berlin und des Mount Moulton (Maßstab 1:250.000) des USGS
Entdeckt wurde der Vulkan während Byrds zweiter Expedition im Zeitraum von November bis Dezember 1934. Er nannte den Berg ursprünglich Mount Hal Flood. Der Name „Flood“ wird nun für die gesamte Bergkette benutzt. Der Berg bekam den Namen „Berlin“ nach Leonard M. Berlin (1908–2004), der die erste Schlittenexpedition dorthin unternahm.
Literatur
W. E. LeMasurier, J. W. Thomson (Hrsg.): Volcanoes of the Antarctic Plate and Southern Oceans. American Geophysical Union, Washington D.C. 1990.
L. Siebert, T. Simkin: Volcanoes of the World: an Illustrated Catalog of Holocene Volcanoes and their Eruptions. Smithsonian Institution, Global Volcanism Program Digital Information Series, GVP-3, ab 2002.
T. I. Wilch, W. C. McIntosh, N. W. Dunbar: Late Quaternary volcanic activity in Marie Byrd Land: Potential 40Ar/39-dated time horizons in West Antarctic ice and marine cores. In: Geological Society of America Bulletin. 111, Nr. 10, 1999, S. 1563–1580, doi:10.1130/0016-7606(1999)111<1563:LQVAIM>2.3.CO;2 (englisch).
Fabio Florindo, Martin Siegert (Hrsg.):Antarctic Climate Evolution (=Developments in Earth and Environmental Sciences. Band8). Elsevier Science, Amsterdam 2008, ISBN 978-0-444-52847-6, Kap10: Alan M. Haywood et al.: Middle Miocene to Pliocene History of Antarctica and the Southern Ocean, S.401–463, doi:10.1016/S1571-9197(08)00010-4 (englisch, online frei verfügbar durch researchgate.net[PDF; 5,6MB]).
Matthew R. Patrick, John L. Smellie:Synthesis A spaceborne inventory of volcanic activity in Antarctica and southern oceans, 2000–10. In: Antarctic Science. Band25, Nr.4, August 2013, ISSN0954-1020, Antarctica and adjacent islands: Mount Berlin, Mount Kauffman, Mount Siple, S.481, doi:10.1017/S0954102013000436 (englisch).
Nelia W. Dunbar et al.:Physical setting and tephrochronology of the summit caldera ice record at Mount Moulton, West Antarctica. In: Geological Society of America Bulletin. Band120, Nr.7–8, Juli 2008, ISSN0016-7606, S.796–812, doi:10.1130/B26140.1 (englisch).
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