Die Latschüelfurgga (vom rätoromanischenlatsch für Schlinge[1]) ist ein 2409mü.M. hoher Gebirgspass im Kanton Graubünden in der Schweiz und verbindet Davos mit Langwies/Arosa im Schanfigg. Touristisch ist die Latschüelfurgga bei Mountainbikern und Wanderern sehr beliebt. Sie ist der bequemste Übergang vom Strelapass nach Arosa. Sie ist ausserdem Teil des Schanfigger Höhenwegs.
Latschüelfurgga
Wegweiser auf der Latschüelfurgga. Im Hintergrund Chüpfenflue (links) und Strela (rechts).
Wegweiser auf der Latschüelfurgga. Im Hintergrund Chüpfenflue (links) und Strela (rechts).
Tritt aufgenommen von der Chüpfenflue. Der Verlauf des Bergweges von Langwies/Arosa zur Latschüelfurgga durch die Felsen ist rot markiert.
Die Latschüelfurgga gehört zur Strelakette, einem Gebirgszug der Plessuralpen. Sie befindet sich zwischen der Chüpfenflue im Norden und dem Wannengrat im Süden und verbindet die zwei Mulden von Vorder Latschüel im Osten und Hinter Latschüel im Westen. Nördlich von Hinter Latschüel befindet sich auf 2326m der Tritt, eine 200m hohe Steilstufe zwischen der Chüpfenflue und der Mederger Flue. Der Bergweg von Langwies/Arosa zur Latschüelfurgga verläuft mitten durch den Tritt. Über den Tritt verläuft die Gemeindegrenze zwischen Davos und Arosa. Die Passhöhe der Latschüelfurgga befindet sich auf Davoser Gemeindegebiet. Häufige Ausgangspunkte zur Latschüelfurgga sind die Schatzalp, Medergen und Sapün.
Versuchsfeld SLF
Gerätschaften des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF auf der Latschüelfurgga.
Das Gebiet Steintälli, Vorder Latschüel, Latschüelfurgga, Hinter Latschüel und Chörbsch Horn dient seit 2006 dem WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF als Versuchsfeld zur Erforschung von Wind und Schneeverfrachtung sowie zur Beantwortung verschiedener Fragestellungen der alpinen Umwelt- und Naturgefahrenforschung.[2]
Zuoberst auf der Passhöhe befindet sich ein abgesperrtes Feld, wo untersucht wird, wie die Vegetation den Prozess der Winderosion beeinflusst.[3] Mit farbigem Quarzsand werden Unterschiede bei Erosion, Transport und Ablagerung von vegetationsbedecktem und – freiem Gelände optisch sicht- und messbar gemacht. Ausserdem werden Temperatur, Feuchtigkeit, Niederschlag, Strahlung, Windgeschwindigkeit und Windrichtung gemessen. Die Kombination der Feldversuche an der Latschüelfurgga und Messungen im Windkanal trägt zu einem besseren Verständnis der Zusammenhänge zwischen Boden, Vegetation, Wind und Schnee im Rahmen der Klimaentwicklung bei.
Das übrige Versuchsgebiet wurde mit insgesamt sieben automatischen Messstationen ausgerüstet, um das Windfeld sowie die Temperatur- und Strahlungsverhältnisse in komplexem alpinen Gelände detailliert zu erfassen.[4] Die Stationen dienen dazu, die Lawinenbildung besser zu verstehen, so dass letztlich präzisere Lawinenprognosen möglich werden. Neben den automatisch erhobenen Daten werden auch intensive Messkampagnen durchgeführt,[5] um die Schneedeckeneigenschaften und deren räumliche Variation zu bestimmen.[6][7][8]
Zugänge
Sommerrouten
Wegweiser auf der LatschüelfurggaGesicherter Wanderweg durch die 200m hohe Steilstufe Tritt, zwischen Sejiboden und der Latschüelfurgga
Die Latschüelfurgga wird oft beim Übergang vom Strelapass nach Arosa begangen.
Chüpfenflue (2658m), 40 Minuten, T4+/L. Der Gratweg ist mit dezenten, roten Punkten markiert.
Strela (2636m), 1 Stunde, T3+/B. Der Gratweg vom Strelasee zur Strela ist in den Wanderkarten noch aufgeführt, jedoch fehlen Markierungen und Wegweiser.
Manfred Hunziker: Ringelspitz/Arosa/Rätikon, Alpine Touren/Bündner Alpen, Verlag des SAC 2010, ISBN 978-3-85902-313-0, S. 382.
Bernard Condrau, Manfred Hunziker: Clubführer, Bündner Alpen, Band I (Tamina- und Plessurgebirge). 4. Auflage. Verlag des SAC, 1988, ISBN 3-85902-048-X, S. 283–284.
Fabian Lippuner, David Coulin: Alpinwandern/Gipfelziele, Graubünden Nord. Verlag des SAC, 2013, ISBN 978-3-85902-341-3, S. 116–119.
Vital Eggenberger: Skitouren Nordbünden. Verlag des SAC, 2008, ISBN 978-3-85902-270-6, S. 153–156.
Landeskarte der Schweiz, Blatt 1196 Arosa, 1:25000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 2011.
Landeskarte der Schweiz, Blatt 1197 Davos, 1:25000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 2011.
Andrea Schorta:Wie der Berg zu seinem Namen kam. Kleines Rätisches Namenbuch mit zweieinhalbtausend geographischen Namen Graubündens. Terra Grischuna Verlag, Chur und Bottmingen/Basel 1988, ISBN 3-7298-1047-2, S.97.
Standorte und Versuchsflächen (Mementodes Originals vom 23. Juli 2014 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.slf.ch. Webseite des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung. Abgerufen am 26. August 2014.
Schutzwirkung von Pflanzen und Mykorrhizapilzen gegen Winderosion (Mementodes Originals vom 3. September 2014 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.slf.ch. Webseite des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung. Abgerufen am 26. August 2014.
Swiss Experiment (Mementodes Originals vom 3. September 2014 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.slf.ch. Webseite des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung. Abgerufen am 26. August 2014.
Schneedeckenvariabilität (Mementodes Originals vom 3. September 2014 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.slf.ch. Webseite des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung. Abgerufen am 26. August 2014.
Erforschung der Schneedeckenstabilität (Mementodes Originals vom 3. September 2014 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.slf.ch. Webseite des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung. Abgerufen am 26. August 2014.
Messung und Modellierung der Schneeverteilung (Mementodes Originals vom 3. September 2014 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.slf.ch. Webseite des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung. Abgerufen am 26. August 2014.
Dynamik der räumlichen Schneehöhenvariabilität auf Alpiner Topographie (Mementodes Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.slf.ch. Webseite des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung. Abgerufen am 26. August 2014.
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