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Die Kaiserjägerstraße (auch: Kaiserjägersträßchen, -weg, -steig, ital.: Strada del Menador; zimbrisch: Las[1]) ist eine zehn Kilometer lange Alpenstraße in der italienischen Provinz Trient und führt von der Valsugana auf die Hochebene von LavaroneLusern.

Kaiserjägerstraße
Eine Kehre der Kaiserjägerstraße
Eine Kehre der Kaiserjägerstraße

Eine Kehre der Kaiserjägerstraße

Himmelsrichtung Nord Süd
Passhöhe 1261 m s.l.m.
Provinz Trient (Region Trentino-Südtirol)
Talorte Caldonazzo / Levico Terme Albergo Monte Rovere
Ausbau Strada provinciale SP 133
Erbaut 1911
Sperre KFZ > 2,5 m hoch / breit; > 3,5 t; Busse
Gebirge Vizentiner Alpen
Besonderheiten Max. 30 km/h (Bergfahrt)
Karte
Kaiserjägerstraße (Italien Nord)
Kaiserjägerstraße (Italien Nord)
Koordinaten 45° 57′ 56″ N, 11° 17′ 41″ O
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Geschichte


Bereits vor Jahrhunderten führte ein Saumpfad, damals „Menatorweg“ genannt, von der Valsugana zur Hochebene von Lavarone – Lusern.[2]

Gedenktafel am Straßenrand. Inschrift: Erbaut von den Pionierabtheilungen des k. und k. 2 u.3 Regiments der Tiroler Kaiser-Jäger.
Gedenktafel am Straßenrand. Inschrift: Erbaut von den Pionierabtheilungen des k. und k. 2 u.3 Regiments der Tiroler Kaiser-Jäger.

Die heutige Straße wurde 1911 als Kriegsstraße von Pionierabteilungen des 2. und 3. Kaiserjägerregiments anstelle eines bereits in den 1870er und 1880er Jahren angelegten Steigs erbaut. Sie diente zunächst zum Heranschaffen des Materials für den Bau der Befestigungswerke im südlich der Straße liegenden Grenzgebiet zwischen Österreich-Ungarn und Italien, der späteren Italienfront.[3] In der Umgebung befinden sich sieben ehemalige österreichische Sperrwerke, die in diesem Zeitraum errichtet wurden. Nur wenige Kilometer entfernt befinden sich beispielsweise das Werk Verle und das heute zum Museum umgebaute Werk Gschwent. Im Ersten Weltkrieg war sie eine der bedeutendsten Nachschubverbindungen der österreichisch-ungarischen Armee für die Versorgung der Front auf den Hochebenen.

Noch in den 1960er Jahren war die Straße durch teils sehr enge Kehren schwierig zu befahren.[3] Anschließend wurde sie zur Strada provinciale erhoben und schrittweise ausgebaut, asphaltiert und mit Randsicherungen versehen.[4][5]


Lage und Umgebung


Die Kaiserjägerstraße, Strada provinciale SP 133, führt von Caldonazzo (bzw. Levico Terme , jeweils auf etwa 500 m s.l.m.) auf den höchsten Punkt der Strecke in der Nähe des Piazzo Alto auf 1261 m s.l.m. Etwa 200 Meter weiter, auf einer Höhe von 1248 m s.l.m., stößt die Straße dann beim Albergo Monte Rovere auf die Strada Statale SS 349 .

Die durchgängig asphaltierte, teils nur einspurige Straße führt dabei über acht eng an den Berghang des Monte Pegolara gebaute Kehren, unter Felsüberhängen und durch zwei kurze, unbeleuchtete Tunnel. Im oberen Bereich der Kaiserjägerstraße liegt ein kleiner Parkplatz mit einem Aussichtspunkt , der einen Panoramablick über die Valsugana mit dem Lago di Caldonazzo und dem Lago di Levico bietet.[6]

Gut zwei Kilometer östlich des oberen Endpunktes befindet sich an der SS 349 der Passo Vezzena (1417 m s.l.m.) .


Verkehr


Verkehrsschilder am oberen Beginn der Kaiserjägerstraße (2011)
Verkehrsschilder am oberen Beginn der Kaiserjägerstraße (2011)

Die interessante Straßenführung, Aussicht und Geschichte macht die Kaiserjägerstraße touristisch bedeutsam; für den Verkehr hat sie ansonsten aber nur lokale Bedeutung. Für die Bewohner von Lusern stellt sie nach wie vor die schnellste Verbindung in die Provinzhauptstadt Trient dar.

Aufgrund der beengten Verhältnisse am Berghang ist die Kaiserjägerstraße für größere KFZ gesperrt. In der Denzel-Skala hat die Straße einen fahrtechnischen Schwierigkeitsgrad von 3.[4]


Bezeichnung


Die Bezeichnung Kaiserjägerstraße wird – ähnlich wie Kaiserjägersteig und Kaiserweg – für mehrere von den österreichischen Kaiserjägern (angeblich) erbaute Wege verwendet.[7] Beispiele für weitere mit dem Ausdruck Kaiserjäger als Eponym benannte Wege sind:


Literatur




Commons: Kaiserjägerstraße – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise und Anmerkungen


  1. Umberto Patuzzi: Unsarne Börtar. Comitato unitario delle linguistiche storiche germaniche in Italia / Einheitskomitee der historischen deutschen Sprachinseln in Italien, Lusern, Italien 2013, ISBN 978-88-85349-71-1, S. 9 (italienisch, deutsch, lusern.it [PDF]).
  2. Ernst Steinicke: Geographischer Exkursionführer: Europaregion, Tirol, Südtirol, Trentino. Spezialexkursionen im Trentino und Ladinien. Geographie, Innsbruck 2005, ISBN 3-901182-36-5.
  3. Kurt Mair: Die Hochstraßen der Alpen. 9. Auflage. Richard Carl Schmidt & Co, Braunschweig 1965, ISBN 3-901182-36-5.
  4. Harald Denzel: Großer Alpenstraßenführer. 22. Auflage. Denzel-Verlag, Innsbruck 2005, ISBN 3-85047-764-9.
  5. Walther Schaumann: Schauplätze des Gebirgskrieges II. Pellegrinopass – Pasubio. S. 43–45.
  6. Kaiserjägersträßchen bei Caldonazzo (Video). In: gaskrank.tv. 3. August 2008, abgerufen am 22. September 2021.
  7. Den Kaiserjägern, die ein normaler Infanterieverband waren, wird in der Sekundärliteratur der Bau mehrerer Straßen zugeschrieben, wozu sie jedoch technisch und wegen der weit verstreuten Dislozierung überhaupt nicht in der Lage waren.
  8. Joachim Gress: Die alte Centa-Straße von Caldonazzo (Loc. Pineta) nach Lavaronne (Virti). In: moesslang.net. Abgerufen am 22. September 2021.
  9. Lagazuoi Kriegssteig, Piccolo Lagazuoi 2778 m (Dolomiten) (Memento vom 17. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)
  10. Paul Werner, Iris Kürschner, Thomas Huttenlocher, Jochen Hemmleb: Klettersteigatlas Alpen. 6. Auflage. Bergverlag Rother, München 2010, ISBN 978-3-7633-8087-9.
  11. Kaiserjägersteig. In: klettersteig.de. Abgerufen am 22. September 2021.



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