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Die Juhöhe nahe der Siedlung Juhöhe im südhessischen Kreis Bergstraße ist ein etwa 371 m ü. NHN[1] hoher und im Odenwald gelegener Gebirgspass der Landesstraße 3120 zwischen Heppenheim und Mörlenbach.

Juhöhe
Himmelsrichtung Nordwest Südost
Passhöhe 371 m ü. NHN
Gemeinden Heppenheim,
(Kreis Bergstraße, Hessen)
Mörlenbach,
(Kreis Bergstraße, Hessen)
Wasserscheide Stadtbach(Weschnitz) Ederbach (Weschnitz)
Talorte Heppenheim
(Bergstraße)
Bonsweiher
(Bergstraße)
Ausbau Landesstraße 3120
Gebirge Odenwald
Karte
Juhöhe (Hessen)
Juhöhe (Hessen)
Koordinaten 49° 37′ 29″ N,  41′ 30″ O

BW

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Blick von Westen zur Siedlung Juhöhe
Blick von Westen zur Siedlung Juhöhe
Östliche Ortseinfahrt von Juhöhe
Östliche Ortseinfahrt von Juhöhe

Während der Pass zu Heppenheim gehört, zählt die nahe davon gelegene Siedlung Juhöhe zum Mörlenbacher Ortsteil Bonsweiher.


Geographie



Lage


Die Juhöhe liegt im Naturpark Bergstraße-Odenwald etwa 100 m nördlich der Grenze von Hessen zu Baden-Württemberg, 300 m nordwestlich der Mörlenbacher Siedlung Juhöhe und 1,7 km (jeweils Luftlinie) nordöstlich der Dorfkirche des Heppenheimer Ortsteils Ober-Laudenbach, der als hessische Exklave von baden-württembergischen Gebiet umgeben ist. Sie befindet sich zwischen der Kohlplatte (ca. 345 m) im Norden, dem Zigeunerkopf (359,5 m) im Ostnordosten, dem Großen Köpfchen (376,2 m) im Südsüdosten und dem Steinkopf (402,1 m) im Westen.


Naturräumliche Zuordnung


Die Juhöhe gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Odenwald, Spessart und Südrhön (Nr. 14) in der Haupteinheit Vorderer Odenwald (145) zur Untereinheit Juchhöh-Odenwald (145.2).


Fließgewässer


Aus Passnähe in Richtung Nordwesten fließt der Stadtbach, nach Südosten der Ederbach und nach Südwesten Zuflüsse des Laudenbachs; sie alle speisen die Weschnitz, wobei das Wasser des Laudenbachs diese über den künstlich angelegten Schwalbenzahl-Graben erreicht. Zudem verläuft aus Passnähe etwa nach Westen der Stadtbach-Zufluss Erbach.


Passhöhe


Die Juhöhe liegt auf 371 m[1] Passhöhe. Etwa 700 m Luftlinie östlich des Gebirgspasses liegt an dem Fahrweg Auf der Juhöhe eine 359,9 m[2] hohe Stelle, worauf sich die oft genannte Höhe von rund 360 m beziehen dürfte. Seltener werden 366 m[3] und 362 m[4] Höhe genannt, was sich aber auf Stellen in der Mörlenbacher Siedlung Juhöhe bezieht.


Geologie


Die Juhöhe liegt im Bergsträßer Odenwald, der sich als westlicher Teil des Kristallinen Odenwaldes von Darmstadt bis Heidelberg erstreckt. Zwischen Heppenheim und Weinheim besteht der Höhenrücken im Wesentlichen aus dem Granodiorit des →Weschnitzplutons, der im Unterkarbon vor etwa 333 bis 329 Mio. Jahren mit der variszischen Gebirgsbildung entstand. Bei diesen tektonischen Prozessen rissen immer wieder in den Gesteinsmassen Spalten auf, in welche Schmelzen eindrangen und dort zu Ganggesteinen auskristallisierten, beispielsweise die Kersantit-Gänge auf der Juhöhe (Steinmauer nordwestlich des Steinkopfes).

Viele Millionen Jahre später entstanden im Tertiär die Granit-Felsburgen auf der Juhöhe: Das warmfeuchte Klima förderte die Verwitterung und die Bäche der Weschnitz-Seitentäler bei Mörlenbach, wie der Ederbach, schnitten sich tief ins Gelände ein und „zersägten“ die Bergmassive. Deren oberen Partien auf dem Höhenrücken der Juhöhe zerrissen in Blöcke, die anschließend durch chemische Verwitterung abgerundet wurden (Wollsackverwitterung).


Geschichte


Die ältesten menschlichen Spuren im Gebiet der Juhöhe reichen vermutlich zurück in die Jungsteinzeit. In den Jahren 1892, 1903 und 1928 öffneten Archäologen in der Nähe des Steinkopfes vier mit Steinkränzen eingefasste Hügelgräber und entdeckten kugelförmige Vorratsgefäße, Becher aus Ton mit Schnurverzierungen, Steinbeile und Messer aus Feuerstein. Sie ordneten die Funde den Schnurkeramikern zu, die etwa von 2500 bis 1800 v. Chr. lebten.[5] Umstritten ist allerdings, ob sich ihre Siedlung auf dem Berg oder in einem zur Bergstraße hin orientierten Tal befand. Ebenso ungesichert ist die Datierung von, in der Nähe der Gräber gefundenen, Schlacken einer Kupferschmelze.


Natur- und Kulturdenkmäler


Dieser Opferstein ist Teil einer Granodioritfelsengruppe mit durch Verwitterung entstandenen Linien und Höhlungen.
Dieser Opferstein ist Teil einer Granodioritfelsengruppe mit durch Verwitterung entstandenen Linien und Höhlungen.
Eines der vier jungsteinzeitlichen Hügelgräber am Steinkopf
Eines der vier jungsteinzeitlichen Hügelgräber am Steinkopf

Wanderwege


Markierte Wanderwege führen von den Parkplätzen An der Lee, Hölzerne Hand, Frauenhecke (Wander- und Radkarte Nr. 8 des Naturparks Bergstraße-Odenwald): Bergstraße-Weschnitztal zu den Natur- und Kulturdenkmälern (s. o.).

Wald- und Höhenwege verbinden die Juhöhe mit den Ausflugszielen Bonsweiher (Teichanlage im Unerts), Waldsee bei Klein-Breitenbach (teilweise Kunstweg Mörlenbach), Kreiswald und Albersbach (teilweise Obstwiesen Lehrpfad). Auf dem Gebirgskamm nach Süden mit Ausblicken ins Weschnitztal bzw. die Rheinebene und vorbei an den Natur- und Kulturdenkmälern am Kreuzberg erreicht man den Waldner-Turm bzw. Balzenbach.


Literatur




Commons: Juhöhe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Topographische Karte Lindenfels 6318, M = 1:25.000 (TK 25), Hrsg. Hessisches Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation
  2. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  3. Odenwald, offizielle Karte des Odenwaldklubs, Ravenstein Wanderkarte, Bl. 910, 37. Auflage, M = 1:100.000, Hrsg. Ravenstein Geographische Verlagsanstalt und Druckerei GmbH, Frankfurt am Main, 1964
  4. Naturpark Odenwald, Bergstraße und Neckartal, Wanderkarte mit Wanderwegen des Odenwaldklubs, Bl. RV 14, M = 1:100.000, Hrsg. Reise- und Verkehrsverlag Stuttgart (RV; geographisch-kartographisches Institut und Landkartenverlag)
  5. Fasziniert von ersten Siedlungshinweisen (Memento vom 22. Dezember 2013 im Webarchiv archive.today), vom 29. Juli 2010, auf echo-online.de
  6. s. Wagner, 1983, Bild S. 59
  7. YouTube-Video zum Lehrpfad zu den Hügelgräbern und mit den beiden Informationstafeln
  8. s. Wagner, 1983, Bild S. 559
  9. s. Wagner, 1983, Bild S. 222
  10. s. Wagner, 1983, Bild S. 223
  11. Krausnick, Michael: Beruf: Räuber. Vom schrecklichen Mannefriedrich und den Untaten der Hölzerlips-Bande. Rowohlt Verlag, Reinbek 1978 und Beltz Gelberg Verlag, Weinheim 1990.
  12. Preuss, Dieter und Peter Dietrich: Hölzerlips (Bericht vom poetischen Leben der Vaganten und Wegelagerer auf dem Winterhauch, besonders aber vom Aufstieg des Kastenkrämers Hölzerlips zum Odenwälder Räuberhauptmann). Ravensburg 1986.
  13. s. Wagner, 1983, Bild S. 336



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