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Die Black Hills (deutsch Schwarze Berge, Lakota Paha Sapa oder He Sapa)[1] sind ein Gebirgszug im Westen des US-amerikanischen Bundesstaats South Dakota, der bis ins nordöstliche Wyoming hineinreicht. Er liegt isoliert im östlichen Vorland der Rocky Mountains am Westrand der Great Plains und weist eine von der Umgebung abweichende Fauna und Flora auf. Eine Unterart des Junko kommt beispielsweise nur hier vor und in den Wäldern sind Küsten-Kiefern, Weiß-Fichten und Biegsame Kiefern zu finden.[2] Auf Grund der dichten Nadelwaldbestände sind hier Vogelarten wie Kiefernhäher, Fichtenkreuzschnabel und Indianergoldhähnchen beheimatet.

Black Hills
Blick auf die Nordostseite des Black Elk Peak, im Vordergrund der Horsethief Lake
Blick auf die Nordostseite des Black Elk Peak,
im Vordergrund der Horsethief Lake

Blick auf die Nordostseite des Black Elk Peak,
im Vordergrund der Horsethief Lake

Höchster Gipfel Black Elk Peak (2208 m)
Lage South Dakota, Wyoming (USA)
Black Hills (USA)
Black Hills (USA)
Koordinaten 44° 0′ N, 104° 0′ W
p1
p5
Das Pactola Reservoir in den Black Hills im Juni 2004
Das Pactola Reservoir in den Black Hills im Juni 2004

Die Black Hills erstrecken sich zwischen 43°30' und 45° nördlicher Breite sowie 103° und 105° westlicher Länge. Der im Kartenbild annähernd elliptische Gebirgszug ist etwa 160 km lang und bis zu 96 km breit. Seine Längsachse verläuft in nord-südlicher Richtung. Die Basis der Black Hills liegt in 760 bis 900 m Höhe. Der höchste Punkt ist der Black Elk Peak mit 2.208 m im Süden des Gebirges.

Im 19. Jahrhundert wurden in den Black Hills beträchtliche Goldvorkommen entdeckt. Auch Blei, Eisen, Uran sowie Salz, Erdöl und Kohle kommen in den Black Hills bzw. in ihrem Umland vor.


Geschichte


Die Black Hills gelten den Lakota-Sioux als heilige Berge. Zudem stellen sie den Gegenstand zahlreicher Mythen der Lakota dar. Noch heute besuchen einige Stammesangehörige die spirituellen Orte in den Bergen, um ihre Religion auszuüben. Im Vertrag von Fort Laramie 1868, den die US-Regierung mit den Lakota-, Cheyenne- und Arapaho-Indianern abschloss, wurden den drei Völkern das Sioux-Reservat zugesprochen und die Black Hills den Lakota als exklusives Jagdgebiet zugesichert. Eine nach dem Vertrag illegale Expedition unter George Armstrong Custer erkundete 1874 die Black Hills und fand in den Bergen Gold. Nach den Goldfunden versuchte die Regierung die Lakota zu einer Abtretung der Bergkette zu bewegen, allerdings ohne Erfolg. Goldsucher drangen rechtswidrig in das Gebiet ein, es entwickelte sich ein Goldrausch. Konflikte im Winter 1875/76 führten zum erneuten Einsatz Custers und des 7. Kavallerie-Regiments und der Schlacht am Little Bighorn im Juni 1876. Nach der endgültigen Niederlage der Indianer im Herbst desselben Jahres wurden 1877 das große Sioux-Reservat zerschlagen und den Lakota die Black Hills entzogen.

Ein Prozess der Lakota aus dem Jahr 1921 dauerte bis 1980, als der Supreme Court in der Entscheidung United States v. Sioux Nation of Indians, 448 U.S. 371 (1980)[3] die Maßnahme als Enteignung einstufte und den Lakota 105 Millionen Dollar als Entschädigung zusprach.[4] Obwohl das Lakota-Reservat zu den ärmsten Regionen der Vereinigten Staaten gehört, nahm die Vertretung des Volkes die Zahlung nicht an, sondern verlangt bis heute die Rückgabe der Berge. Die Gelder waren bis 2007 durch Zinsen auf über $750 Millionen angewachsen.[5]

Ein Gesetzentwurf des demokratischen Senators von New Jersey, Bill Bradley, aus der Mitte der 1980er Jahre wollte den Lakota ein rundes Sechstel der Berge zusprechen, die im Bundesbesitz verblieben waren. Er scheiterte schon im Vorfeld des formalen Verfahrens an unterschiedlichen Vorstellungen von Seiten der Lakota.[5]


Tourismus


Die Needles genannten Granitklippen südlich des Black Elk Peak sind ein beliebtes Ziel für Klettersportler
Die Needles genannten Granitklippen südlich des Black Elk Peak sind ein beliebtes Ziel für Klettersportler

Bekannteste Touristenattraktion in den Black Hills sind die vier riesigen steinernen Präsidentenköpfe des Mount Rushmore National Memorials östlich des Black Elk Peak. Ein ähnliches Projekt, das Crazy Horse Memorial, entsteht auf der anderen Seite des Black Elk Peak. Beide Projekte zogen den Unmut der Lakota auf sich, entweihen sie doch die ihnen heiligen Black Hills.

In den Black Hills liegen weiterhin der Custer State Park, in dem erfolgreich wieder Dickhornschafe angesiedelt worden sind, und zwei Höhlensysteme herausragender Bedeutung, der Wind-Cave-Nationalpark und das Jewel Cave National Monument. In der Region um diese Höhlensysteme wurden auch wieder erfolgreich Wapiti eingeführt, die zwischenzeitlich durch europäische Siedler ausgerottet worden waren.[6] Der Monolith Devils Tower National Monument liegt im Nordwesten des Gebirges. Die Teile der Berge in Bundesbesitz sind großteils als Black Hills National Forest ausgewiesen, einem Nationalforst.

Der Ort Custer war die erste Goldgräbersiedlung in den Black Hills. Die Stadt Deadwood ist Schauplatz der gleichnamigen TV-Serie von HBO.

Sturgis ist bekannt für die jährliche Sturgis Motorcycle Rally, die mit etwa einer halben Million Besuchern eine der größten Motorradveranstaltungen der Welt ist.


Literatur




Commons: Black Hills – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. paha bedeutet Hügel, he bedeutet Berg, sapa bedeutet schwarz
  2. Paul A. Johnsgard: Great Wildlife of the Great Plains. University Press of Kansas, 2003, ISBN 0-7006-1224-6, S. 137
  3. UNITED STATES v. SIOUX NATION OF INDIANS, 448 U.S. 371 (1980) – findlaw.com
  4. Frank Pommersheim: Broken Landscape: Indians, Indian Tribes, and the Constitution. Oxford University Press, 2009, ISBN 9780195373066, S. 75
  5. Tim Giago: The Black Hills: A Case of Dishonest Dealings. Huffington Post, 3. Juni 2007
  6. Paul A. Johnsgard: Great Wildlife of the Great Plains. University Press of Kansas, 2003, ISBN 0-7006-1224-6, S. 137

На других языках


- [de] Black Hills

[en] Black Hills

The Black Hills (Lakota: Ȟe Sápa; Cheyenne: Moʼȯhta-voʼhonáaeva; Hidatsa: awaxaawi shiibisha[1]) are a small and isolated mountain range rising from the Great Plains of North America in western South Dakota and extending into Wyoming, United States.[2] Black Elk Peak (formerly known as Harney Peak), which rises to 7,244 feet (2,208 m), is the range's highest summit.[3] The Black Hills encompass the Black Hills National Forest. The name "Black Hills" is a translation of the Lakota Pahá Sápa. The hills are so called because of their dark appearance from a distance, as they are covered in evergreen trees.[4]

[es] Colinas Negras

Las Colinas Negras[1][2] (Black Hills en inglés) son un grupo de montañas del oeste de Dakota del Sur y el noreste de Wyoming (Estados Unidos). Ocupan cerca de 15 540 km², encontrándose entre los ríos Cheyenne y Belle Fourche, y se elevan a un máximo de 2207 m en el pico Harney.

[fr] Black Hills

Les Black Hills ou collines Noires[1],[2] (Pahá Sápa en lakota et Moˀȯhta-voˀhonáaeva en cheyenne) sont une chaîne de montagnes située dans la partie occidentale de l'État américain du Dakota du Sud et l'extrémité orientale du Wyoming, dont le point culminant est le pic Black Elk (2 207 m). Le nom de Black Hills, traduit littéralement du Lakota, vient du fait qu'elles apparaissent sombres quand on les observe d'une certaine distance, du fait de leur couverture arborée[3]. Cette région touristique est réputée pour son cadre agréable, mais aussi pour l’un des monuments américains les plus connus, le mont Rushmore.

[it] Black Hills

Le Black Hills (Pahá Sápa in Lakota, Moʼȯhta-voʼhonáaeva in lingua cheyenne, letteralmente in italiano "Colline Nere") sono una catena montuosa degli Stati Uniti d'America, che si estende dal Dakota del Sud fino al Wyoming. Il loro nome deriva dalla traduzione del termine Pahá Sápa in lingua Lakota. Le colline erano chiamate così a causa della fitta vegetazione che le faceva apparire di colore scuro in lontananza.

[ru] Блэк-Хилс

Блэк-Хилс (англ. Black Hills — «Чёрные холмы») — горы[2][3] (хребет[4]), расположенные в северной части Великих равнин на Среднем Западе США, в юго-западной части штата Южная Дакота и северо-восточной части штата Вайоминг. Самой высокой точкой массива является гора Харни-Пик (2208 м).



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