Die Uschakow-Insel (russischОстров Ушакова / Ostrow Uschakowa) ist eine zu Russland gehörende, 324km² große[1] isolierte Insel im Nordpolarmeer. Sie liegt in der nördlichen Karasee auf halbem Wege zwischen Franz-Josef-Land im Westen und Sewernaja Semlja im Osten. Administrativ gehört sie zum Rajon Taimyrski (Dolgano-Nenezki) der Region Krasnojarsk. Die nächstgelegene Landmasse ist die einsame Wiese-Insel, 140km weiter südlich.
Uschakow-Insel
Umrisse der Uschakow-Insel Umrisse der Uschakow-Insel
Die Oberfläche der Uschakow-Insel wird vollständig von einer Eiskappe bedeckt, deren größte Höhe 294m beträgt.[2] Der darunterliegende Felsen ist flach und liegt teilweise unterhalb des Meeresspiegels. Den Rand des Eises bildet ein 20 bis 30Meter hohes, steil ins Meer abfallendes Kliff.[3] Zwischen 1950 und 2000 hat die Fläche der Eiskappe – und damit der Insel – um zwei Quadratkilometer ab-, das Volumen des Eises aber von 35 auf 38Kubikkilometer zugenommen. Die durchschnittliche Eisdicke wuchs in dieser Zeit von 107 auf 118Meter an.[1]
Infolge ihrer extremen nördlichen Lage ist das die Uschakow-Insel umgebende Meer im Winter mit Packeis und auch während des kurzen Sommers mit Eisschollen bedeckt. Die jährliche Anzahl an Tagen mit einer positiven Lufttemperatur ist nicht höher als 30. Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge beträgt 200mm in 50m Höhe und 350 bis 400mm am höchsten Punkt der Eiskappe.[3]
Geschichte
Die Insel wurde erst 1935 entdeckt, als die wenigen restlichen unbekannten Bereiche der nördlichen Karasee durch eine Expedition unter der Leitung des sowjetischen Polarforschers, Kartografen und Ozeanologen Georgi Uschakow mit dem Eisbrecher Sadko erforscht wurden. Sie wurde nach Uschakow benannt. Von 1954 bis zum Ende der 1980er Jahre gab es auf der Uschakow-Insel eine Polarstation. Die erste Überwinterung auf der Insel wurde von 1954 bis 1955 durchgeführt. Im Jahr 2001 waren von der Station nur noch zwei Häuser zu sehen, die teilweise ins Eis eingesunken waren, eines bereits bis zum Dach.[4]
Aleksey I. Sharov, Roland Pail, Roland Perko, Daniel Rieser, Florian Heuberger, Christoph Gisinger: Variations of the Arctic Ice-Snow Cover in Nonhomogeneous Geopotential (PDF; 660kB). In: Proc. ESA Living Planet Symposium, Bergen, Norwegen 28. Juni – 2. Juli 2010 (ESA SP-686, Dezember 2010, englisch)
V. V. Bogorodsky, C. R. Bentley, P. E. Gudmandsen: Radioglaciology, D. Reidel, Dordrecht 1985, ISBN 978-94-010-8830-5, doi:10.1007/978-94-009-5275-1, S.5 (englisch)
Andrey F. Glazovskiy: Russian Arctic, Kap. 2.7 in: Jacek Jania, Jon Ove Hagen (Hrsg.): Mass Balance of Arctic Glaciers (PDF; 132kB), IASC Report No. 5, Sosnowiec-Oslo 1996.
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