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St. Vincent (englisch Saint Vincent) ist eine Insel in der Karibik. St. Vincent war auch der Name der britischen Kolonie, deren Hauptinsel die Insel St. Vincent war und die unter dem geänderten Namen St. Vincent und die Grenadinen unabhängig wurde.

St. Vincent
Gewässer Karibisches Meer
Inselgruppe Inseln über dem Winde
Geographische Lage 13° 15′ N, 61° 12′ W
Lage von St. Vincent
Lage von St. Vincent
Fläche 346 km²
Höchste Erhebung Soufrière
1220 m
Einwohner 124.518 (2005)
360 Einw./km²
Hauptort Kingstown
Karte von St. Vincent
Karte von St. Vincent
Karte von St. Vincent


Geografie


Kingstown, St. Vincent, 1890
Kingstown, St. Vincent, 1890

St. Vincent gehört zu den Windward Islands, die Teil der Inseln über dem Winde sind. Südlich von St. Vincent erstrecken sich die Grenadinen, am nächsten liegt die 14 km entfernte Insel Bequia. Nördlich liegt St. Lucia, südlich Grenada und ungefähr 180 km östlich Barbados.

Die größte Stadt ist die Hauptstadt Kingstown mit 16.416 Einwohnern (Stand 2012). Weitere Orte sind Adelphi, Georgetown, Byera, Barrouallie und Owia.

St. Vincent hat ein mit Urwald bedecktes Gebirge (Bonhomme) (die höchste Erhebung der Insel ist der aktive Vulkan Soufrière mit einer Höhe von 1220 m), zahlreiche Bäche und ein angenehmes Klima.

Die Insel ist 346 km² groß, es werden hauptsächlich Bananen, Zuckerrohr, Baumwolle, Kokosnüsse und Pfeilwurz[1] angebaut.

Kfz-Kennzeichen ist WV. Eine Fähre verkehrt regelmäßig zwischen der Hauptstadt Kingstown und der Nachbarinsel Bequia. Die Insel hat einen Flughafen mit dem IATA-Flughafencode SVD.


Geschichte


Die erste Besiedelung erfolgte durch die Arawak, gefolgt von den Kariben. Die ersten Afrikaner erreichten 1635 die Inselgruppe, als bei St. Vincent zwei englische Sklavenschiffe im Sturm Schiffbruch erlitten. Eine große Zahl der Afrikaner konnten sich aus den Wracks befreien und fliehen, sie wurden von den Inselkariben (Kalipona) aufgenommen und vermischten sich mit ihnen. Es entstand eine Volksgruppe, die schwarze Kariben (und später Garifuna) genannt wurde, die es im Spannungsfeld zwischen England und Frankreich immer wieder schaffte, unabhängig zu bleiben.

Die Insel war zwischen den Großmächten England und Frankreich aufgeteilt, bevor sie 1783 im Vertrag von Versailles Teil des Vereinigten Königreichs wurde.

William Bligh, ehemaliger Kommandant der Bounty, brachte am 24. Januar 1793 mit der HMS Assistance die Brotfrucht aus dem Pazifik auf die Insel. Diese wurde in der Karibik benötigt, da durch die Auseinandersetzungen des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges von (1775–1783) billige Weizenlieferungen aus Nordamerika ausblieben und Plantagenbetreiber der ganzen Region nach einem neuen billigen Grundnahrungsmittel für ihre Sklaven suchten.

Mit der Ausbreitung der Sklavenwirtschaft auf den Zuckerrohrplantagen wurden die Garifuna von den Kolonisten argwöhnisch betrachtet, stellten sie doch ein Beispiel freier Schwarzer dar. Zwischen den Briten auf der einen und Garifuna sowie Franzosen auf der anderen Seite kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen (Karibenkrieg), die 1796 mit der vollkommenen Niederlage der Garifuna und Franzosen endeten. Die besiegten Garifuna wurden zunächst auf die nahegelegene Insel Baliceaux deportiert, anschließend auf die Insel Roatán vor der honduranischen Küste umgesiedelt.

1871 wurde St. Vincent in die Kronkolonie der Windward Islands eingegliedert. Von 1958 bis 1962 gehörte St. Vincent zur kurzlebigen Westindischen Föderation. 1979 wurde der Staat St. Vincent und die Grenadinen unabhängig, blieb jedoch im Commonwealth.

Der bis heute aktive Vulkan La Soufrière sorgte mit seinen Ausbrüchen nicht nur für fruchtbaren Böden, er war auch der Ausgangspunkt für Naturkatastrophen mit zum Teil erheblich Sach- und Personenschäden. Bei dem Ausbruch 1902 starben etwa 1600 Menschen, beim Ausbruch 1979 kamen, dank rechtzeitiger Evakuierungen keine Menschen zu Schaden, auch im aktuellen Aktivitätszeitraum seit Dezember 2020 konnte die Bevölkerung dank der Vorhersagen rechtzeitig vor dem Ausbruch gewarnt und evakuiert werden, bevor der Vulkan am 10. April 2021 ausbrach.[2] Inselbewohner wurden teilweise mit Hilfe von Kreuzfahrtschiffen der Reedereien Royal Caribbean International und Carnival Cruise Line auf benachbarte Inseln gebracht.[3]


St. Vincent als Filmkulisse


St. Vincent war einer der Drehorte für Fluch der Karibik. Man ließ zusätzliche Bootsstege und Gebäude fertigen, die für die Dreharbeiten als Szenerie nötig waren, und stellte mehrere 100 Einheimische für Hilfsarbeiten ein.[4]


Söhne und Töchter



Literatur



Einzelnachweise


  1. Hans-Dieter Haas: Die karibischen Inseln. Bevölkerungsentwicklung, Ressourcenerschließung und Tragfähigkeit. In: Helmut Nuhn (Hrsg.): Krisengebiet Mittelamerika. Interne Probleme, weltpolitische Konflikte. Westermann, Braunschweig 1985, ISBN 3-07-508866-8, S. 267–283, hier S. 272.
  2. Insel wird wegen Vulkanausbruch evakuiert. reiseuhu, abgerufen am 20. Juni 2021.
  3. Menschen flüchten vor Vulkanausbruch. buisnessinsider, abgerufen am 20. Juni 2021 (englisch).
  4. Making of Pirates of the Caribbean: The Curse of The Black Pearl. Abgerufen am 20. Juni 2021.

На других языках


- [de] St. Vincent

[en] Saint Vincent (Antilles)

Saint Vincent is a volcanic island in the Caribbean. It is the largest island of the country Saint Vincent and the Grenadines and is located in the Caribbean Sea, between Saint Lucia and Grenada. It is composed of partially submerged volcanic mountains. Its largest volcano and the country's highest peak, La Soufrière, is active,[1] with the latest episode of volcanic activity having begun in December 2020 and intensifying in April 2021.[2]

[es] Isla de San Vicente (San Vicente y las Granadinas)

San Vicente (en inglés, Saint Vincent) es una isla volcánica en el mar Caribe, que a pesar de tener solo 345 km² es el territorio más extenso del país de San Vicente y las Granadinas. Está ubicada entre Santa Lucía y Granada. Está formada por montañas volcánicas parcialmente sumergidas.

[fr] Saint-Vincent (île)

L'île de Saint-Vincent est la principale île de Saint-Vincent-et-les-Grenadines.

[it] Saint Vincent (isola)

L'isola di Saint Vincent, nota in italiano anche come San Vincenzo[1][2], situata nel Mar dei Caraibi tra l'isola di Saint Lucia e Grenada, è l'isola principale dello Stato di Saint Vincent e Grenadine. Prevalentemente montuosa, il suo punto più alto corrisponde alla cima del vulcano La Soufrière, la cui penultima eruzione risaleva al 1979[3]. Il 9 aprile 2021 il centro di monitoraggio caraibico UWISeismic, dell’Università delle Indie Occidentali comunica l'inizio dell’eruzione del vulcano. Il primo ministro di Saint Vincent e Grenadine, Ralph Gonsalves, dichiara nella stessa giornata lo stato di allarme ed ha ordinato l’evacuazione di circa 7.000 persone dalla parte settentrionale dell’isola per la «portata potenzialmente disastrosa» dell’eruzione.[4]

[ru] Сент-Винсент (остров)

Сент-Винсент (англ. Saint Vincent) — вулканический остров в Карибском море в составе Наветренных островов (архипелаг Малые Антильские острова). Самая большая часть государства Сент-Винсент и Гренадины. Располагается между островами Сент-Люсия (отделен проливом Сент-Винсент) и Бекия. Площадь 344 км².



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