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Das Minerve-Riff (französisch Recif de la Minerve), anderer Name Ebrill Reef, alter Name Bertero Island, ist ein Korallenriff im Südostpazifik, das geografisch zum Tuamotu-Archipel gezählt wird. Politisch gehört das Seegebiet zu Französisch-Polynesien. Das Minerve-Riff sollte nicht verwechselt werden mit den Minerva-Riffen, die zum Königreich Tonga gehören.

Recif de la Minerve
(Ebrill Reef)
Gewässer Pazifischer Ozean
Archipel Tuamotu-Archipel
Geographische Lage 22° 40′ S, 133° 30′ W
Minerve-Riff (Französisch-Polynesien)
Minerve-Riff (Französisch-Polynesien)
Anzahl der Inseln 0
Hauptinsel ---
Landfläche 0 ha
Lagunenfläche 240 km²
Einwohner unbewohnt
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Auf modernen Karten wird die Position mit 22° 40' südlicher Breite und 133° 30' westlicher Länge angegeben. Die Entfernung zur nächsten bewohnten Insel, dem südwestlich gelegenen Mangareva, beträgt rund 150 km. Das Riff liegt 14 m unter dem Meeresspiegel und erstreckt sich in Ost-West-Richtung über rund 50 km. Nur in Ostnordost ragt ein überfluteter Fels ein wenig über die Wasseroberfläche.[1]

Wahrscheinlich handelt es sich um dieselbe Formation, die am 1. März 1829 von dem belgischen Kaufmann, Abenteurer, Diplomaten und Reiseschriftsteller Jacques-Antoine Moerenhout auf seiner ersten Pazifik-Reise mit dem Schoner Volador entdeckt wurde. Er nannte sie „Bertero Island“ nach dem italienischen Arzt und Botaniker Carlo Bertero (1789–1831), mit dem er befreundet war.[2]

Moerenhout hielt den sichtbaren Teil seiner Entdeckung für das vorgelagerte Korallenriff eines Atolls oder einer Insel und schreibt dazu:

„Am 1. März 1829, drei Tage nachdem wir Pitcairn verlassen hatten, sahen wir eine Insel, von der wir glaubten, es sei „Lord Hood“ [Marutea Sud]. Deren Anblick machte großen Eindruck auf mich, aber bald erkannten wir unseren Irrtum. Das Erscheinungsbild der Insel, die wir sahen, war wirklich schrecklich. Die See rollte in fürchterlichen Brechern darüber, die noch anwuchsen, als sie auf die Landmasse trafen und dann brachen sie sich am Riff mit einer Gewalt, die alles in Gischt verwandelte, so dicht, als fielen Schneeflocken vom Himmel. Es schien, als würde sich alles in Dampf auflösen. Um dieses Spektakel nachvollziehen zu können, muss man es selbst erlebt haben. Ich habe so etwas in diesen Gewässern vorher noch nicht gesehen und ich glaube, selbst der Kapitän, gewohnt solche Gefahren einzuschätzen, würde es ohne die größte Not nicht wagen, in die Nähe zu steuern. Die Insel liegt bei 22° S. lat. und 153° 50′ W. long. Es ist offensichtlich eine Neuentdeckung. Ich nannte sie „Bertero Island“ in Erinnerung an einen berühmten Botaniker, der auf der Rückreise starb, nachdem er mich nach Tahiti begleitet hatte.“

Jacques-Antoine Moerenhout

Die Sailing Directions von 2017 geben als Position des Bertero-Riffes, das dort als „zweifelhaft“ eingestuft wird, mit 22° 02‘ Süd 133° 28‘ West an, was nahe der Position des Minerve-Riffes liegt, jedoch nicht exakt damit übereinstimmt.[3]

Auf dem Weg von der südamerikanischen Küste nach Tahiti versuchte das britische Forschungsschiff HMS Alert im Juli 1880 das Minerve-Riff aufzufinden, das nach den damaligen Seekarten angeblich etwa 60 Seemeilen (111 km) nordöstlich von Mangareva liegen sollte. Obwohl Kapitän Sir George Nares, wie er angibt, „viel Zeit bei der Suche verbrachte“, konnte er die Felsen nicht auffinden.[4]

Den Namen „Ebrill Reef“ erhielt die Formation von dem britischen Sandelholz- und Perlenhändler Thomas Ebrill, der 1833 mehrere Inseln im Tuamotu-Archipel wiederentdeckte.[5]


Einzelnachweise


  1. National Geospatial-Intelligence Agency: Sailing directions Pacific Islands, Bathesda (MD) 2010, S. 12
  2. Arthur R. Borden: Travels to the Islands of the Pacific Ocean, Lanham (MD) 1993 (englische Übersetzung von Jacques-Antoine Moerenhout: Voyages aux îles du Grand Océan), S. 77
  3. National Geospatial-Intelligence Agency: Sailing Directions Pacific Islands. Springfield (VA) 2017, S. 15
  4. Report on the zoological collections made in the Indo-Pacific Ocean during the voyage of H.M.S. 'Alert' 1881-2, London 1884
  5. John Dunmore: Who´s who in Pacific Navigation, Honolulu 1991, S. 95





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