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Der Kehrwieder (plattdeutsch Kehrwedder) ist eine der ehemaligen Inseln im Hamburger Stadtgebiet (der westliche Teil der historischen Speicherstadt) und gehört zum Stadtteil HafenCity. Geographisch liegt er im Stromspaltungsgebiet der Niederelbe und ist der nördliche Grasbrook. 1532 wurde er zusammen mit der Nachbarinsel Wandrahm in die befestigte Stadt einbezogen.

Kehrwieder am Binnenhafen, mit Blick auf die Brooksbrücke und St. Katharinen, kurz vor dem Abriss, Zeichnung von Johann Theobald Riefesell, 1884
Kehrwieder am Binnenhafen, mit Blick auf die Brooksbrücke und St. Katharinen, kurz vor dem Abriss, Zeichnung von Johann Theobald Riefesell, 1884
Blick durch das Kehrwiederfleet auf die Wache der Hafenpolizei an der Kehrwiederspitze
Blick durch das Kehrwiederfleet auf die Wache der Hafenpolizei an der Kehrwiederspitze

Der Kehrwieder ist durch den Binnenhafen und den Zollkanal von der Altstadt getrennt, die Abgrenzung zum ehemaligen Hafengebiet verläuft über die Straße Am Sandtorkai. Vom Wandrahm wird sie getrennt durch das Kleine Fleet bei der Kannengießerbrücke und der Pickhubenbrücke. Die Niederbaumbrücke, die Brooksbrücke und die Fußgängerbrücken Kehrwiedersteg und Kibbelsteg über den Zollkanal stellen die Verbindung zur Altstadt her.


Namensherkunft


Poetisch wird berichtet, der Name hätte seinen Ursprung darin, dass hier die Hamburger und vor allem Hamburgerinnen die zur See fahrenden Männer mit dem Wunsch „Kehr wieder!“ verabschiedet haben, da die Kehrwiederspitze an der Ausfahrt aus dem Hafen in die Elbe hinein lag. Tatsächlich aber ist der Name Kehrwieder in Norddeutschland eine Bezeichnung für eine Sackgasse, und auf dieser schmalen Insel musste man vor dem Bau der Niederbaumbrücke (1880) wieder umkehren, zurück bis zur Brooksbrücke.


Geschichte


Blick auf den Kehrwieder, 1883
Blick auf den Kehrwieder, 1883

Ab dem 16. Jahrhundert wuchs das Kehrwiederviertel direkt am Stadtwall, heute Am Sandtorkai, zu einem Arbeiter- und Handwerkerquartier mit teils enger Gängeviertelbebauung heran. Dem Kehrwieder vorgelagert war die Bastion Georgius. Für den Bau der Speicherstadt wurden die Bewohner ab 1882 zwangsumgesiedelt und das gesamte Wohnviertel niedergelegt. Durch die Entfestigung der Stadt Anfang des 19. Jahrhunderts, die Anlage des Sandtorhafens mit dem Ausbau des Sandtorhöfts 1866 (dort steht heute das Hanseatic Trade Center), und insbesondere durch das 1886 angelegte Kehrwiederfleet hat sich allerdings auch das Gelände des Kehrwieders maßgeblich verändert.

Auf der Kehrwiederspitze wurde 1899 die Hafenpolizeiwache 2 gebaut. Hier ist seit 2015 die Grenzpolizei Hafen (WSP 62) ansässig[1] (davor die Zentralstelle für Hafensicherheit und gefährliche Güter, Fachdienststelle WSPF 22[2] bzw. WSP 032[3]). Das Gebäude ist Außendrehort der Fernsehserie Notruf Hafenkante.

2001 entstand hier mit dem Miniatur Wunderland die meistbesuchte Touristenattraktion Hamburgs.


Brücken



Brooksbrücke


Die Brooksbrücke führt von der Straße Bei den Mühren über den Zollkanal bei der Einmündung zum Binnenhafen hinüber zum Brook auf dem Kehrwieder.

Die vier Skulpturen der Brooksbrücke wurden von dem Bildhauer Jörg Plickat erschaffen, die Hammonia und Europa am nördlichen Brückenkopf im Jahr 2003, Barbarossa und St. Ansgar am südlichen Ende 2006. Finanziert wurden die Figuren durch Albert Darboven. Die ursprünglichen Figuren Hammonia und Germania gingen im Zweiten Weltkrieg verloren.


Niederbaumbrücke


Niederbaumbrücke, Blick auf den „Baumwall“
Niederbaumbrücke, Blick auf den „Baumwall“

Die Niederbaumbrücke in Hamburg besteht aus zwei parallel verlaufenden, 1978 erbauten Brücken an der Kehrwiederspitze. Die Brücken verlaufen nahe der U-Bahn-Station Baumwall und führen auf der Seite der Speicherstadt direkt zum Hanseatic Trade Center.

An der heutigen Stelle der Brücke hat früher eine doppelte Palisadenreihe mit Schwimmbaum, genannt Niederbaum, die Einfahrt zum Binnenhafen geschützt.

Geschichte


Commons: Kehrwieder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Polizei Hamburg: Grenzpolizeiliche Angelegenheiten
  2. GGVSE-Durchführungsrichtlinien 2002
  3. GGVSE-Durchführungsrichtlinien 2005





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