Hachijō-jima (japanisch八丈島) ist eine vulkanische Insel im Pazifischen Ozean. Sie gehört geographisch zu den Izu-Inseln und administrativ zur Stadt Hachijō der Präfektur Tokio.
Hachijō-jima
Landsat-Aufnahme von Hachijō-jima und Hachijō-kojima
Im Strafrecht des Tokugawa-Shogunats diente die Insel als Verbannungsort für Straftäter aus Ostjapan, d.h. der Provinz Mino und östlich davon.[1]
Geographie
Die 69,09km²[2] große Insel Hachijō-jima liegt im Pazifischen Ozean südlich der Sagami-Bucht und der Izu-Halbinsel.
7,5 km westlich befindet sich die 3,08 km²[2] große Insel Hachijō-kojima (八丈小島, dt. „kleine Hachijō-Insel“). Zur Unterscheidung von dieser wird Hachijō-jima daher auch als Hachijō-honjima (八丈本島, dt. „Hachijō-Hauptinsel“) oder Hachijō-ōshima (八丈大島, dt. „große Hachijō-Insel“) bezeichnet.
Die Insel besteht aus zwei Vulkankegeln, dem 854,3m hohen Nishiyama (西山, „Westberg“), der aufgrund seiner gleichmäßigen Kegelform auch Hachijō-Fuji (八丈富士) genannt wird, im Nordwesten und dem 700,9m hohen Higashiyama (東山, „Ostberg“) bzw. Mihara-yama (三原山) im Südosten.
Die 6977 Einwohner (Stand: 1.März 2021) der gleichnamigen Gemeinde leben größtenteils in der Ebene zwischen beiden Vulkankegeln.
Fauna und Flora
Hachijō-jima liegt als Teil der Inselgruppe im Fuji-Hakone-Izu-Nationalpark.
Sprache
Auf Hachijō-jima wurde der Hachijō-Dialekt gesprochen, der viele archaische Formen der östlichen Dialekte des Altjapanischen bewahrt hat. Ältere Einwohner besitzen jedoch nur noch ein passives Verständnis und jüngere gar keines.[3]
Wirtschaft
Die Insel lebt vom Tourismus, Fischfang und Gartenbau. Die örtliche gelbgetönte Seidenproduktion, bekannt als „Kihachijō“ (黄八丈), ist als Immaterielles Kulturerbe registriert.
Literatur
S. Noma (Hrsg.): Hachijōjima. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S.483.
Hachijō-jima im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution (englisch)
Einzelnachweise
遠島.In:百科事典マイペディア bei kotobank.jp.Hitachi Solutions,Mai 2010,abgerufen am 8.Januar 2011(japanisch).
島面積.(PDF; 144kB)(Nicht mehr online verfügbar.)Kokudo Chiriin,1.Oktober 2014,archiviertvomOriginalam2.April 2015;abgerufen am 28.Juli 2016(japanisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gsi.go.jp
Shinji Sanada, Yukio Uemura:Japanese Dialects and Ryukuyan. In: Osahito Miyaoka, Osamu Sakiyama, Michael E. Krauss (Hrsg.): The Vanishing Languages of the Pacific Rim. Oxford University Press, Oxford 2007, S.359 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
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