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Der Klützer Winkel oder Klützer Ort ist ein Landschaftsteil im Landkreis Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern.

Der Klützer Winkel nordöstlich der Stepenitz
Der Klützer Winkel nordöstlich der Stepenitz

Geografie


Blick von der Steilküste Großklützhöved Richtung nord-west zur ca. 20 km entfernten Küste von Schleswig-Holstein
Blick von der Steilküste Großklützhöved Richtung nord-west zur ca. 20 km entfernten Küste von Schleswig-Holstein

Es handelt sich um den an der Ostsee gelegenen westlichen Teil des Kreisgebietes zwischen den Hansestädten Lübeck (Priwall) und Wismar, nördlich der Stadt Grevesmühlen, mit dem Zentrum Klütz. Die hügelige Landschaft im Klützer Winkel ist von der letzten Eiszeit geprägt. Die höchsten Erhebungen sind der Hohe Schönberg mit 89 m ü. NN und der Heideberg. Man könnte den Klützer Winkel auch als Halbinsel zwischen Lübecker Bucht und Wismarer Bucht bezeichnen, denn von einer Linie zwischen dem Dassower See und der Wohlenberger Wiek reicht das Gebiet bis zu zehn Kilometer nach Norden. Die Gegend ist reich an touristischen Attraktionen wie der Ostseesteilküste, dem Badeort Boltenhagen, der Kleinstadt Klütz mit ihrem Schloss Bothmer sowie verschiedenen anderen Schlössern wie beispielsweise im Kalkhorster Ortsteil das sogenannte Schlossgut Groß Schwansee oder Schloss Johannstorf bei Dassow.


Klützer Wald


Der Klützer Ort war im Mittelalter fast vollständig bewaldet. Das Klützer Waldgebiet (lat. Clutse nemus) wird in seiner Ausdehnung heute noch durch die wendischen Ortsnamen der Halbinsel beschrieben. Der Kaiser Barbarossa sicherte der aufstrebenden Hansestadt Lübeck in dem Barbarossa-Privileg des Jahres 1188 die Holznutzung dieses Waldgebietes für Bauholz wie Feuerungsholz zu, soweit es für eigenen Lübecker Bedarf benötigt wurde, also nicht als Handelsware.[1] Dieses Privileg wurde den Lübeckern 1202 von König Waldemar II. von Dänemark als Schutzherrn der Stadt bestätigt. Hintergrund war jeweils, dass durch die Rodung des Klützer Waldes im Klützer Winkel landwirtschaftliche Siedlungsfläche gewonnen werden sollte, um das Abgabenaufkommen über den Zehnten zu erhöhen. Dies wird auch durch einen Vertrag vom 8. Juli 1222 zwischen dem Ratzeburger Bischof Heinrich I. und dem mecklenburgischen Fürsten Heinrich Borwin I. bestätigt.[2] Die Ausdehnung des ehemaligen Waldgebietes ist daher auch an den im Zuge der Rodung entstandenen neuen deutschen Siedlungsnamen zu erkennen, die meist auf -hagen enden. So entstanden im Bereich des ehemaligen Klützer Waldes die vier Parochien oder Kirchspiele Damshagen[3], Elmenhorst[4], Kalkhorst[5] und Klütz[6], die allesamt auch im Ratzeburger Zehntregister des Jahres 1230 erwähnt sind, weil der Klützer Winkel bis zur Reformation zum Bistum Ratzeburg gehörte und vom Kloster Rehna aus für dieses verwaltet wurde. Die hohe Bodenbonität führte zu einer fast vollständigen Entwaldung des Klützer Winkels. Letztes verbliebenes und mit Abstand größtes geschlossenes Waldgebiet des Klützer Winkels ist östlich von Kalkhorst der Lenorenwald, der sich mit seinen überwiegend moorigen und feuchten Standorten nicht für die Umwandlung in landwirtschaftliche Nutzfläche eignete. Er liegt südlich des Hohen Schönbergs auf Klütz zu und ist bekannt für zwei recht ungewöhnliche Bäume: völlig artfremd stehen zwei große nordamerikanische Mammutbäume im Forst und stellen neben Hünengräbern und wendischen Burgwällen so etwas wie ein Wahrzeichen dar. Der Lenorenwald ist heute Landschaftsschutzgebiet, davon sind 546 Hektar als FFH-Gebiet ausgewiesen.


Städte und Gemeinden im Klützer Winkel



Sehenswürdigkeiten



Literatur



Einzelnachweise


  1. Schlie, S. 361
  2. MUB, 143, 173, 284.
  3. Schlie, S. 357 ff.; Ursprünglich, so auch im Ratzeburger Zehntregister Thomashagen
  4. Schlie, S. 375 ff.
  5. Schlie, S. 379 ff.
  6. Schlie, S. 361 ff.


На других языках


- [de] Klützer Winkel

[en] Klützer Winkel

The Klützer Winkel or Klützer Ort (in the vernacular also Speckwinkel) is a part of the Nordwestmecklenburg district, in Mecklenburg-Western Pomerania, Germany. It is in the western part of the district on the Baltic Sea between the Hanseatic towns of Lübeck (Priwall) and Wismar, north of Grevesmühlen and centred on Klütz. The hilly landscape of the Klützer Winkel was formed during the last ice age. Its highest points are the Hohe Schönberg, at 89 metres above mean sea level, and the Heideberg. The Klützer Winkel may also be considered a peninsula between the Bay of Lübeck and Bay of Mecklenburg, because from a line between the Dassower See and Wohlenberger Wiek it extends up to 10 km to the north. The area has a number of tourist attractions such as the Baltic Sea cliffs, the spa resort of Boltenhagen, the town of Klütz with its castle, Schloss Bothmer, and the railway museum as well as various other castles such as the castle of Gross-Schwansee, today a luxury hotel.



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